NS-Belastete aus München
Täter Helfer Trittbrettfahrer Bd. 16
Die Buchreihe „Täter Helfer Trittbrettfahrer“ will in zwanzig regional gestaffelten Bänden das Wissen über lokal bedeutsame Akteure im Nationalsozialismus neu hinterfragen. Ziel ist, eine möglichst quellengestützte und bewusst faktenbasierte NS-Täterforschung für Bayern und Baden-Württemberg voranzubringen. In diesem 16. Band portraitieren 20 Autorinnen und Autoren 24 NS-Belastete aus München.
Die regionale NS-Vergangenheit darf nicht schöngeredet oder gar totgeschwiegen werden. Vielmehr kommt es darauf an, hart an der Sache kontextbezogen und nachvollziehbar insbesondere in den Archiven nachzuforschen. Dabei müssen neben den Toptätern auch solche NS-Belastete untersucht werden, deren persönliche Schuld zunächst als Marginalie erscheinen mag. Weil aber solche Täter in ihrer großen Masse einen erheblichen Anteil für die Akzeptanz des Unrechtregimes bei der Mehrheit der Deutschen hatten, sind es gerade die Helfershelfer und Trittbrettfahrer aus der zweiten und dritten Reihe, ohne die der Nationalsozialismus heute nicht angemessen verstanden werden kann. Die NS-Geschichte muss nicht neu geschrieben, aber auf regionaler und lokaler Ebene im Detail erweitert und nachjustiert werden.
- Die Täter haben Namen
Konstantin Wecker
- NS-Täterforschung in der lokalen Geschichtsschreibung
Wolfgang Proske
- Rechtsanwalt, Rechtsextremist, „Stiller Helfer" und Strohmann:
Dr. Rudolf Aschenauer
Hubert Seliger
- Vom Rauswurf aus dem Staatsdienst 1935 zum Angestellten der NSDAP:
Dr. Adalbert Baumann
Gerd Simon
- Sportskanone, Massenmörder, Immobilienmakler:
Kurt Christmann
Wolf-Ulrich Strittmatter
- Vom NS-Blutorden zur Medaille„München leuchtet"
Karrieren eines deutschen Ingenieurs: Xaver Dorsch
Franz Josef Merkl
- Von München nach Metz
Eine Karriere beim Sicherheitsdienst der SS:
Anton Dunckern
Astrid Gehrig
- Ein fragwürdiger Kirchenfürst:
Kardinal Michael von Faulhaber
Gerhard Czermak
- „Furchtbar, so eine Type ...."
Karl Fiehler
Andreas Heusler
- Nationalsozialistischer Karrierist und verhinderter CSU-Mandatsträger:
Dr. Max Frauendorfer
Thomas Schlemmer
- Ein gewissenhafter Beamter, der zuweilen Uniform trug:
Rudolf Fumy
Bodo V. Hechelhammer
- Fähig zu „tierischer Unmenschlichkeit":
Gerhard Grimm
Christoph Wilker
- ".... weil eine Frau, die Nationalsozialismus ablehnt, als Frau irgendwie abwegig sein muß":
Johanna Haarer
Rose Ahlheim
- Im Einsatz für die innere Sicherheit:
Leonhard Halmanseger
Joachim Schröder
- Ein Opportunist ohne Reue - der Gestapo- und BND-Mitarbeiter
Franz Josef Huber*
Michael E. Holzmann
- Auslöser der Untersuchung zur Rolle des Auswärtigen Amtes im „Dritten Reich":
Franz Krapf
Wolfgang Proske
- Im Dienst für die„wertvollen Angehörigen des deutschen Volkstums":
Lambert von Malsen-Ponickau
Astrid Gehrig
- „Sehr anpassungs- und wandlungsfähig, nicht ganz durchsichtig":
Prof. Dr. Theodor Maunz
Peter Bieri
- „Der Schatten":
Josef Kaspar Oberhauser
Anders Otte Stensager
- „Ich bin begeisterter Berufssoldat und Frontkämpfer":
Carl Ritter von Oberkamp
Wolf-Ulrich Strittmatter
- Am Ende stand der Suizid:
Friedrich Panzinger
Ingo Wirth
- „Der Sache zuliebe müssen Opfer gebracht werden"
Malariaexperimente an KZ-Häftlingen mit tödlichem Ausgang:
Prof. Dr. med. Claus Schilling
Wolf-Ulrich Strittmatter
- Waffen-SS-Angehöriger und Rechtspopulist:
Franz Schönhuber
Karsten Wilke
- „Herr Muttererde":
Alwin Seifert, der als Vater der Umweltbewegung gilt, kooperierte mit der SS
Peter Bierials
- ".... die prominenteste Vertreterin der Kunst im Dritten Reich":
Gerdy Troost
Doris Fuchsberger
- Vom „Glauben an Deutschland" zur Penzberger Mordnacht.
Die Geschichte des Hans Zöberlein
Christoph Kopke
- Abkürzungen
Wir danken unseren Förderern und Sponsoren
Abbildungen
Autorinnen und Autoren
Personenregister
Ortsregister