Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 19.1.1912 [Tarnopol, Galizien, Österreich-Ungarn, heute Ternopil, Ukraine] |
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Gestorben | 5.7.1986 [München] |
Beruf | Exilpolitiker Nationalist Rassist Antisemit |
Suchbegriffe | Ukraine |
Jaroslaw Semenowytsch Stezko (1912–1986) war ein führender ukrainischer Nationalist und enger Vertrauter von Stepan Bandera. Geboren im damals österreichischen Tarnopol, studierte er Philosophie und Recht in Lemberg und engagierte sich früh in der radikalen Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN). 1940 schloss er sich dem Bandera-Flügel (OUN-B) an und wurde dessen politischer Hauptideologe.
Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion proklamierte Stezko am 30. Juni 1941 in Lwiw eine unabhängige ukrainische Regierung, deren Ministerpräsident er war. Die Aktion erfolgte ohne Zustimmung der deutschen Besatzer. Stezko wurde daraufhin verhaftet und bis 1944 im KZ Sachsenhausen als „Ehrenhäftling“ interniert. In dieser Zeit verfasste er Schriften, in denen er sich offen antisemitisch äußerte und die NS-Ideologie teilweise unterstützte.
Nach dem Krieg lebte Stezko im Exil, vor allem in München. Dort war er Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der Antibolschewistischen Block der Nationen (ABN), einem antikommunistischen Netzwerk, das enge Kontakte zu westlichen Geheimdiensten unterhielt. Als Präsident des Ukrainischen Exilparlaments trat er bis zu seinem Tod 1986 für eine unabhängige Ukraine ein.
Seine Rolle bleibt umstritten: Als Kämpfer für ukrainische Unabhängigkeit verehrt, wird er zugleich wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus kritisiert.
Quelle: Wikipedia
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