Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Ein Leitfaden zum Enddecken von Kunstwerken und Brunnen
Herausgegeben im Jahr 2025 durch den 1. Fotoclub Neuperlach
Band 3 des Älteren Häuserbuchs der Stadt München befasst sich mit den Häusern in den Gebieten Äußere Stadt und Graggenauer Viertel West (Theatinerstraße Ost, Schrammerstraße, Residenzstraße, Max-Joseph-Platz, Hofgraben). Anhand der Steuerunterlagen von Steuereinnehmern, die durch die Straßen gingen und die Einwohner in jedem Haus registrierten, lassen sich nicht nur Hausbesitz in München im 14. bis 16. Jahrhundert rekonstruieren, sondern auch das damalige Steuerwesen. Veranschaulicht wird dies durch alte Stadtkarten sowie Zeichnungen der entsprechenden Wohnhäuser und Graphiken, die die Besitzer im Zeitverlauf abbilden.
Das Leben ist manchmal wie ein Restaurantbesuch. Da werden exquisite Köstlichkeiten angepriesen und aufgetischt. Doch nicht immer entspricht das Genossene dem, was die vollmundige Ankündigung des Kellners erwarten ließ. Und abgerechnet wird sowieso erst zum Schluss.
Unter dem Titel »aufgetischt & abserviert« nehmen sich die Münchner Turmschreiber nicht nur der Nahrungsaufnahme und -zubereitung an, sondern auch des Lebens als Menü aus süßen und sauren Momenten. In dieser Anthologie servieren die Mitglieder der süddeutschen Autorenvereinigung Geschichten von Liebe und Enttäuschung, von Völlerei und Abstinenz, von Gänsebraten und Laktoseintoleranz. Es darf mit Bier, Champagner oder Eierlikör auf die Höhen und Tiefen des eigenen Daseins angestoßen werden und das ein oder andere poetische Sahnehäubchen wird zum Nachtisch kredenzt. Und weil man sich zum Essen gerne Gäste einlädt, haben das auch die Münchner Turmschreiber getan. Deshalb wurde diese Anthologie auch mit Texten befreundeter Autorinnen und Autoren gewürzt.
Die Herren von Löweneck spielten eine sehr bezeichnende Rolle bei der Durchsetzung der Landesherrschaft der Wittelsbacher um 1300. Ihr Beispiel zeigt, wie die neuen Landesherren diese ministerialischen Familien instrumentalisiert und bei Nichtbewährung bedenkenlos abgeschoben haben. König Ludwig (Ludwig der Bayer, der damalige – seit 1294 – Teilherzog von Oberbayern, der 1314 zum König gewählt und 1328 Kaiser im Heiligen Römischen Reich werden sollte) spielt hierbei eine zentrale Rolle.
Der in der Literatur bislang völlig unbeachtete Auftritt derer von Löweneck auf der politischen Bühne bietet einen unerwarteten Beitrag zu einer brisanten Nahtstelle der bayerischen Geschichte. Er eröffnet Einblick in die Bemühungen der frühen Wittelsbacher um die fortschreitende Durchsetzung ihrer Landesherrschaft und damit des Werdens des Landes Bayern.
Ein Rückblick auf die in 2024 fertiggestellten Kunstwerke und mehr Einblicke in das Kunst am Bau-Programm der Stadt München
Die Münchner Trümmerbilder von Herbert List (1903–1975) entstanden zwischen 1945 und 1949 und sind in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Sein Blick auf die Ruinenlandschaft der zerbombten Stadt ist der Blick des Künstlerphotographen, der seinen Stil in den späten 20er und frühen 30er Jahren an der Malerei der Pariser Surrealisten und der italienischen pittura metafisica geschult hatte. Auch Lists lebenslange Affinität zu den klassisch-antiken Ruinen Griechenlands ist dem strengen Pathos der Münchner Bilder anzumerken. Sie sind meist menschenleer, vermeiden Anekdotisches ebenso wie Sentimentalität oder anklagende Symbolhaftigkeit. In den 1960er Jahren wiederentdeckt, kamen die Aufnahmen mit dem Nachlass des Photographen ins Münchner Stadtmuseum, wo sie schließlich 20 Jahre nach Lists Tod der Öffentlichkeit gezeigt wurden – in einer Ausstellung und diesem begleitenden Buch. Unsere Neuauflage von Memento 1945 ist ein rares Dokument, eine mahnende Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs, das sich 2025 zum 80. Mal jährt.
Am 30. April 1945 erreichte die US-Armee das in Trümmern liegende München. Durch den Englischen Garten kamen US-Panzer über die Isar nach Bogenhausen. Der Krieg war vorbei, der NS-Staat zusammengebrochen, Zerstörung überall ... Eine Stunde Null?
Ein Neubeginn der Jahre dauern sollte.
Bogenhausen hatte einen beträchtlichen jüdischen Bevölkerungsanteil, der 1945 ausgelöscht worden war.
Nach Bogenhausen kamen Displaced Persons, Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Was prägte den Alltag der Menschen in dieser Zeit? Wie ging man mit dem Schatten der Vergangenheit um? Welche Gefühle, Träume und Hoffnungen begleiteten den Wandel?
Ausstellung im Kunstforum Arabellapark
München ■ Rosenkavalierplatz 16
14. März bis 27. Juni 2025
Ludwig I. war ein hoch emotionaler Mensch: aufbrausend und heftig, spontan und unvorsichtig, enthusiastisch und begeisterungsfähig. Gegen die reservierte Zurückhaltung der höfischen Gesellschaft und die Vernunftbestimmtheit der aufgeklärten Beamtenschaft setzte er Vitalität und Leidenschaft. Noch nie kam man dem bedeutendsten bayerischen König so nahe wie in der neuen Biografie von Marita Krauss. Die Historikerin konnte Ludwigs Tagebuchaufzeichnungen und sein Träumebuch auswerten und rückt den König so in ein neues Licht.
