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Strathmann wuchs in Düsseldorf als Sohn von Carl Strathmann (* 1839 in Düsseldorf), eines deutschen Großkaufmanns bzw. Fabrikanten und späteren Konsuls von Chile, in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Seine englische Mutter Alice (* 1845 in Huddersfield) ermöglichte ihm eine künstlerische Ausbildung. Sie dürfte seinen Blick auch auf englische Kunst gelenkt haben.[1] Von 1882 bis 1886 studierte Strathmann an der Kunstakademie Düsseldorf, bei Hugo Crola, Heinrich Lauenstein und insbesondere Adolf Schill. Nachdem er dort wegen „Talentlosigkeit“ entlassen worden war, ging Strathmann von 1886 bis 1889 auf die Kunstschule Weimar, wo er 1888/1889 Meisterschüler Leopold von Kalckreuths war.
Der Wegzug Kalckreuths veranlasste ihn, ebenfalls Weimar zu verlassen, und 1891 nach München zu ziehen, um in dessen Bohème als freischaffender Künstler zu leben. In München traf er den Maler Lovis Corinth, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Dort schuf er sein großformatiges Gemälde Salambo (1894/1895), ein Hauptwerk des Münchener Symbolismus, das eine Szene aus dem gleichnamigen Roman von Gustave Flaubert zeigt: Salambo, die Tochter des Feldherrn Hamilkar, gibt sich rituellen Liebkosungen einer Schlange hin. In das ornamental gestaltete Bild hatte Strathmann künstliche Edelsteine eingefügt. Das Publikum war entsetzt und warf ihm eine „sadistische Phantasie“ und „Monstrosität der Darstellung“ vor. Der Skandal machte ihn schlagartig bekannt.
Um 1900 hatte Strathmann ein gemeinsames Atelier mit Alexander von Salzmann und Adelbert Niemeyer (Findlingstraße 28 in München). Einen Ruf als Zeichner erwarb er, nachdem bei Hanfstaengl seine Karikaturenmappe Fin de siècle erschienen war.[4] Er zeichnete für den Pan sowie für die in München verlegten Zeitschriften Fliegende Blätter, Jugend und Simplicissimus. Außerdem schuf er Muster für Tapeten, Menü-Karten, Buchzeichen, Postkarten und Plakate. Auch die eigenen Möbel gestaltete er. Bekannt war er für seinen „eigentümlich verschnörkelten, ornamental-kunstgewerblich stilisierten, von Japan beeinflußten“ Malstil,[6] der Motive des Fin de Siècle und Techniken des Pointillismus sowie des Impressionismus aufgriff. Seine Kunst, die sein Hang zum Skurrilen, Ironischen, Exzentrischen und Fantastischen prägte, ist mit der Malerei von Félicien Rops, Jan Toorop, Gustave Moreau und Franz Stuck verwandt.
Carl Strathmann war Mitglied der Künstlervereinigungen Allotria und des Cocorello Club, der Münchener Secession, aus der er nach Streitigkeiten bald wieder austrat, der Freien Vereinigung der XXIV, des Deutschen Künstlerbundes[8] und der Berliner Secession, die ihm 1917 eine Ausstellung widmete. 1904 gründete Strathmann zusammen mit Max Eduard Giese, René Reinicke, Hans Beat Wieland, Wilhelm Jakob Hertling, Hugo Kreyssig, Josua von Gietl, Rudolf Köselitz, Paul Leuteritz, Hans Gabriel Jentzsch, Fritz von Hellingrath und Karl Itschner den Verein Münchener Aquarellisten.[9] Ab 1912/1913 war er Mitglied des Deutschen Werkbundes. Thomas Theodor Heine, Paul Neuenborn und Lovis Corinth waren enge Freunde. Corinth schrieb, dass „Strathmann in seinem Beharrungsvermögen sich in die ornamentalen Muster seiner Bilder bis in die kleinsten Details hinein versenkt und in die Details immer noch neue Motive hinein zu komponieren sucht.“
Quelle: Wikipedia