Münchner Friedhofsportal

geboren 04.03.1836 (Fürth)
gestorben 19.08.1897 (München)
Berufsgruppe Bildhauer (Kunst und Kultur)
Beruf Bildhauer
Personenverzeichnis Hirt Johann 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Lage N-A-086
Wikipedia Johann_Christian_Hirt
Deutsche Biographie sfz32584
Johann Hirt wurde 61 Jahre alt.

Johann Christian Hirt war ein deutscher Bildhauer des Stilpluralismus des 19. Jahrhunderts.

Johann Christian Hirt wurde als Kind des Kammfabrikanten Karl Hirt und dessen Ehefrau Barbara in der Schirmstraße 5 in Fürth geboren. Am 13. März wurde er von Pfarrer Friedrich Theodor Lehmus in der Kirche St. Michael (Fürth) getauft und von Pfarrer Friedrich Karl Seiffert 1849 konfirmiert.

Schon in der Schulzeit erregte sein zeichnerisches Talent Aufmerksamkeit und so wurde er mit einigen Auszeichnungsprämien belohnt. Auf Veranlassung des Vaters begann er eine Lehre als Kunstdrechsler bei einem nahen Verwandten. Seine Elfenbeinschnitzereien erfreuten sich großer Beliebtheit und mit einem Becher errang er auf einer Pariser Ausstellung sein erstes Ehrendiplom. Durch diese Anerkennung ermuntert, trat er 1855 in die Münchner Akademie der Bildenden Künste ein. Hier widmete er sich besonders der antiken Plastik, erlangte weitere Medaillen 1858 und 1860 und wurde recht bald mit größeren Aufträgen bedacht. J. C. Hirt heiratete am 28. Juli 1862 in der Kirche St. Michael in Fürth die zwanzigjährige Anverwandte Anna Johanna Hirt, die Tochter des Fürther Landproduktenhändlers Eduard Hirt. Der Trau-Pfarrer war dabei Pfarrer Friedrich Karl Seiffert, der Wirt schon konfiermiert hatte. 1864 siedelte das Paar endgültig nach München über und Hirt richtete sich dort ein Atelier ein.

Hirt war Schüler von Max von Widnmann und wurde wie sein Lehrer Professor an der königlichen Akademie der Künste Bei der bayerischen Landes-Industrieausstellung in Nürnberg hat er eine goldene Medaille erhalten, er wurde Ehrenmitglied der königlichen Akademie der Künste und erhielt aus Anlass des Neujahrsfestes 1897 von Prinzregent Luitpold den Verdienstorden vom hl. Michael. Er schuf viele Arbeiten für die Schlösser Linderhof, Herrenchiemsee und Neuschwanstein aus der deutschen Heldensaga, aus deutschen Märchen und der griechischen Mythologie. Reichtümer konnte sich Hirt dennoch nicht erwerben und so kam der gesamte künstlerische Nachlass nach seinem Tode zur Versteigerung. Im Vorwort des Versteigerungskataloges heißt es:

„Hirt war ein schlichter Künstler, der nur seiner Kunst und seiner Familie lebte; er vermochte es nicht, sich persönlich hervorzutun, oft zum großen Schaden seiner pekuniären Interessen.“

Dieser Text basiert auf dem Artikel Johann_Christian_Hirt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Literatur


I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant