Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Sie können es |
Untertitel | von der Blindenanstalt in Augsburg zum Sehbehinderten- und Blindenzentrum in Unterschleißheim (1885 – 2015) |
Autor:in | Schuber Marianne, Setzer Elisabeth, Setzer Michael |
Verlag | context verlag |
Buchart | Gebundene Ausgabe |
Erscheinung | November 2015 |
Seiten | 240 |
ISBN/B3Kat | 3939645885 (978-3939645887) / BV043383891 |
Suchbegriff | Blindenanstalt |
Ort | Augsburg Unterschleißheimer |
Blinde wie der Augsburger Weber, Musiker und Büchersammler Sebastian Windprecht oder die Wiener Sängerin, Musikerin und Komponistin Maria Theresia von Paradis galten ihren Zeitgenossen als bemerkenswerte Ausnahmen. Über solche Blinde schrieb der Aufklärer Denis Diderot in seinem „Brief über die Blinden zum Gebrauch für die Sehenden“: „Sie können und es scheint nur, dass sie nicht können.“ Doch blind zu sein, hieß in aller Regel im Elend zu leben – ein Schicksal, das Blinde im christlichen Europa noch im 19. Jahrhundert zu erdulden hatten. Als Bettler und Bettelmusikanten fristeten sie ihr Dasein. Im Festspiel „Johann Wilhelm Klein“ schilderte die blinde Augsburger Dichterin Anna Hermann die erschütternde Bitte eines Blinden an den Wiener Armenbezirksdirektor: „[…] sorgt, daß man alle blinden Kinder aus dem Leben schafft, wenn ihnen nicht zu helfen ist!“ In Wien hatte der 1765 in Alerheim im Ries geborene Johann Wilhelm Klein im Jahre 1804 die im deutschsprachigen Raum erste Blindenbildungsanstalt initiiert. Vor diesem Hintergrund schildern Elisabeth Setzer undd Marianne Schubertdie Anfänge der 1889 gegründeten Augsburger Blindenanstalt sowie die Fortentwicklung dieser Einrichtung zum heutigen Sehbehinderten- und Blindenzentrum in Unterschleißheim.
1885 hatte man in Augsburg den „Verein für Blindenerziehung in Schwaben und Neuburg“ gegründet, nur vier Jahre später wurde die Augsburger Blindenanstalt eröffnet. Direktor Anton Setzer brachte die Einrichtung und die ihm anvertrauten Blinden durch die schweren Jahre des Dritten Reiches. Den Wiederaufbaujahren nach 1945 folgten ganz neue Aufgabenstellungen: 1960 wurde der Verein für Blindenerziehung deshalb zum „Verein für Sehgeschädigtenerziehung in Schwaben e.V.“. Die Augsburger Blindenanstalt widmete sich zwar weiter der Beschulung und Erziehung blinder Kinder, doch kam nun die Aufnahme sehschwacher Schüler hinzu. Da man in Augsburg für die neue Schule keinen Platz fand, entstand das heutige Sehbehinderten- und Blindenzentrum in Unterschleißheim. Dort wurde 1983 die Edith-Stein-Schule, eine private Grund- und Hauptschule sowie eine Realschule für Sehbehinderte, eröffnet. Die Realschule für Sehbehinderte war schon 1974 – noch in Augsburg – gegründet worden: Dies war eine in Deutschland einmalige Pionierleistung. Elisabeth Setzer und Marianne Schubert haben den Weg der Einrichtung jahrzehntelang begleitet. Die Autorinnen beschreiben aber auch den Beginn der Blindenbildung im deutschsprachigen Raum – speziell in Bayern –, die Geschichte der Augsburger Blindenanstalt sowie die Anfänge und die Entwicklung des heutigen Unterschleißheimer Sehbehinderten- und Blindenzentrum. Dabei zeigen sie die sich stetig wandelnden Anforderungen der Sehbehinderten- und Blindenbildung auf.