Bekannt ist Ludwig I. (1786-1868) als Kunstsammler und Erbauer der Kunststadt München, als Philhellene und «teutscher» Patriot. Er war ein politisch versierter, äußerst diszipliniert arbeitender Regent, der für Bayern mit Kunst Politik machte. Hinter der Disziplin standen jedoch Leidenschaft, Mut und Schöpferkraft. Marita Krauss kann nun die Persönlichkeit des Königs genauer fassen, dessen Privatleben oft auf angeblich skandalöse Frauengeschichten reduziert wurde. Die Tagebücher zeigen seine reiche Gefühlswelt und seinen weiten Horizont, seine Originalität, seine Bereitschaft, über Grenzen zu gehen. Ludwig wollte seine Träume mit der Macht versöhnen, doch seine starke und vitale Persönlichkeit löste Widersprüche und Irritationen aus. Seine vielfach missverstandenen Verhältnisse zu Frauen wie der Marchesa Marianna Florenzi oder Lola Montez erweisen sich als die hoch idealisierten Liebesbeziehungen eines leidenschaftlichen Romantikers. Diese neue Biografie lässt neben den politischen Entwicklungen den Menschen Ludwig nahbarer werden und zeigt eindrücklich, welche Auswirkungen Gefühle auf politisches Handeln haben konnten.
Benno Neuburger, geboren 1871, wird am 20. Juli 1942 durch den berüchtigten „Volksgerichtshof“ wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Der Münchner Jude hatte ausgesprochen, wovon die allermeisten Deutschen nichts wissen wollten: Er protestierte auf anonymen Postkarten gegen Hitler und die Verbrechen des NS-Regimes. Die Postkarten sind seltene Zeugnisse des jüdischen Widerstands und Beweismittel gegen den Versuch, den Holocaust und dessen Wahrnehmung durch die Bevölkerung zu leugnen. Auf seiner neunten Karte vom 23. Januar 1942 schreibt er in beklemmender Klarheit: „Mörder von 5 000 000“. Vor der Geheimen Staatspolizei und der Justiz bekennt er sich mutig zu seinem Handeln. Dafür wird er am 18. September 1942 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Das Schicksal von Benno Neuburger geriet nach der Befreiung in Vergessenheit und auch seine Familie wusste nur sehr wenig von seinem Widerstand. Gemeinsam mit Bruce Neuburger, dem Enkel von Benno Neuburger, gehen die Historiker Bernward Dörner und Maximilian Strnad den Fragen nach, wer Benno Neuburger war, welchen gesellschaftlichen und familiären Hintergrund er hatte und was den Münchner Geschäftsmann dazu brachte, öffentlich die Diskriminierung und den Genozid an den Jüdinnen und Juden zu benennen. Dabei rekonstruieren sie nicht nur die historischen Ereignisse. Sie nehmen die Leserinnen und Leser mit auf die faszinierende Suche der Familie Neuburger nach ihren deutsch-jüdischen Wurzeln.
Die erste Biografie über Heinrich Hoffmann, den Fotografen, Propagandisten und engen Vertrauten Adolf Hitlers. Unser Bild von Adolf Hitler wird bis heute entscheidend von den Fotografien eines Mannes geprägt: Heinrich Hoffmann. Der Münchner Fotograf war Nationalsozialist der ersten Stunde und stellte seine beruflichen Fähigkeiten rasch in den Dienst der Partei. Seit den frühen 1920ern prägten seine Aufnahmen das visuelle Image der NSDAP und ihres »Führers«, den Hoffmann im Sinne der NS-Propaganda inszenierte. Aus dem Leibfotografen wurde ein enger Vertrauter Hitlers, der aus dem inneren Kreis bald nicht mehr wegzudenken war. Und der diese einzigartige Position zu nutzen wusste: Ab 1933 stieg Hoffmann zum Verleger eines großen Unternehmens auf, das zur regelrechten Bildfabrik des »Dritten Reichs« expandierte. Mit Hunderttausenden Propagandafotos schuf es den schönen Schein, der nicht zuletzt die brutale Gewalt des Regimes vertuschen sollte. Der Fotograf wurde so selbst zum einflussreichen Propagandisten – und zum Multimillionär. Erst mit der deutschen Niederlage ging das Imperium des selbsternannten »Reichsbildberichterstatters« unter. Doch auch wenn Hoffmanns Person nach 1945 allmählich in der Bedeutungslosigkeit versank, führen seine Bilder ein Nachleben – das bis heute anhält.
Entdecken Sie eine unbekannte Seite von König Ludwig II. Ständige Begleiter König Ludwigs II. waren seine Flügeladjutanten. Sie wichen dem König nicht von der Seite und waren seine persönlichen Begleiter und Assistenten. Als engste Vertrauens - personen waren sie für sein persönliches Wohl verantwortlich und zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Über sie war lange Zeit nur wenig bekannt. Was waren die Aufgaben dieser Adjutanten? Schützten sie den König, der sich ständig von Attentätern bedroht sah, auch als Leibwächter und Bodyguards? Existierte in der Regierung Ludwig II. womöglich sogar ein Geheimdienst? 2021 erwarb der angesehene Ludwig-II.-Sammler Sepp Schleicher den Nachlass eines Flügeladjutanten des Königs. Es handelte sich um Briefe von Major Karl Theodor von Sauer, die dieser seiner Frau Clara schrieb und darin Hochinteressantes aus seiner Tätigkeit als Flügeladjutant bei Ludwig II. berichtete. Die Briefe waren bis dato unbekannt und unerforscht – und sind deshalb eine Sensation. Erstmals stellen der bekannte Ludwig-II.-Biograf Alfons Schweiggert und der Ludwig-II.-Experte Sepp Schleicher in diesem spannenden Buch nicht nur den Flügeladjutanten Karl Theodor von Sauer vor, sondern alle sieben Flügeladjutanten, die den Monarchen in seinem kurzen Leben begleiteten.
Anlässlich des 125. Vereinsjubiläums arbeitet diese Ausgabe die gemeinsame Geschichte des FC Bayern mit dem Löwenbräukeller auf und erzählt die Wiederentdeckung eines alten Vereinswappen.
Die beispiellose Erfolgsgeschichte des FC Bayern München lässt sich am besten mit Zahlen erzählen: 33 x Deutscher Meister, 20 x Pokalsieger, 6 x Champions League, 2 x Weltpokal, 3 x Double, 2 x Triple. Aber auch die 400.000 Vereinsmitglieder gehören dazu, die den FCB zum mitgliederstärksten Sportclub der Welt machen.
Was den Verein aber über diese beeindruckenden Zahlen hinaus ausmacht, ist eine grenzenlose Leidenschaft: »Weiter, immer weiter« lautet das Motto. Von einer Handvoll Fußball-Enthusiasten im Februar 1900 in München-Schwabing gegründet, steht der Name FC Bayern München heute für eine Fußball-Legende mit Fans in allen Teilen der Welt. Die abwechslungsreiche Vereinsgeschichte mit Höhen und Tiefen, Erfolgen und Niederlagen, Triumphen und Tragödien erzählt dieses Buch mit umfangreichem Hintergrundwissen und spektakulären, teils ungesehenen Fotos.
Es ist die Geschichte der großen Namen im Rampenlicht und unzähliger Akteure im Hintergrund, die diesen Spitzenclub geformt und zu dem gemacht haben, was er heute ist: Mia san mia!
München war nach dem Zweiten Weltkrieg ein Zentrum der elf Millionen Displaced Persons (DPs) in Europa. Über hundertausend Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangene sowie KZ-Häftlinge befanden sich neben wenigen jüdischen Überlebenden im Stadtraum. Die Ausstellung des Münchner Stadtmuseums „München Displaced. Heimatlos nach 1945“ gab vom 5. Juli 2023 bis zum 7. Januar 2024 erste Einblicke in die Lebenswelten, Sichtweisen, Wunden und Hoffnungen der Displaced Persons in München. Dieses Buch ermöglicht, die Ausstellung noch einmal zu erleben und taucht ein in die bewegenden Geschichten der in München gestrandeten DPs und „Heimatlosen Ausländer“ – ein eindrucksvoller Blick auf ihre Erfahrungen und die Suche nach einem Zuhause und Neubeginn.
München wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Zentrum der ost- und südosteuropäischen Migration. Als sogenannte Displaced Persons lebten ehemalige Zwangsarbeiter:innen, befreite KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene, Überlebende der Schoa und Geflüchtete vor der Roten Armee in der stark zerstörten Stadt. Der vorliegende Sammelband zeigt, wie diese Menschen das wirtschaftliche, kulturelle und politische Leben Münchens mitgestalteten. In den Beiträgen werden Orte rekonstruiert, an denen Displaced Persons und Geflüchtete lebten, arbeiteten und neue Gemeinschaften aufbauten. Historische Quellen und Fallbeispiele beleuchten das Leben in Sammellagern, die Bewältigungsstrategien und Zukunftshoffnungen der Individuen, die Rolle internationaler Organisationen und lokaler Behörden.
Die hier versammelten Perspektiven verdeutlichen, wie Osteuropa München geprägt hat – und München Osteuropa. Dieser Band wirft nicht nur Schlaglichter auf einen bislang wenig erforschten Teil der Münchner Stadtgeschichte. Er bietet auch historische Kontextualisierungen aktueller migrationspolitischer Debatten und thematisiert Herausforderungen und Chancen, die durch Migration entstehen.
Der FC Bayern München hatte bis zum Beginn der Naziherrschaft einen außergewöhnlich hohen Anteil jüdischer Mitglieder. 1933 waren 132 Vereinsangehörige jüdischer Herkunft, das war etwa ein Achtel. Die vorliegende Publikation will an diese Mitglieder erinnern und stellt sie in biografischen Skizzen vor. Erstmals werden hier alle nach heutigem Wissensstand bekannten jüdischen Vereinsmitglieder festgehalten. Ihre Flucht- und Überlebensgeschichten werden erzählt und für mindestens 41 von ihnen muss festgestellt werden, dass sie Opfer der Shoah wurden. Zahlreiche Fotos und weitere Abbildungen runden das Buch ab.
145 Biografien verfolgter FS Bayern Mitglieder
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Ob königliche Prachtstraßen, Palais oder Pinakotheken, ob herrschaftliche Villen oder Mietskasernen für die Armen: Die sogenannten Loambarone – hochdeutsch Lehmbarone –prägten buchstäblich das Gesicht der Stadt. Ihre lehmhaltigen Äcker lieferten den wertvollen Grundstoff für den enormen Bedarf an Ziegeln und ermöglichten damit das rasante Wachstum Münchens. Basierend auf historischen Begebenheiten erzählt die Autorin über drei Generationen hinweg die unglaublichen Lebenswege und dramatischen Schicksale der Familiendynastie Seidel-Selmayr. Aus Landwirten werden wohlhabende Unternehmer und einflussreiche Mitglieder des Großbürgertums. Der Leser erlebt hautnah Erfolg, Tragödien, Lieben und Leiden der zu Reichtum gekommennen Bauern. Gleichzeitig taucht er ein in die einschneidenden technischen und gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts sowie den Aufstieg des einstigen Bauerndorfs Bogenhausen zum Nobelviertel. Eine sorgfältig recherchierte und packend erzählte Zeitreise ins alte München.
München spielte eine Sonderrolle beim Aufbau der Gestapo: Nach der Machtübernahme 1933 wurde die Bayerische Politische Polizei zum Modell für den Aufbau des Geheimen Staatspolizeiamtes Berlin und damit der reichsweiten Gestapostellen. Münchner Gestapoangehörige übernahmen Führungspositionen in ganz Deutschland und leiteten im Zweiten Weltkrieg Einsatzkommandos in den besetzten Ostgebieten.
1933 wählte Reinhard Heydrich das Wittelsbacher Palais an der Brienner Straße in München als repräsentativen Sitz der Politischen Polizei. Hier entstand eine moderne Schaltzentrale, die aber auch als grausamer Folterort fungierte. Gleichzeitig war die Münchner Gestapo tief in der Stadtgesellschaft verankert, viele ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen übernahmen Tätigkeiten als Blockleiter oder in der Volkswohlfahrt. Man wusste, wer bei der Gestapo tätig war.
Erich Kasberger gewährt in seiner umfassenden Studie Einblicke in die verschiedenen Abteilungen dieser Polizei-Sonderbehörde. Etwa 400 Kurzbiografien mit Quellen- und Literaturhinweisen erfassen im Wesentlichen den Personalstand der Geheimen Staatspolizei München. Zahlreiche, zum Teil unveröffentlichte Fotos geben den Tätern ein Gesicht.
Die Geschichte des modernen Griechenlands beginnt mit einer Revolution. Anfang 1821 formierte sich erstmals in den Donaufürstentümern der hellenistische Aufstand gegen das Osmanische Reich. Erst in der Schlacht von Navarino 1827 unterstützten die europäischen Mächte die Unabhängigkeitsbestrebungen offiziell. Doch schon zuvor beteiligten sich freiwillige Kämpfer, es wurden Legionen (wie etwa aus Bayern) entsandt und finanzielle wie materielle Hilfen aus ganz Europa geleistet. Mit dem Londoner Protokoll wurde Griechenland zum Königreich umgewandelt; mit Otto I., dem Sohn Ludwigs I. von Bayern, bestieg ein Wittelsbacher den Thron in Hellas. München und Athen standen seither im engen Austausch und es ist kein Zufall, dass München bis heute die größte griechische Gemeinde Deutschlands beheimatet. Der Band versammelt neue Perspektiven auf die vergangenen 200 Jahre deutsch-griechischer Beziehungsgeschichte und die besondere Bedeutung der Migration.
In unterschiedlichen Kontexten begegnen uns Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. So gut wie nie ahnen wir, welch bittere und gewaltsame Erfahrungen sie in ihrem Heimatland und auf ihrer Flucht erlebt haben. Sechs Geflüchtete haben Cornelia von Schelling und Waltraud Volger einen Blick hinter ihre nur scheinbar normale Welt gestattet. In zahlreichen Treffen haben sie ihnen ihre schmerzhafte Geschichte anvertraut – warum es keine Alternative zur Flucht aus ihrem Land gab und zu welch tiefen psychischen Verstörungen das geführt hat. Die Schatten der Vergangenheit erschweren Geflüchteten ein einigermaßen sicheres, normales Leben. Refugio München, das Beratungs- und Behandlungszentrum für Menschen mit Fluchterfahrung, ermöglicht ihnen, einen Weg dahin zu finden: mithilfe professioneller psychosozialer, therapeutischer und pädagogischer Arbeit sowie der systematischen Einbeziehung der Prägungen der Geflüchteten durch deren kulturelle Wurzeln. Sieben Texte zeigen diese Angebote von Refugio München in Theorie und Praxis.
Der 1. Stadtbezirk von München Altstadt-Lehel ist das historische, politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Bayerns. Hier liegt nicht nur das Rathaus, sondern ist auch der Sitz der Staatskanzlei des Freistaates Bayern und von Ministerien sowie der Regierung von Oberbayern. Beginnend mit der Gründung 1158 stieg die Isarmetropole zu einer der wichtigsten, erfolgreichsten und beliebtesten Millionenstädte Europas auf. Im vorliegenden Buch wird die wechselvolle Geschichte des Stadtzentrums mit aktuellen Entwicklungen bis heute dargestellt. Bemerkenswert sind hier Kirchen und zahlreichen Kultureinrichtungen wie Museen und Theater, aber auch der Englische Garten.
Schwerpunktthema: Der Volksgarten (2)
Die Ausstellung „Mehr als nur Sport: GyninAsia in der Antike“ beleuchtet eine der zentralen und kulturell prägenden Institutionen der antiken griechischen Stadt: das Gymnasion. Dabei stützt sie sich insbesondere auf ein deutsch-französisches Forschungsprojekt zur Geschichte dieser Einrichtung in Kleinasien, einem Teil der heutigen Türkei.
Ausstellung und Begleitbuch bieten nicht nur eine Einführung zum griechischen Gymnasion, sondern auch Einblicke in die Welt der Agonistik. Damit wird die für die griechische Antike so charakteristische Kultur des Wettkampfs bezeichnet. Dieser Band zeichnet ein facettenreiches Bild von der rund tausendjährigen Geschichte des Gymnasions zwischen dem 5. ]h. v. und dem 5. ]h. n. Chr., von seiner Rolle in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, aber auch von seiner Bedeutung für Religion und Alltag. Gleichzeitig liegt im Sinne des Forschungsprojekts ein besonderer Fokus auf den regionalen Entwicklungen dieser Institution im antiken Kleinasien.
Trinkgefäße und Tafelaufsätze in Schiffsform gehören zu den faszinierendsten Schöpfungen der Goldschmiedekunst im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Prachtvoll und detailreich gearbeitet, erzählen diese außergewöhnlichen Gefäße von höfischer Tafelkultur, aber auch von Schiffsbau und Seefahrt sowie von einer durch Globalisierung und Kolonialisierung geprägten Zeit.In der Spätrenaissance symbolisierten prachtvolle Schiffspokale Status und Herrschaft. Der opulente Band zeigt, warum und in welcher Funktion Schiffe den Weg auf die Tafel fanden. Die große Beliebtheit der repräsentativen Schaustücke hing wesentlich mit der zeitgenössischen Bedeutung von Schiffen zusammen. Sie waren ebenso Sinnbilder für den im globalen Seehandel erworbenen Reichtum wie auch für die Machtansprüche von Handelshäusern und Herrscherdynastien auf den Weltmeeren und fremden Kontinenten.
Inspiriert von der wahren Geschichte eines indischen Elefanten, den man im 16. Jahrhundert auf spektakuläre Weise über Land und See von Spanien nach Wien überführte, erzählt Saramago meisterhaft und voller Ironie von den sagenhaften Abenteuern des Elefanten Salomon und seines gewitzten Mahuts.
Salomon ist als Besitz von Johann III. von Portugal nur noch gelitten. Das exotische Tier aus den fernen Kolonien fristet ein trostloses Dasein, bis die Königin auf die Idee kommt, ihn ihrem Vetter dem Großherzog Maximilian aus Wien zum Geschenk zu machen. Mit einem großen Tross wird Salomon samt seinem Mahut auf eine abenteuerliche Reise geschickt, an deren Ende die eindrucksvolle Überquerung der italienischen Alpen steht. Unterwegs lernt man nicht nur die Eigenheiten und Vorlieben des Elefanten kennen, sondern auch die der Menschen und der Gesellschaft um ihn herum. Dabei ist es der indische Mahut, der, Narr und Weiser zugleich, seine Zeitgenossen häufig demaskiert. Augenzwinkernd verknüpft Saramago in seinem Roman, der einen zuweilen an einen gewissen Ritter aus der Mancha denken lässt, Realität und Fiktion.
Bei Valentin hatte die Musik nichts zu lachen, aber er auch nicht mit ihr. Er war durchwachsen von Musik. Er war von ihr besessen. Er kämpfte mit ihr und sie mit ihm. Wer Karl Valentin begreifen will, der muss in sein Herz schauen. Dort wohnte seit seiner Kindheit die Musik. Als man ihm am Ende seines Lebens alles genommen hatte, blieb ihm nur noch eines – die Musik. Alfons Schweiggert deckt erstmalig das ambivalente Verhältnis Karl Valentins zur Musik auf. Er zeigt den Volkssänger, Liedparodisten und Instrumentalmusiker, den Verfasser von Couplets, Moriaten, musikalischen Anekdoten und damischen Ritterliedern. Das Soubretten-Duo und Valentins tönendes »Panoptikum« sind weitere Aspekte, die das musikalische Leben des grandiosen Volksschauspielers prägten. Unterhaltsam und informativ, illustriert mit zahlreichen Abbildungen – ein Band für Musikliebhaber und Valentin-Fans!
Kolonie I (Siedlung südl. d. Bahn) in alten und neuen Bildern.
Nach einem Lichtbildervortrag von Hans Seidenschwang
In der »Nacht der langen Messer« vom 30. Juni auf den 1. Juli 1934 wurden auf Befehl Adolf Hitlers rund 100 Menschen ermordet: Konkurrenten und Widersacher des Nazi-Regimes, unliebsame Zeugen des holprigen Aufstiegs Hitlers, Personen, die man schon lange loswerden wollte: Der sogenannte »Röhm-Putsch« ist die erste staatliche Mordaktion des »III. Reichs«.
Bereits im Herbst 1934 erscheint die Schrift »Hitler rast« eines gewissen Klaus Bredow. Ungeheuer informiert und klarsichtig beschreibt er den Aufstieg Hitlers und der Nazis in engstem Schulterschluss mit Ernst Röhm und der SA, erste Entfremdungen und schließlich den Ablauf der Mordaktionen. »Bredow« ist das Pseudonym für Konrad Heiden, einen der bedeutendsten und erfolgreichsten Publizisten der 20er und 30er Jahre. Ein faszinierender Zeitzeugenbericht, der 90 Jahre verschollen war!
Franz Kafka, der Prager Schriftsteller, hielt sich zwischen 1903 und 1916 dreimal in München auf. 1903 beabsichtigte er, an der Münchner Universität zu studieren. 1908 erschien in München Kafkas erste Veröffentlichung. 1911 unternahm er mit seinem Freund Max Brod anlässlich eines Kurzaufenthalts eine nächtliche Blitztour durch die Stadt an der Isar. 1916 trug er, der nur zweimal vor Publikum auftrat, in der Galerie Goltz eine nach eigenen Worten »schmutzige Geschichte« vor. Die Lesung wurde, so Kafka, ebenso »ein grandioser Misserfolg« wie das Treffen mit seiner Verlobten Felice Bauer. Alfons Schweiggert schildert alle, vielfach überraschenden Beziehungen Kafkas zur Landeshauptsadt und zeigt auf, wie die Münchner Kurzaufenthalte Eingang in das Werk des berühmten Dichters fanden. Dabei kommen nicht nur Kafkas Plan für einen Billig-Reiseführer und seine Geistesfreundschaft mit dem Tragikomiker Karl Valentin zur Sprache, sondern auch die Kontakte zu Schriftstellerkollegen wie Rainer Maria Rilke und die Legende von seinem in München geborenen und gestorbenen Sohn.
Am 13. Oktober 1944 wurde auf Anordnung der Gestapo Kurt Neumaier zusammen mit weiteren ca. 150 Münchner „Halbjuden“ in das Zwangsarbeitslager Tiefenort in Thüringen deportiert, wo die Organisation Todt in mächtigen Salzstollen die unterirdische Rüstungsproduktion ausbauen sollte. Auch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge mussten dort unter Tage arbeiten. Der Recherche zum Lager Tiefenort steht eine außerordentliche Quelle zur Verfügung: 1937 bis 1945 schrieb der Onkel des Autors, Kurt Neumaier, regelmäßig Briefe an seine ebenfalls „halbjüdische“ Frau Gretl, die zeitgleich bei den Münchner Stadtwerken zwangsverpflichtet worden war. Die täglichen Briefe aus dem Arbeitslager schildern tagebuchähnlich die vorherrschende Gemütsverfassung, das Lagerleben, die Arbeitsbedingungen und die Freundschaften der Münchner Häftlinge. Über die Beschreibung der Lagerhaft hinaus wirft die Korrespondenz ein erstaunliches und beklemmendes Licht auf das Alltagsleben eines rassistisch Verfolgten in diesen Jahren. Sie ist von Zensurbefürchtungen, Verdrängung, vagen Zukunftsängsten, aber auch von Alltäglichem, Hoffnungen und der Suche nach Wiedererlangung eines Lebens in Würde geprägt. Ende 1944 eskalierten die Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes gegenüber den letzten jüdischen Überlebenden in „privilegierten Ehen“ und ihren Angehörigen. Die wachsende Angst um Mutter und Schwiegervater prägt die letzten Briefe von Kurt Neumaier. Das OT-Lager Tiefenort und die Deportationen der Münchner „Halbjuden“ sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Nicht nur die zeitgenössischen Briefe, auch einige später aufgezeichnete Erinnerungen weiterer Zwangsarbeiter in Tiefenort werden vom Autor einbezogen. Im „Freundeskreis“ der ehemaligen Tiefenorter Häftlinge, den der Autor z. T. noch persönlich kennenlernen konnte, herrschte Schweigen gegenüber der Enkel- und Neffengeneration, aber auch ein tiefes, verborgenes Verständnis untereinander aufgrund der gemeinsamen Verfolgungsgeschichte.
Wer kennt sie nicht die Bildergeschichten von e. o. plauen? Vater und Sohn, eine unerschütterlicher Komplizenschaft. Der freche Kleine mit schwarzem Schopf und der scheinbar strenge, sehr liebevolle Vater, ein Kindskopf mit einer Kinderseele. Die Vater-und-Sohn-Geschichten kennt man, den Autor oft nicht mehr. Was ist das eigentlich für ein seltsamer Name: e. o. plauen? Erich Ohser gab sich diesen Künstlernamen, weil sein bürgerlicher Name für die Nationalsozialisten verbrannt war. Unter dem Pseudonym e. o. plauen konnte er wieder veröffentlichen. Am Ende bezahlt er aber doch für seine aufrechte Haltung mit dem Leben. In diesem Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Valentin-Karlstadt-Musäum nähert sich der Künstler Steffen Haas Erich Ohser über dessen ausgewähltes Werk von mit dem Blick des Zeichners. In Auswahl und Themensetzung zeigt er das gleiche Fingerspitzengefühl wie Ohser für seine Bildergeschichten.
Der aus Fürth stammende jüdische Kaufmann Moritz Bendit litt nach einer Erkrankung als junger Mann an Wahnvorstellungen und körperlichen Beeinträchtigungen. Im Jahre 1898 wurde er in die Münchner Kuranstalt Neufriedenheim aufgenommen, in der er fast 42 Jahre verbringen sollte. Im September 1940 fiel er der „Euthanasie" zum Opfer. Die international renommierte Kuranstalt Neufriedenheim war unter der Leitung von Hofrat Dr. Ernst Rehm vorwiegend auf wohlhabende Patienten ausgerichtet. Aber auch weniger bemittelte Künstler wie die Schriftstellerin Marieluise Fleißer gehörten zu den Patienten. Die Eindrücke ihres Aufenthalts im Jahre 1938 verarbeitete sie später zu einer Erzählung, in der sie auch auf die Lage der jüdischen Anstaltspatienten in der NS-Zeit einging.
Dieses Buch untersucht die Gründung, den Aufstieg und das Ende der Kuranstalt Neufriedenheim anhand der Lebensgeschichten des national-liberalen und schließlich nationalsozialistischen Psychiaters Ernst Rehm und seines jüdischen Patienten Moritz Bendit.
Das Buch bietet einen umfassenden Einblick in das Wirken der Professur für Städtische Architektur der Technischen Universität München in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Dabei bedient es sich einer Kombination aus retrospektiver Analyse, aktueller Betrachtung und eines optimistischen Blicks auf unsere Zukunft, ihrer sinnlichen Wahrnehmung, der ihr inneliegenden sozialen Handlungen und ihrer erdachten Bedeutungszuschreibung. Mit Beiträgen von Anne-Julchen Bernhardt, Benjamin Eder, Anne Femmer, Dietrich Fink, Florian Fischer-Almannai, Christian Hadaller, Jana Hartmann, Tim Heide, Stefan Imhof, Gerhard Matzig, Sebastian Multerer, Jórunn Ragnarsdóttir, Karin Schmid und Zora Syren sowie Einführungen von Andreas Hild, Claudia Kromrei, Gerhard Matzig und Wilhelm Vossenkuhl.
Am Beispiel zweier Orden zeigt die vorliegende Studie die Entwicklung von Krankenpflege im Spannungsfeld zwischen dem aus dem eigenen Selbstverständnis rührenden Auftrag, Armen und Kranken wie Christus selbst zu begegnen, und dem zunehmenden Einfluss des Staates, der im Zuge der Säkularisation zur Schließung vieler Konvente führte. Dabei kommen so unterschiedliche Aspekte wie die individuelle Motivation der Ordensleute, Wege des medizinischen und pflegerischen Wissenserwerbs und -transfers zwischen Kloster und Welt, aber auch das Ansehen der Ordensleute in der nichtklösterlichen Öffentlichkeit zur Sprache. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Darstellung der Alltagswelt in den Spitälern und Konventen. Der Band endet mit einer Analyse ihrer Schließung und Wiedereinführung zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Gesammelt, gelagert, geraubt, zwangsverkauft, verschoben und gerettet – das Salzkammergut war während des 2. Weltkriegs wie keine andere Region in Österreich Umschlagplatz hochrangiger Kunstwerke. Der Band "Die Reise der Bilder" führt exemplarisch die Instrumentalisierung von Kunst für ideologische und propagandistische Zwecke vor, wie sie von totalitären Regimen verfolgt werden, und begleitet die europäische Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024.Die Reise der Bilder thematisiert ein exemplarisches Kapitel totalitärer Kunstpolitik: Nach der Verunglimpfung der Moderne als »entartet« wurde Kunst durch Raub und Entzug für die Belange des Nationalsozialismus instrumentalisiert. Der Band erzählt von den geheimen Bergungsaktionen der österreichischen Museen im Salzkammergut/Lauffen und widmet sich sich mit Beiträgen von 19 Autor:innen den Mythen um Hitlers »Führermuseum«. Ausführungen zu Berliner Kunsthändler:innen wie Wolfgang Gurlitt, Lilly Christiansen-Agoston, Johannes Hinrichsen oder Theodor von Friedrich, die sich u.a. im Ausseer Land im Handel mit Raubgut, Fluchtkunst und »entarteter Kunst« bereichert hatten – erweitern die tiefgreifende Schau.
Eine Leseprobe finden Sie unter "https://verlag.sandstein.de/reader/98-794_GoldenePassion" Die Publikation löst ein spannendes Rätsel im Werk des berühmten Augsburger Barockbildhauers Georg Petel (1601/02–1634), der im 18. Jahrhundert als »deutscher Michelangelo« gerühmt wurde. Sie präsentiert die spektakuläre Rekonstruktion seiner vergoldeten Kreuzigungsgruppe aus einem bislang verschollen geglaubten Kruzifixus des Bayerischen Nationalmuseums in München und seinen virtuos gestalteten Schächern aus dem Berliner Bode-Museum. Im Buch werden zum einen die Vita des bedeutenden Bildhauers und sein künstlerischer Werdegang näher beleuchtet, andererseits steht die Diskussion der Zusammengehörigkeit der Bronzefiguren der Schächer mit dem Münchner Christus im Mittelpunkt. Darüber hinaus: Wie lässt sich der genaue Darstellungszeitpunkt innerhalb des Passionsgeschehens identifizieren? Und was ist die Geschichte der vielfältigen künstlerischen Bezüge, unter anderem zu Michelangelo und Rubens, zu Meisterwerken der Antike und des römischen Hochbarock? Spannend zu beobachten sind zudem die Nachbildungen der Schächer, die die Bekanntheit von Petels Erfindungen eindrucksvoll demonstrieren. Ein kunsttechnologischer Beitrag schließt das Buch und führt mit Hilfe computertomografischer Aufnahmen die Herstellungstechnik der Bronzen vor Augen
Im Neuen Rathaus am Münchner Marienplatz, 1867–1909 vom deutsch-österreichischen Architekten Georg von Hauberrisser im neugotischen Stil erbaut, sind historische Fenster aufgereiht wie an einer Perlenkette. Deren Rahmen bilden filigran gearbeitete Steinmetzarbeiten. Anhand dieser Fenster bringt Eberhard Kühnel den Lesern das historische München in spannenden Geschichten und bunten Bildern näher. Dabei erfährt man Interessantes über bekannte Münchner Firmen, beispielsweise Kustermann oder die Brauerei Hacker-Pschorr, aber auch über längst vergessene Traditionsunternehmen wie das Weinhaus Eckl oder den Juwelier Rath. Kurzweilig und geschichtlich fundiert erläutert der Autor die teilweise rätselhaften Darstellungen einiger Rathaus-Fenster, die Alexander von Spreti für diese Publikation fotografiert hat. Warum ist das historische New York zu sehen? Oder die mittelalterliche Stadt Alzey? Wer waren die „Breakdancer“ im 15. Jahrhundert? Wer bekam anstatt eines Ordens Eier vom Kaiser überreicht? Die Fenster mit ihren unterschiedlichen Motiven ersetzen beinahe eine Stadtrundfahrt. Der Autor Eberhard Kühnel, geb. 1957, ist offizieller Gästeführer der Stadt München. Der Fotograf Alexander von Spreti, geb. 1962. Schwerpunkte seiner Arbeit sind u. a. Reportage und Dokumentation.
Seit über 150 Jahren suchen Menschen die Berge aus persönlichen Motiven auf. Nicht, um dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sondern weil sie fasziniert von ihnen sind. Fünf Kapitel gehen dieser besonderen Beziehung nach. Sie erzählen von Abenteuerlust, Körperempfinden, Leistung, Naturerlebnis und Gemeinschaft, von Kontinuitäten und Brüchen.
München, 7. November 1923. Ausnahmezustand, Inflation, Putschgerüchte. Die junge Fotografin Fritzi traut sich zu einer illegalen Kundgebung. Mit ihrer „Weibergang“, den Frauen des „Bund sozialistischer Frauen“, feiert sie auf der Theresienwiese den fünften Jahrestag der Revolution. Die Frauen prangern den zunehmenden Terror der rechten Kampfbünde an und fordern Republik statt Ordnungszelle. Plötzlich verschwindet Fritzi im Bauch der Bavaria. Ist sie entführt worden? Wer hat ein Interesse, Fritzi verschwinden zu lassen? Die Frauen des BSF wollen Fritzi retten, geraten aber in die Vorbereitungen des Bierkellerputsches. Ein jüdischer Kaufmann, Stadträte und Landtagsabgeordnete verschwinden. In einer schlaflosen Nacht gelingt es den Frauen, den Putsch zu stoppen. Aber wo ist Fritzi? Cornelia Naumann hat den vergessenen Frauen des BSF nachgespürt und Erstaunliches zutage gefördert.
Schon als Rainer Werner Fassbinder 1982 starb, wollte Ian Penman dem exzessiv produktiven Macher von Filmen wie Angst essen Seele auf oder Die Ehe der Maria Braun ein Buch widmen. Vierzig Jahre später greift er den Plan wieder auf. Sein Pitch: »Diese Story hat alles! Sex, Drogen, Kunst, Großstadt, Moderne, Kino und Revolution. In ihm sind Viele. Er wurde sein eigenes Hollywood.«
Das Ergebnis: ein Wirbelsturm biografischer Fragmente und Aperçus, ein Kaleidoskop der »Fassbundesrepublik« mit ihrer unterdrückten Vergangenheit, ihrer Paranoia, ihren radikalen künstlerischen Experimenten. Kiefer, Syberberg, Tangerine Dream. Für Ian Penman hat RWF den Status, den Baudelaire für Walter Benjamin hatte: Protagonist und Medium einer Spätphase – einer Epoche, die bereits die nächste träumt.
