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Goethe und München

Titel Goethe und München
Autor:in Held Hans LudwigRapp Dr. Franz
Verlag Richard Plaum Verlag
Buchart Broschiert
Erscheinung 1949
Seiten 80
ISBN/B3Kat 0000100003
Personen Goethe Johann Wolfgang von 
Regierungsbezirk Oberbayern

Die Bedeutung unserer Stadt nach Goethes Tagebüchern und Briefen und nach Mitteilungen seiner Freunde zusammengestellt von Dr. Franz Rapp

Im Auftrage des Kulturbundes München neu herausgegeben von Hans Ludwig Held

Vorwort

VORREDE ZUR NEUAUSGABE

Habent sua fata libelli: Bücher haben ihre Schicksale. Schon im Jahre 1933 verfiel die 1. Auflage von „Goethe und München", die im Frühjahr des Jahres 1932 anläßlich des Goethejahres erschienen war, der Verfehmung und der Vernichtung durch die nationalsozialistischen Machthaber. Diese Tatsache wurde als sittliche Verpflichtung damit begründet, daß es sich um die literarische Arbeit eines jüdischen Verfassers handelte, der unter dem Druck der Verfolgung emigrieren mußte und der sich heute in einer wichtigen literarischen Position in Washington befindet, wie wir zu unserer großen Freude erfahren konnten. Außerdem verfiel das Buch der Ächtung als Verlagsproduktion der politisch anrüchigen „Münchner Volksbühne". Ein freundliches Schicksal hat uns aber einige Exemplare der vornehm ausgestatteten Erstausgabe erhalten. Das Werk von Dr. Franz Rapp bietet wertvollste Aufschlüsse, um die Stellung Goethes zu München und darüber hinaus in einem allgemeineren Sinne auch zu Bayern darzulegen. Im Gegensatz zu anderen Städten, die sich ihrer Erinnerungen an Goethe rühmen, hat München sich immer bescheiden zur Seite gestellt und doch gestalteten sich im letzten Lebensdrittel Goethes gerade seine Beziehungen zu München, als dem süddeutschen Kulturmittelpunkt, zu fruchtbaren und entscheidenden Wirkungen. Somit erfüllt die Neuauflage des Buches im Goethejahr 1949 eine kulturgeschichtliche Aufgabe. Die Verpflichtung, ein so bedeutendes Werk in einer Neuauflage dem deutschen Volke wieder darzubieten, erschien dem 1. Vorsitzenden des Kulturbundes, Herrn Altstadtrat Georg M a u e r e r, als eine der vornehmsten literarischen Forderungen innerhalb der münchnerischen Auswirkung des Goethejahres 1949, wofür ihm besonders gedankt sei.