Münchner Personenverzeichnis

Johann Philipp Palm

Geboren 18.12.1766 [Schorndorf]
Gestorben 26.8.1806 [Braunau am Inn]
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Palm
Johann Philipp Palm
Bildrechte: Unknown, Hinrichtung Johann Philipp Palms, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Johann Philipp Palm (* 18. Dezember 1766 in Schorndorf; † 26. August 1806 in Braunau am Inn, standrechtlich hingerichtet durch Erschießung auf Befehl von Napoleon) war Buchhändler in Nürnberg. Er veröffentlichte im Verlag seiner Buchhandlung das gegen Napoleon gerichtete Pamphlet Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung und wurde dafür zum Tode verurteilt.

Nach der Besetzung Nürnbergs durch französische Truppen im März 1806 erschien dort im Juli im Verlag von Palms Buchhandlung die 144 Seiten umfassende Schrift Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, in der zum Widerstand gegen die Franzosen und deren bayerische Verbündeten aufgerufen wurde. In Augsburg geriet sie in die Hände französischer Offiziere, die das Ganze anzeigten. Daraufhin fanden am 28. Juli und 4. August im Hause Palms in Nürnberg Hausdurchsuchungen statt. Palm war jedoch auf Geschäftsreise und begab sich zunächst zu seinem Onkel in das preußische und damit sichere Erlangen. Trotz Warnungen kehrte er heimlich nach Nürnberg zurück, wo ihn ein Bettler, dem er kurz zuvor ein paar Taler Almosen gezahlt hatte, denunzierte.

Am 14. August wurde er zusammen mit seinem Anwalt Rudolf Sigmund von Holzschuher nach Ansbach zum französischen Oberkommandierenden Jean Baptiste Bernadotte gebracht. Dieser überstellte ihn am 22. August in die französisch besetzte Festungsstadt Braunau am Inn.

Hier erklärte man ihm, dass seine Verhaftung aufgrund eines Dekrets Napoleons vom 5. August erfolgt sei. Ein französisches Militärgericht verurteilte ihn am 25. August trotz seiner Unschuldsbeteuerungen zum Tode. Bei der Erschießung am folgenden Tage wurde Palm zweimal durch Schüsse nur verwundet, so dass er erst im dritten Versuch durch einen Gnadenschuss getötet wurde.

Ob sich der bayerische König Max I. Joseph für eine Begnadigung Palms einsetzte, wie oft kolportiert wird, ist bis heute umstritten. Dafür sprechen könnte, dass einer von Palms Mitangeklagten aufgrund der Fürsprache des Königs begnadigt wurde.

Palm verheimlichte bis zum Schluss die eigentlichen Autoren des Pamphlets. In der Literatur werden sowohl der Graf Julius von Soden als auch der Kammerassessor Julius Conrad von Yelin aus Ansbach (Geschäftsführer der 1803 in Passau eröffneten Filiale der Palmschen Buchhandlung) und Justizrat Johann Georg Leuchs genannt. Sein Tod erregte in Deutschland großes Aufsehen als Beispiel für die despotische Herrschaft Napoleons.

Quelle: Wikipedia

Straßenbenennung

Palmstraße 
2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (Glockenbach)
Benennung: 4.11.1880

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