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Das Römerreich der Deutschen

Städte und Stätten des deutschen Mittelalters

Titel Das Römerreich der Deutschen
Untertitel Städte und Stätten des deutschen Mittelalters
Autor:in Pörtner Rudolf
Verlag Econ
Buchart Gebundene Ausgabe
Erscheinung 1967
Seiten 421
ISBN/B3Kat 00131003 / 0
Suchbegriff Römer 
Zitierhinweis:

Dieses Buch - das nach »Bevor die Römer kamen«, »Mit dem Fahrstuhl in die Römerzeit« und »Die Erben Roms« die Reihe »Städte und Stätten der deutschen Geschichte« abschließt -beschäftigt sich mit jener Epoche, welche die drei Jahrhunderte der sächsischen, salischen und staufischen Kaiser umgreift: die Jahrhunderte zwischen 900 und 1200 in unserem Lande. Die damit einhergehende Erneuerung Zentraleuropas stellt ein weltgeschichtliches Phänomen von höchster Potenz dar, in welcher das Deutsche Reich politisch und territorial zur größten Macht des Kontinents heranwuchs. Alles in allem die ertragreichste, vitalste und schöpferischste Epoche der deutschen Geschichte.

Das mit gewaltiger Spannung geladene deutsche Mittelalter wird zwar viel zitiert und beschworen, aber bis heute hat es kaum einen festen Platz im Bewußtsein der Deutschen gefunden. Das Geschichtsbild jener Tage ist interpretierbar wie kaum ein anderes, je nach Standpunkt, Interessenlage oder Konfession. Die neueste Geschichtsbetrachtung schließlich neigt dazu, die Expansion der deutschen Macht zwischen 900 und 1200 als puren »Teutonismus« abzutun und der Beschäftigung mit der »alten deutschen Kaiserherrlichkeit« die Absicht zu unterschieben, neue Großmachtträume zu nähren.

Pörtner hält sich diesem Streit der Meinungen und Mißdeutungen fern; er bemüht sich, die Ereignisse und Gestalten aus dem Geist ihrer Zeit zu begreifen und begreifbar zu machen.

Die Auseinandersetzung mit dem antiken Erbe, der säkulare Versuch, über den altgermanischen Bauernkittel die Toga der römischen Senatoren zu werfen, und die programmatisch immer wieder bekundete Absicht, das »heilige deutsche Reich« als Nachfahren des römischen Imperiums zu legitimieren, geraten dabei ganz von selbst in den Mittelpunkt der Darstellung.

Wie in allen seinen Werken geht Pörtner von den historischen Zentren der behandelten Epoche aus; diesmal von den Kristallisationspunkten des mittelalterlichen Lebens in Deutschland: den Burgen des Adels, den königlichen Pfalzen, wie Werla und Gelnhausen, den heimlichen Residenzen, wie Bamberg, Speyer und Goslar, den großen Klöstern, wie dem Damenstift Essen oder der Inselabtei auf der Reichenau, den alten Römerstädten, wie Worms, Mainz oder Köln, von den noch vorhandenen oder ergrabenen Bauten jener Zeit.

Den gesamten Kosmos des Mittelalters zu beschreiben bedürfte etlicher lexikonstarker Bände. Um von der Fülle, Magie und mythischen Tiefe des deutschen Mittelalters einen Begriff zu bekommen, muß der Leser wenigstens einen Blick in die Herzkammern dieser Zeit tun können. Dieses Buch — das zu den stärksten Werken Pörtners zählt — verhilft ihm dazu.