Possunt пес posse videntur: Sie können es. obwohl es scheint, sie könnten es nicht
Von den erstaunlichen Leistungen blinder Menschen
Scheitern und erste Erfolge - frühe Blindenbildungsanstalten in Bayern
König Ludwig I. und die Landesblindenanstat in München
Erbitterter Widerstand gegen die Gründung der Augsburger Blindenanstalt
Friedrich Kniewasser - am Anfang stand eine Enttäuschung
Hausvater Julius Riegg und die Anfänge der Augsburger Blindenanstalt
Die Arbeit begann mit sechs blinden Kindern
Musik und Arbeit — die Augsburger Blindenanstalt als soziale Einrichtung
Hilfslehrer Georg Roth und ein blinder Musiklehrer
Folge des Ersten Weltkriegs — die Inflation vernichtet das Anstaltsvermögen
1. September 1914: Georg Roth trítt das Amt des Direktors an
Leopold Brugger: strikt auf Parteilime,und doch ein sehr beliebter Pädagoge
Er zeigte den Kindern alles - Ehen von Blinden lehnte er aber ab
Anton Setzer: Direktor der Augsburger Blindenanstalt zur Zeit des NS-Regimes
Ein Blindenlehrer, dessen Ideen den Unterricht verbesserten
Ängste in gefährlichen Zeiten: Anton Setzer als ״Kurier“ politischer Häftlinge
Das ”Dritte Reich“ bedrohte auch díe Augsburger Blindenanstalt
Die Augsburger Blindenanstalt und die Zerstörungen der "Großen Bombennacht“
Der Luftangriff riss díe Anstaltsfamilie zeitweilig auseinander
Die Blindenanstalt als geheimer Treffpunkt der "Augsburger Freiheitsbewegung“
Wie mutige Augsburger ihre Stadt vor der Zerstörung bewahrten
Die ”Augsburger Aufbaugemeinschaft“ - eine Bewegung gegen die Wohnungsnot
ln der Blindenanstalt: Gründung der "Christlichen Wohnungshilfe“
In der Blindenanstalt: Gespräche zur Gründung einer "christlichen Partei" ỉn Augsburg
Anton Setzer gehörte zu den Gründungsmitgliedern der CSU
Die Arbeit der Augsburger Blindenanstalt in den ersten Nachkriegsjahren
Die "Blindenfamilie" ist wieder vereint - und erhält viel Besuch
Neue Aufgaben für Direktor Anton Setzer: Arbeit,Wohnraum und Rechte für Blinde
Der Weg zur Fũrsorgefreiheit und zu selbstbestimmtem Leben
Direktor Anton Setzer und das von ؛hm entwickelte "Augsburger Rechenlehrmittel"
Im Jahr 1954 wurde das Patent Nummer 1074303 verliehen
Ein neuer Direktor, geänderte Anforderungen: die Beschulung "sehschwacher“ Kinder
1968 übergab Anton Setzer an seinen Sohn — Pater Friedrich Setzer
Hürden und Hilfe vor der Errichtung des Sehbehindertenzentrums für Südbayern
Im Mai 1984 wurde in Unterschleißheim die Einweihung gefeiert
Die Entwicklung des Sehbehindertenzentrums ín Unterschleißheim bis zum heutigen Tag
Seit dem Jahr 2000 werden hier auch blinde Schüler aufgenommen
Erweiterungen und Neuerungen im Sehbehinderten- und Blindenzentrum
Die Entwicklungen und Fortschritte seit dem Jahr 2009
Das Sehbehindertenzentrum ist mit Kirchen und Vereinen eng verbunden
Das Miteinander - vom Caritasverband bis zu den Gebirgsschützen
Die Chronik·· von der Augsburger Blindenanstalt zum Sehbehinderten- und Blindenzentrum
Die Geschichte einer Einrichtung - von 1885 bis heute
Das Leitbild des Sehbehinderten- und Blindenzentrums Südbayern
Struktur,Leitlinien und der Verein als Dienstgeber
Dank
Das SBZ wird vom Engagement vieler Menschen getragen
Schlussgedanken
Das SBZ ist nach einer großen Frau benannt — Edith Stein
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Literatur
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