Münchner Friedhofsportal

geboren 27.04.1876 (Gießen)
gestorben 03.01.1967 (München)
Berufsgruppe Therorie (Kunst und Kultur)
Beruf Kunsthistoriker
Suchbegriffe NSDAP 
Personenverzeichnis Kehrer Hugo 
Friedhof Nordfriedhof
Lage M links--272
Wikipedia Hugo_Kehrer
Hugo Ludwig Kehrer wurde 91 Jahre alt.

Hugo Kehrer kam am 27. April 1876 in Gießen als Sohn des Gynäkologen Ferdinand Adolf Kehrer und der Emmy (1849–1924), geborene Frisch, Tochter des Darmstädter Tiermalers Friedrich Frisch, zur Welt. Nach dem Abitur am Gymnasium in Heidelberg schlug Kehrer zuerst die Offizierslaufbahn ein und besuchte die Kriegsschule Danzig. Nach Abschluss war er noch bis 1901 als Offizier in einem Badischen Grenadier-Regiment eingesetzt.

1900 sattelte er um und nahm die Studien der Kunstgeschichte, protestantischen Theologie sowie Philosophie an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg bei Henry Thode, Kuno Fischer, Friedrich von Duhn, Karl Neumann, Adalbert Merx und Ernst Troeltsch auf, ehe er 1903 promovierte. 1904 legte Kehrer in Karlsruhe das 1. Theologische Examen ab, anschließend setzte er im gleichen Jahr seine Studien in Marburg bei Hermann Cohen und Paul Natorp und zuletzt von 1905 bis 1908 in Straßburg bei Georg Dehio, Adolf Michaelis und Johannes Ficker fort.

Nach neuerlichen Studien in Berlin habilitierte er sich 1909 mit der Empfehlung Heinrich Wölfflins in München mit der auch heute noch grundlegenden Arbeit über „Die Heiligen Drei Könige in Literatur und Kunst“ (2 Bände, 1908). Im Anschluss hielt er sich bis 1910 als Reisestipendiat des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom auf.

In das Jahr 1909 fiel Kehrers erste von insgesamt dreizehn Spanienreisen und damit die für seine wissenschaftliche Lebensarbeit entscheidende Begegnung mit der spanischen Kunst. Schließlich lehrte er von 1915 bis 1945 als außerordentlicher Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Universität München.

Kehrer wurde 1933 Mitglied der NSDAP. Seine 1938 geschriebene Studie Greco als Gestalt des Manierismus widmete er „dem ruhmreichen Befreier Spaniens“, Generalísimo Francisco Franco.

Hugo Kehrer, Vater einer Tochter und eines Sohnes, heiratete im Jahr 1919 in München Katharina Knauer (1885–1966), die Tochter des Ernst Wilhelm Christian Knauer. Er verstarb am 3. Januar 1967 im 91. Lebensjahr in München.

Hugo Kehrer gehört zu den Entdeckern El Grecos (1912 Spezialkolleg) und mit August Liebmann Mayer zu den bedeutenden Interpreten der spanischen Malerei, als deren Kenner er internationales Ansehen genoss. Seine Schriften zeichnen sich aus durch Anschaulichkeit, die auf der intuitiven Erfassung des Phänomens und geschickter Verbalisierung basiert, ebenso aber durch klare Konzeption und historiographische Prägnanz.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Hugo_Kehrer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Literatur

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