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Burgen und Schlösser

im Passauer Land

Titel Burgen und Schlösser
Untertitel im Passauer Land
Autor:in Schäffer Gottfried Peda Gregor Peda GregorPeda Gregor
Verlag Pannonia Verlag
Buchart Broschüre
Erscheinung 1981
Seiten 48
ISBN/B3Kat 3789700606
Kategorie Kunstführer 
Serie Pannonia (60)
Regierungsbezirk Niederbayern

Der Baubeginn zu einer Burganlage auf dem Passauer St.-Georgs-Berg durch Fürstbischof Ulrich II. wird auf das Jahr 1219 datiert. Diese nachmals »Oberhaus« benannte Burg, die sich um eine dort bereits vorhandene Georgskapelle gruppiert, sollte Ausdruck und militärischer Rückhalt für die 1217 erlangte Reichsfürstenwürde der Passauer Bischöfe sein und Schutz gegen äußere und innere Feinde, auch gegen die »reichsstädtisch« gesinnte Passauer Bürgerschaft bieten. Die fortschreitende Vervollkommnung der Belagerungstechnik machte eine Vergrößerung der Burg und eine stetige Verstärkung der Befestigungsanlagen erforderlich, so daß das Oberhaus als eine der wenigen BurgFestungen Bayerns die Möglichkeit bietet, die Entwicklung der Fortifikationskunst vom 13. bis zum 19. Jahrhundert zu studieren. Die wichtigsten Etappen dieser Entwicklung sind mit den Namen der Fürstbischöfe Leonhard von Layming (1423-1451), Christoph von Schachner (1490-1500), Urban von Trenbach (1561-1598) und JohannPhilipp von Lamberg (1689-1712) verbunden, unter denen das Oberhaus die Gestalt einer gotischen »Zwingburg«, eines Fürstensitzes der Frührenaissance, eines »Festen Hochschlosses« im Zeichen der Türkenbedrohung und einer repräsentativen »Landesfestung« annahm. Das kontinuierliche Weiterbauen am Oberhaus erbrachte das reizvolle Nebeneinander von Innenräumen und Befestigungsanlagen mittelalterlicher und neuzeitlicher Epochen. Die Anlegung des barocken Kronwerks westlich vor der alten Burg - einem fächerförmigen Wallgürtel mit sternförmig ausspringenden Bastionen - geht auf den Prager Fortifikationsingenieur Johann Pieroni und seinen Festungsbaumeister Carlo Lurago, seit 1668 Passauer Domarchitekt, zurück. Diese Anlagen waren so zweckmäßig disponiert, daß das Oberhaus nach der Einverleibung Passaus in den mit Napoleon verbündeten bayerischen Staat als Grenzfestung gegen Österreich Bedeutung erlangte. Die militärische Festungseigenschaft behielt das Oberhaus bis 1867; 1822 wurde die Festung noch zum Staatsgefängnis für politische Gefangene und zur Militärstrafanstalt bestimmt und blieb bis 1918 die gefürchtete »Bastille Bayerns«. 1932 übernahm die Stadt Passau das Oberhaus und richtete darin ihr Museum ein.