Münchner Friedhofsportal

geboren 06.10.1904 (Liegnitz)
gestorben 06.07.1971 (München)
Berufsgruppe Literaten (Kunst und Kultur)
Beruf Schriftsteller
Personenverzeichnis Lange Horst 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Lage 253-1-47
Wikipedia Horst_Lange
Horst Lange wurde 67 Jahre alt.

Bekannt wurde Lange vor allem durch seinen 1937 erschienenen Roman Schwarze Weide, der von Wolfgang Koeppen als „bedeutendste epische Aussage der Hitlerzeit, die mit dieser Zeit selbst nichts zu tun hatte“ und von Hans Dieter Schäfer als „bedeutendster Roman der nicht emigrierten Autoren“ bezeichnet wurde. Langes Erzählung Die Leuchtkugeln wurde von Carl Zuckmayer als „das beste und menschlichste Kriegsbuch des Zweiten Weltkriegs“ gelobt.

1933 heirateten Horst Lange und Oda Schaefer, wobei Günter Eich Trauzeuge war.[2] Im selben Jahr begann Lange die Arbeit an seinem Erstlingsroman und Hauptwerk Schwarze Weide, den er selbst „als die Summe aller bisherigen Versuche, Bemühungen und Bestrebungen“ bezeichnete.

„Die Arbeit am Buch wurde zum Martyrium“, sollte seine Frau Oda Schaefer später schreiben. Die Gestalten des Romans verfolgten Lange bis in den Schlaf, er bekam schwere Beruhigungsmittel verordnet. Die befreundete Dichterin Elisabeth Langgässer erkannte die Bedeutung des Romans, als die ersten drei Kapitel noch im Entstehen waren. Sie vermittelte einen Besuch des Verlegers Henry Goverts aus Hamburg und dessen Verlagsleiters Eugen Claassen, bei dem auch ein Vertrag zustande kam. Als der Roman 1937 bei Goverts erschien, machte er Lange sogleich bekannt. 1940 erschien Langes Roman Ulanenpatrouille, der im NSDAP-Zentralorgan Völkischer Beobachter positiv besprochen wurde.[2] Lange schrieb auch Texte für die Krakauer Zeitung, das NS-Propagandablatt des Generalgouvernements.[2] Lange, der einer Propagandakompanie der Wehrmacht angehörte[2], wurde im Dezember 1941 als Soldat vor Moskau schwer verwundet, wobei er das linke Auge verlor. In dieser Zeit war er schweren Repressalien seitens des Reichssicherheitshauptamtes ausgesetzt, da man ihn bezichtigte, „die Ostpolitik des Deutschen Reiches zu sabotieren“.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schrieb Lange für die Neue Zeitung, die in der Amerikanischen Besatzungszone erschien. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde Langes Die Leuchtkugeln (Goverts, Hamburg 1944) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.

Als die Schwarze Weide 1954 zum zweiten Mal erschien, wurde sie von Schriftstellern wie Gottfried Benn, Günter Eich und Wolfgang Koeppen als Werk von bleibendem Rang eingestuft. Hans Dieter Schäfer beurteilte das Buch noch 1982 als „bedeutendsten Roman der nicht emigrierten Autoren“.[4] Dennoch ist Horst Lange heute weitestgehend in Vergessenheit geraten. Dies mag zum Teil damit zusammenhängen, dass er nach dem Krieg im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen keinen Anschluss an Projekte wie die Gruppe 47 suchte.

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Literatur


I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant