Für diesen 3. Band der Reihe „Weltstädte der Kunst" wurden die wichtigsten und schönsten Meisterwerke aus zehn Münchner
Museen ausgesucht: Von Altdorfers Alexanderschlacht aus der Alten Pinakothek bis zu den Morisken-tänzern aus dem Stadtmuseum ist hier alles vertreten, was den Ruf Münchens als Weltstadt der Kunst begründet. Neben den Hauptwerken der Staatsgemäldesammlungen, die nicht nur nach ihrer Herkunft, sondern auch nach ihrem Rang wahrhaft international sind, stehen die mehr aus dem bayrischen Raum erwachsenen Meisterstücke des Nationalmuseums, neben der weit über die Grenzen Deutschlands hinaus berühmten Antikensammlung das ganz streng lokalgebundene Stadtmuseum. Die Vereinigung von internationalem und lokalem Prinzip zeigt im Münchner Kunstleben und in diesem Band die Städtische Galerie im Lenbachhaus: Neben Lenbach und Leibl sind hier Kandinsky, Klee und Marc zu sehen. Große Bedeutung kommt auch den Werken aus dem Museum für Völkerkunde zu, dessen Hauptgewicht mehr als es sonst bei Sammlungen dieser Art üblich ist, auf der Kunst fremder Völker liegt, nicht so sehr auf dem rein Ethnographischen. Die Stücke aus der Münzsammlung -teils von großer Seltenheit, teils von seltener Schönheit - werden den Betrachter des Bandes ebensosehr erfreuen wie die Kleinodien der Schatzkammer und die kunstvollen Gebrauchsgegenstände aus dem Residenzmuseum. Der Band gewährt auch Einblick in die Schätze der Graphischen Sammlung und der Ägyptischen Sammlung, die dem Publikum nur zum kleinsten Teil bekannt sind, weil hier der Platz für ständige Ausstellungen noch fehlt. Die Direktoren der
Museen selbst und ihre engsten Mitarbeiter führen den Leser in den einleitenden Aufsätzen durch ihre Sammlungen, die ja nicht allein ihrem Besitz, sondern auch ihrer Geschichte den Weltruf danken. Einer der frühesten Museumsräume Europas ist das „Antiquarium", das Herzog Albrecht V. für seine Sammlung antiker Porträtbüsten 1563 in der Residenz bauen ließ. Es kann heute als Teil des Residenzmuseums besichtigt werden. Auch die Glyptothek, die 1816 bis 1830 nach Plänen von Leo von Klenze am Königsplatz errichtet wurde, war eine Neuheit: Sie ist eine der ersten reinen Museumsbauten der Welt.