Münchner Friedhofsportal

geboren 24.03.1797 (Straßburg)
gestorben 01.01.1847 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Malerin Historinmalerin
Personenverzeichnis Freyberg Electrina Gräfin von 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Lage A-A-024 LH
Wikipedia Electrina_von_Freyberg
Electrina Gräfin von Freyberg wurde 50 Jahre alt.

Maria Electrina von Freyberg, auch Electrine von Freyberg bzw. Elektrina von Freyberg, geborene Electrina Stuntz war eine deutsche Historienmalerin.

Electrina Stuntz war das sechste von zwölf Kindern des Schweizer Malers, Kunsthändlers und Lithografen Johann Baptist Stuntz (1753–1847) und seiner Frau Maria Franziska. Ihr Bruder Joseph Hartmann Stuntz (1790–1859) wurde später Musiker, Komponist und 1825 erster Hofkapellmeister in München. Die ganze Familie zog 1808 nach München.

In der Zeichenschule ihres Vaters in Straßburg und später in seiner Steindruckerei in München erhielt Electrina ihre frühe Ausbildung. Die Technik der Lithografie war damals erst wenige Jahre alt, und Electrine erwies sich als geschickte Zeichnerin für das Genre. Bereits im Alter von 12 Jahren zeichnete das Mädchen „Die Beleuchtung des Rathaus­platzes in München am 17. Mai 1809 anlässlich der Rückkehr des Königs Max I. Joseph von Bayern und seiner Gemahlin, der Königin Caroline, aus Augsburg“ und widmete das Werk dem Königspaar, das aufgrund der Fürsprache des Vaters so auf sie aufmerksam wurde. Einige Jahre später illustrierte sie die erste deutsche Ausgabe des Nibelungenlieds (1812 herausgegeben durch Joseph von Hinsberg (1764–1836)). Zwischen 1812 und 1814 erschien ihr erstes eigenes Werk: „Mes Leçons de Mythologie“, eine Sammlung mythologischer Motive im Steindruck. Das Werk wurde in zeitgenössischen Kritiken sehr positiv besprochen.

Ihr Vater ermöglichte ihr ab 1813 das Studium an der Akademie der Bildenden Künste München unter Leitung von Akademiedirektor Johann Peter von Langer. Sie war damit die zweite dort studierende Frau nach Marie Ellenrieder, welche im selben Jahr dort zugelassen wurde. Electrine schloss an der Institution Freundschaften, unter anderem mit Katharina von Predl (1790–1871) und widmete sich in dieser Zeit neben ihren Lithographien besonders religiöser Malerei, Figurenstudien und Portraitmalerei.

Ihre Werke befinden sich zum größten Teil in Privatbesitz, doch auch öffentliche Museen wie die Bayerische Staatsgemäldesammlung in München, die Staatlichen Museen in Berlin und die Staatliche Graphische Sammlung München besitzen Werke der Künstlerin. Bilder von Electrina von Freyberg sind unter anderem in der Neuen Pinakothek und in der St. Petersburger Eremitage ausgestellt. Das Museum Aschenbrenner in Garmisch-Partenkirchen, wohin sie seit Ende der 1830er regelmäßig zur Badekur fuhr, widmete ihr 2021 eine Sonderausstellung mit zahlreichen Zeichnungen.

Trotz ihres umfangreichen Schaffens war die Künstlerin Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend vergessen. Erst 1985 wurden ihr Leben und Werk durch Pankraz Freiherr von Freyberg umfassend erforscht.

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Literatur

Freyberg Electrina Gräfin von
Electrina Gräfin von Freyberg
Bildrechte: MusAsch, Self portrait of Electrina of Freyberg, about 1836, CC BY-SA 4.0

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant