Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Kirche in der Vorstadt |
Autor:in | Stahleder Helmuth |
Verlag | Buchendorfer Verlag |
Buchart | Broschiert |
Erscheinung | 2001 |
Seiten | 98 |
ISBN/B3Kat | 3934036449 |
Kategorie | Münchner Stadtteile |
Suchbegriff | Christuskirche Neuhausen |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
München ist am Ende des 19. Jahrhunderts eine aufstrebende Industriestadt. Sie expandiert nicht nur wirtschaftlich und räumlich, sondern auch die Bevölkerung wächst sprunghaft, alleine zwischen 1885 und 1900 um fast das Doppelte. Die Massen von Zuzüglern werden nicht nur aus der Region unmittelbar um die Stadt gespeist, sondern kommen vor allem aus den protestantischen fränkischen Gebietsteilen des Königreiches Bayern, aus der seit dem 16. Jahrhundert protestantischen und ebenfalls zu Bayern gehörigen Rheinpfalz, aber auch aus Nachbarländern wie Württemberg und Hessen, deren Bevölkerung mehrheitlich protestantisch ist. So wächst seit dem 30. Juni 1801, seit der erste Protestant in München das Bürgerrecht erhielt, mitten im katholischen Altbayern ein evangelischer Bevölkerungsanteil heran, der in München um 1900 bei durchschnittlich knapp 14 % liegt.
Diese Neu-Münchner finden ihre Arbeit vor allem in Industriebetrieben und bei Großhandwerkern, die sich am Stadtrand und in den Stadtrandgemeinden ansiedeln. Hier entstehen auch die nötigen neuen Wohnquartiere. Vor allem ist davon der Westen der Stadt betroffen: Neuhausen, Nymphenburg, Sendling. Bei Neuhausen spielen zusätzlich die vor der Haustüre liegenden übungsplätze der Garnison München eine große Rolle, die bald auch zu einer dichten Ansiedlung von militärischen Einrichtungen wie Kasernen, Bildungsanstalten und Werkstätten für Zivilarbeiter, führen.
Dazu prägt das Gebiet zwischen München und Neuhausen die Trassenführung der Eisenbahnlinien nach Augsburg und Landshut, ohne die wiederum ein Großteil der Industrie hier nicht denkbar wäre.