Über 120 Gedenktafeln gibt es in München. Sie erinnern an berühmte Künstler, Wissenschaftler, Widerstandskämpfer, die eine Weile in der Landeshauptstadt gewohnt, die München geprägt haben und von München geprägt worden sind. Nur leider wird das Wesentliche in der Regel auf den Gedenkplatten nicht erzählt: etwa dass Albert Einstein hier zwar aufgewachsen ist, aber die Schule in München so schlimm fand, dass er sein ganzes Leben davon erzählte; dass der Maler Corinth voller Hoffnung hierher gegangen war, aber dann höchst frustriert doch lieber nach Berlin zog. Und auch Lion Feuchtwanger zog schon in den 20er-Jahren weg von der Isar, nachdem er hier »137 Begabte, 537.284 unternormal Veranlagte, 122.963 Voll-Antisemiten« ausgemacht hatte. Das Buch versammelt, ausgehend von Plaketten, 60 Biografien und ermuntert zu besonderen Stadtspaziergängen, die an den Lebenswegen prominenter München-Bewohner entlangführen.
Luise Kiesselbach Als „Stadtmutter“ war sie zu ihren Lebzeiten in München bekannt – heute mehr als Namenspatronin eines Verkehrsknotenpunkts. Luise Kiesselbach war ab 1913 Vorsitzende des Vereins für Fraueninteressen, Gründerin des Stadtbundes Münchener Frauenverbände und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Bayern, 1919 eine der ersten Stadträtinnen in München und Initiatorin eines paritätischen Altenheims. 1863 in Hanau geboren, heiratete Luise Kiesselbach nach Erlangen. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie eine der ersten Armenrätinnen in Bayern. 1913 zog sie nach München und sorgte mit großem Gespür und Organisationstalent für die Weiterentwicklung der bayerischen Frauenvereine. Die Not im Ersten Weltkrieg und in den schweren 1920er-Jahren führte sie zu Sozialarbeit und Sozialpolitik. Im Januar 1929 starb sie mitten in der Arbeit. Die Vernichtung der Frauenbewegung durch die Nationalsozialisten ließ auch ihr Leben und Wirken weitgehend in Vergessenheit geraten. Das soll sich mit dieser Biografie ändern.
Ländliche Strukturen inmitten urbaner Räume - eine grundlegend neue Perspektive der Stadtgeschichte Ein findiger Geschäftsmann eröffnete 1878 in München eine Milchkuranstalt, in der die Kund:innen Milch direkt neben der Erzeugerkuh konsumieren konnten. Parallel entwickelten sich in Dresden Kleingärten, in denen die Eigentümer:innen neben Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbau Nutztierhaltung praktizierten. Beide Phänomene entsprachen dem zeitgenössischen Bedürfnis nach ruralen Strukturen inmitten urbaner Räume: Einen Teil der Stadtbevölkerung zwang die ökonomische Notlage zur Teilselbstversorgung, andere strebten, angestoßen durch hygienische Debatten, nach mehr Kontakt zum Entstehungszusammenhang ihrer Lebensmittel. Anschaulich, mit einer Vielzahl an Quellen, verdeutlicht Britta von Voithenberg den Stellenwert, den rurale Strukturen und Räume in den Großstädten Dresden und München in der Phase ihres größten Wachstums hatten. Mit dem ruralen Blick deckt sie bislang unerkannte urban-rurale Verschränkungsräume auf und zeigt damit, dass die modernen Metropolen viel ländlicher waren, als es in der Urbanisierungsforschung oft erscheint. Als zentrales Analyseelement dient der Begriff der »Rurbanität« - eine geschichtswissenschaftlich neue Herangehensweise an großstädtische Geschichte.
Das Paulanerkloster in der Au, heute ein bedeutendes Verwaltungsgebäude, trägt eine reiche Geschichte in sich. Die Kulturpflege des Landkreises München hat sich gemeinsam mit Kreisdenkmalpfleger Rolf Katzendobler und der Kreisheimatpflegerin Dr. Christine Heinz und Kreisarchivpfleger Dr. Falk Bachter zum Ziel gesetzt, diese Geschichte in einem Buch festzuhalten. Das Resultat dieser faszinierenden Spurensuche ist das Werk „Das Paulanerkloster in der Au.Eine Spurensuche am Mariahilfplatz“.
„Das Paulanerkloster in der Au hat eine äußerst reiche und spannende Geschichte. Die Möglichkeit unsere Amtsgeschäfte für den Landkreis München in einem derart beeindruckenden Gebäude in München zu führen, erfüllt mich mit Stolz und Freude bei der täglichen Arbeit“, betonte Landrat Christoph Göbel.
Das Buch ist erhältlich bei Kulturreferent Rainer Klier per E-Mail an KlierR@lra-m.bayern.de bzw. telefonisch unter 089 / 6221-2286
Tauchen Sie ein in die Welt des FC Bayern
Dieses umfassende Buch ist ein absolutes Muss für Anhänger des legendären Fußballclubs. Es stellt nicht nur 250 signifikante Rekorde des FC Bayern München dar, sondern gibt auch die glorreiche Geschichte des erfolgreichsten Fußballvereins Deutschlands wider.
Die dynamischen und eindrucksvollen Illustrationen im Buch erfassen nicht nur die Essenz des Spiels, sondern wecken auch die tiefe Leidenschaft dafür. Sie inspirieren dazu, selbst aktiv zu werden, die Fußballschuhe zu schnüren und die Begeisterung auf dem Spielfeld auszuleben.
Ob Sie ein langjähriger Anhänger oder ein neuer Fan sind, dieses Buch wird Ihre Begeisterung für den FC Bayern München auf ein neues Level heben.