Münchner Friedhofsportal

geboren 06.09.1810 (Rattelsdorf (Bamberg))
gestorben 10.09.1875 (Neufreimann (München))
Berufsgruppe Wissenschaftler (Wissenschaftler)
Beruf Wissenschaftler Botaniker Forstwirt Landwirt
Personenverzeichnis Fraas Carl 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Lage 33-5-5/6
Wikipedia Carl_Fraas
Deutsche Biographie sfz27739
Carl Fraas wurde 65 Jahre alt.

Carl Nikolaus Fraas (* 6. September 1810 in Rattelsdorf bei Bamberg (Königreich Bayern); † 10. November 1875 in Neufreimann bei München) war ein deutscher Agrarwissenschaftler. Als Gelehrter auf zahlreichen Teilgebieten des Landbaus gehörte er zu den literarisch-produktivsten Fachautoren seiner Zeit. Seit 1847 lehrte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er entwickelte eine neue Lehre über die Bodenfruchtbarkeit und schrieb ein wegweisendes Handbuch über die Geschichte der Landbau- und Forstwissenschaft. Auch als Botaniker machte er sich einen Namen. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Fraas“.

Carl Nikolaus Fraas, Sohn eines Rentamtmannes, studierte an der Hochschule in Bamberg Philosophie und Botanik, ab 1830 Medizin an der Universität München, wo er 1834 zum Dr. med. promoviert wurde. 1835 reiste er als Erzieher mit dem griechischen Hofmarschall Friedrich von Saporta nach Athen. 1837 wurde er Direktor der Königlichen Hofgärten und der Staatsbaumschule und gleichzeitig Professor für Botanik an der neu errichteten Universität Athen. Im gleichen Jahr heiratete er die seinerzeit in Athen weilende Adelheid Voigt (1819–1889), Tochter eines oldenburgischen Hofschneidermeisters.

In Athen wurde Fraas zu einem engagierten Botaniker. Die Vorlesungen an der Universität hielt er in neugriechischer Sprache. Er erarbeitete systematische Übersichten über die in den klassischen Schriften der Griechen und Römer beschriebenen Pflanzen. Außerdem sammelte er lebende Pflanzen in ausgewählten Regionen Griechenlands und legte ein Herbarium an. Bei dieser Tätigkeit entdeckte er auch noch nicht beschriebene Pflanzenarten. Später ist nach ihm die Art Achillea fraasii Sch.Bip. benannt worden.

Aus gesundheitlichen Gründen kehrte Fraas 1842 nach Bayern zurück und übernahm eine Lehrerstelle für Landwirtschaft und Naturgeschichte an der Gewerbeschule in Freising. Seine aus Griechenland mitgebrachten Herbariumsblätter werden heute im Herbarium Zuccarini sowie im Herbarium der Tierärztlichen Fakultät der Universität München aufbewahrt.

1845 ging Fraas als Inspektor und Lehrer für Chemie und Technologie an die Königliche Central-Landwirtschaftsschule nach Schleißheim. 1847 folgte er einem Ruf als außerordentlicher Professor für Landwirtschaft an die Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität München. 1851 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor. 1852 wurde ihm zusätzlich das Direktorat der Königlichen Central-Tierarzneischule in München übertragen. Fast zwei Jahrzehnte gehörte Fraas zu den herausragenden Persönlichkeiten in der bayerischen Landwirtschaft. Er war der letzte Professor für Landwirtschaftslehre an der Universität München. Ab 1872 wurde dieses Fachgebiet von der Technischen Hochschule München weitergeführt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Fraas auf seinem Gut in Neufreimann bei München. Carl Fraas starb 1875 im Alter von 65 Jahren.

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Literatur

Fraas Carl
Carl Fraas
Bildrechte: Unknown authorUnknown author, Karl Fraas 001, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Fraas Carl
Carl Fraas
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Carl Fraas, CC BY-NC 4.0

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