Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 31.07.1870 (Kühlsheim / Mfr.) |
gestorben | 24.10.1945 (München) |
Berufsgruppe | Unternehmer (Wirtschaft) |
Beruf | Bauunternehmer |
Personenverzeichnis | Moll Leonhard |
Friedhof | Waldfriedhof - Alter Teil |
Lage | 146-W-30 |
Wikipedia | Leonhard_Moll |
Deutsche Biographie | sfz64372 |
Leonhard Moll wurde 75 Jahre alt. Nach Leonhard Moll wurde die Straße Leonhard-Moll-Bogen benannt. |
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Leonhard Moll wurde 1870 in Külsheim-Erkenbrechtshofen (heute ein Ortsteil von Bad Windsheim in Mittelfranken) als Sohn eines Tagelöhners geboren.[2] Nach einer Lehre im Bauhandwerk war er zunächst Angestellter der Stadt München, bis er 1894 sein Bauunternehmen gründete. Er starb 1945 in München. Die Gemeinde Külsheim-Erkenbrechtshofen verlieh ihm die Ehrenbürgerwürde. Der 1990 von der Stadt München benannte Leonhard-Moll-Bogen in München ist seit 2015 in Landaubogen umbenannt. Die heutige Leonhard Moll AG entstand aus einem 1894 vom damaligen Baumeister Leonhard Moll in München gegründeten Baugeschäft, das zunächst in den Bereichen Bauausführung und Projektentwicklung tätig war. Moll baute neben Wohnhäusern auch Gebäude der öffentlichen Hand, war im Wasserbau tätig (Schifffahrtswege, Hafenanlagen) und errichtete Industriebauten. Nach dem Ersten Weltkrieg errichtete er einen damals modernen Bauhof mit Werkstätten, Magazinen, Lagerhallen und Verladeeinrichtungen. 1926 erweiterte er das Geschäftsfeld um eine Abteilung für Straßenbau. 1929 gründete Moll außerdem ein Betonwerk, aus dem die heutige Sparte Leonhard Moll Betonwerke GmbH & Co. KG hervorging. 1932 war Moll am Bau des Freiburger Sternwaldtunnels für die Trassenverlegung der Höllentalbahn beteiligt. Weitere Projekte des Unternehmens waren z. B. die erste Teerstraßendecke in Deutschland 1930, die Isarbrücke in Bad Tölz, die Ludwigsbrücke in München oder der Flughafen München-Riem. Ab 1935 entwickelten und fertigte die Sparte Betonwerke Maste im Schleuderbetonverfahren, die u. a. als Antennenträger dienen. 1937 meldete Leonhard Moll ein Patent für Bahnschwellen aus vorgespanntem Beton an und nahm während des Zweiten Weltkriegs die Produktion im großindustriellen Maßstab auf. Das Bauunternehmen Moll profitierte wie andere deutsche Baufirmen auch in der Zeit des Nationalsozialismus von Aufträgen des nationalsozialistischen Regimes (z. B. in München unter anderem Beteiligung am Bau des Hauses der Deutschen Kunst, – und an der Neugestaltung des Königsplatzes), sowie Beteiligung am Bau des Westwalls und am Bunkerbau für U-Boote und für Rüstungsfabriken (z. B. Pulverfabrik der Deutsche Sprengchemie GmbH in Waldkraiburg). Insbesondere in späteren Kriegsjahren kamen bei den Bauten auch Zwangsarbeiter zum Einsatz. Das Bauunternehmen, das noch in den Jahren 1930/1931 den Dachstuhl in den Neubau der ostjüdischen Synagoge eingebaut hatte, führte ab 8. Juni 1938 auf sogenannten 'Führerbefehl' im Auftrag der Stadt München den Abbruch der Hauptsynagoge durch. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bauwirtschaft in das kriegswirtschaftliche System der Organisation Todt eingegliedert und somit auch Leonhard Moll kriegswichtige Bauprojekte, Arbeitskräfte – zum Kriegsende Zwangsarbeiter –, Energie und Baustoffe zugeteilt. 1944 wurde bei Landsberg am Lech eine Großbaustelle zur Errichtung dreier halb unterirdischer Bunker zur Produktion des Düsenstrahljägers Messerschmitt Me 262 eingerichtet („Projekt Ringeltaube“). Den Auftrag für einen bei Igling gelegenen Bunker, Deckname „Weingut II“, erhielt das Unternehmen Leonhard Moll. Die Baukosten allein für das Bunkergewölbe wurden auf über 20 Millionen Reichsmark geschätzt. Bis Kriegsende wurden jedoch nur ca. 70 % der Arbeiten an diesem Bunker fertiggestellt. Auf der Baustelle mussten auch Hunderte jüdische KZ-Häftlinge aus dem eigens um Landsberg und Kaufering errichteten größten KZ-Außenlagerkomplex des Deutschen Reichs unentgeltlich und mangelernährt jeweils in zwei Schichten von je zwölf Stunden arbeiten (der Bunker „Weingut II“ wurde in den 1950er Jahren, unter Verteidigungsminister Franz Josef Strauß, von der Bundeswehr übernommen, fertiggestellt und beherbergt heute die Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 13 Landsberg). Die Leonhard Moll AG trat im Jahr 2000 der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ bei und leistete Zahlungen. Weiterhin spendeten Dr. Hans und Franz Moll als Mitglieder der Familie Moll zugunsten des Vereins zur Förderung des Neuen Jüdischen Gemeinde- und Kulturzentrums am St. Jakobsplatz in München. Dieser Text basiert auf dem Artikel Leonhard_Moll aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |