Alpenblick hinter Stacheldraht
Das polnische Offiziersgefangenenlager VII A in Murnau 1939-1945
Als am 29. April 1945 amerikanische Panzer auf Murnau zurollen, stoßen sie auf ein Gefangenenlager, in dem über 5000 polnischeOffiziere, darunter 200 jüdische Soldaten, auf engstem Raum zusammengepfercht festgehalten werden: das sogenannte Oflag VII A. Für viele der Kriegsgefangenen kommt die Befreiung nach sechs langen Kriegsjahren hinter Stacheldraht. Im Mittelpunkt dieses Buchs stehen die Erfahrungen der polnischen Kriegsgefangenen im Kontext der militärischen und ideologischen Rahmenbedingungen.In Anbetracht der militärischen Niederlage, der völligen Überbelegung und der Mangelernährung kommt es im Lager zu Lethargie und Konflikten unter den Gefangenen. Im gemeinsamen Kampf gegen diese »Stacheldrahtkrankheit« ermöglicht diedeutsche Lagerleitung den polnischen Kriegsgefangenen den Aufbau einer kulturellen Vielfalt, die sich durch Theateraufführungen,Sportwettkämpfe, Bildungsangebote, wissenschaftliche und künstlerischeAusstellungen auf höchstem Niveau ausdrückt. Dennoch kommt es zu spektakulären Fluchtversuchen, die vom polnischen Untergrund unterstützt werden. Als sich gegen Kriegsende die Verhaftungendurch die Gestapo mehren und die Anzahl der Kriegsgefangenen im Murnauer Lager stetig ansteigt, werden die Verhältnisse zu einer regelrechten Zerreißprobe für die Interniertenund ihre Bewacher.
- Entstehungsgeschichte des Lagers
- Murnau wird Garnison - von der Kaserne zum Oflag VII A
- Die Kaserne wird Offiziers-Kriegsgefangenenlagerdas Oflag im Spiegel der NS-Presse
- Der Aufbau des Lagers
- Organisationsstruktur des Kriegsgefangenenwesens
- Der Wehrkreis VII
- Die Organisationsstruktur des Oflag VIIA
- Deutsche und polnische Lagerleitung im Offizierslager VII A
- Lagerbewachung
- Kommandanten des Offizierslagers
- Behandlung polnischer Kriegsgefangener in Deutschland
- »Polenpolitik« im Nationalsozialismus
- Polnische Kriegsgefangene aus Sicht der Wehrmacht
- Himmlers Zugriff auf die polnischen Kriegsgefangenenlager
- Polen in deutschen Diensten
- Der Weg in die Gefangenschaft
- Jozef Tucki - dreimal mit dem Leben davongekommen
- Kazimierz Bendisz - ein ganz anderes Ende der Welt
- Marian Siarkiewicz - ein trauriger, grauer Tag
- Glück?
- Generale im Oflag VII A
- Konteradmiral Josef Urug
- General Tadeusz Piskor
- General Juliusz Rommel
- General Stanislaw Taczak - deutscher und polnischer Kriegsheld
- Belegungen und Verlegungen
- Die Gefangenentransporte
- Die Anzahl der Gefangenen
- Verlegungen
- Die polnischen Offiziere
- Das Leben im Lager
- »Ein ganz normaler Tag im Leben eines polnischen Offiziers im Oflag VII A«
- Appelle
- Kampf gegen die Langeweile
- »Spaziergänge« im Lager
- Gerüchte
- Lagerpost und Lagermark
- Stacheldrahtkrankheit
- Ausgang
- Frauen
- Freizeitaktivitäten
- Sport
- Prominenter Sportler: Seweryn Kulesza
- Kulturelles Leben
- Religion
- Die jüdischen Kriegsgefangenen - Antisemitismus im Oflag VIl A
- Das Oflag VII A - ein »Musterlager«?
- Eine polnische Sichtweise
- Visitationsbericht des Internationalen Roten Kreuzes 1939
- Die Genfer Konvention und ihre Einhaltung im Oflag VII A
- Bewertung des Lagers und der deutschen Lagerleitung aus Sicht des IKRK
- Die »nationale Katastrophe« - der Warschauer Aufstand 1944
- Die Warschauer Kriegsgefangenen
- Witold Pilecki
- Die Volksdeutschen im Oflag VII A
- Die Abwehr
- Von der Abwehr konfiszierte Tagebucheinträge
- Der polnische Untergrund
- Kazimierz Wierzbianski
- Organisation
- Radiogeräte
- Unterstützung für Personen jenseits des Stacheldrahtes
- Verlustenliste
- Nachrichten in die Heimat
- Bedrohung von außen
- Fluchtversuche
- Flucht durch den Heizschacht
- Das Husarenmeisterstück
- Versteck im Lager I: Edward Mamunow
- Versteck im Lager II: Alojzy Neterowicz und die deutsche Justiz
- Todesfälle im Oflag VII A
- Selbstmord
- Krankheit
- Tödliche Schüsse durch Wachmannschaften
- Todesgefahr von außen
- Der Friedhof
- Die Befreiung
- Der amerikanische Vormarsch bis zum 29. April 1945
- 23. bis 26. April 1945: die SS
- Der 27. April: die Freiheitsaktion Bayern
- Zusammenbruch
- Der 29. April 1945
- Gab es einen Liquidierungsbefehl?
- Nach der Befreiung
- Schlussbetrachtung
- Epilog: Vom Lager zur Kaserne
- Literaturverzeichnis
Primärquellen
Gedruckte Quellen
Selbstständige Bücher und Schriften
Manuskripte
Aufsätze in Zeitschriften
Zeitungsartikel
Internetquellen
Sonstige Quellen
Anmerkungen