Alte Quellen

Schwabing

Quelle Zauner - München in Kunst und Geschichte (313)
Jahr 1914

Schwabing. Geschichte der Vorstadt. Erstmals 782 beurkundet und zwar unter der Bezeichnung „ad Svvapingas“, damals schon mehrere Gehöfte umfassend. Als Edelsitz das erstemal im 11. Jahrh. erwähnt. Nach dem Aussterben der „Edlen von Schuabing“ im 14. Jahrh. ging ein Teil des Besitzes an den reichen Patrizier Ainwich den Gollier über (vgl. Altes Rathaus) und nach dessen Tod an den Patrizier Ludwig Tömlein, der ihn hinwieder 1448 an den Bürger Scharfzant vertauschte. Außerdem hatte das Domstift und einige Klöster in Freising hier Besitzungen, die im 16. Jahrh. an den Herzog übergingen. Damals besaß Schwabing bereits einige 50 Familien und zugleich einige Herrschaftsschlößchen, so von Graf Waldkirch, dem Edlen von Stubenrauch. Die Patronin St. Ursula des ehemaligen Dorfkirchleins aus dem 12. Jahrh. läßt schließen, daß die ersten Bewohner des an der Isar gelegenen Dorfes Fischer und Flößer waren. Im Jahre 1724 wurde Schwabing zur Stadt gezogen, 1811 zur Pfarrei erhoben und 1890 mit der Stadtgemeinde vereinigt; 1894 wurde der Grundstein zur neuen Stadtpfarrkirche St. Ursula, an Stelle der alten, gelegt. 1910 wurde die uralte, in seinem damaligen Bau aus 1483 stammende „Nikolauskirche beim Leprosenhaus“ (für ansteckende Kranke außerhalb der Stadtmauer erbaut) niedergerissen, deren Namen aber im „Nikolaiplatz“ erhalten. Das Leprosenhaus verlor 1808 durch Ueberführung der Stiftung und der Kranken ans Gasteigspital seine ursprüngliche Bestimmung.


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