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Junge Frau bei der Toilette ist ein Gemälde des italienischen Malers Giovanni Bellini, das auf 1515 datiert wird. Er malte es ein Jahr vor seinem Tod im Alter von etwa achtzig Jahren. Bellinis Gemälde gilt unter den idealisierten Frauenporträts – der Schönheit der venezianischen Kunst – als die reinste Verkörperung idealer Nacktheit. Otto Pächt nannte das Bild eine „Apotheose des Sehens“.
Das Gemälde befindet sich im Besitz der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien. Die Bildmaße betragen 62,9 cm × 78,3 cm und die Rahmenmaße 75,2 cm × 92 cm × 4,5 cm. Eine auf Joannes bellinus faciebat M.D.X.V. lautende Signatur befindet sich rechts unten auf einem Zettel.
Man nimmt an, dass Bellinis Bild das Thema Heilige Liebe und Profane Liebe von Tizian in einer einzigen Figur darstellt: ein idealisiertes Porträt einer frischverheirateten Frau. Hier repräsentiert sie die verschiedenen Aufgaben einer Frau: sozial diktierte Demut und sexuelle Unterwürfigkeit. Anhand einer Werkstattkopie wird ersichtlich, dass der Vorhang ursprünglich tiefrot war, eine Farbe, die symbolisch für die Liebe ist und im Venedig des 16. Jahrhunderts für Brautkleider verwendet wurde.