Münchner Friedhofsportal

geboren 05.01.1912 (München)
gestorben 12.11.1976 (München)
Berufsgruppe Politiker (Politiker)
Beruf Politiker Stadtschulrat
Suchbegriffe CSU VHS 
Personenverzeichnis Fingerle Anton 
Friedhof Nordfriedhof
Lage 136-A-188
Wikipedia Anton_Fingerle
Anton Fingerle wurde 64 Jahre alt.

Der Sohn der Köchin Anna Fingerle und des Josef Steinacker (bis 1912 Pfarrer in Biberach bei Wertingen) trat im Mai 1922 in die 1. Klasse des Maximiliansgymnasiums in München ein, legte hier 1931 das Abitur als absoluter "Einser-Schüler" ab und studierte anschließend an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Altphilologie. In Anerkennung seiner glanzvollen Abitur-Leistungen wurde er als Stipendiat in die bayerische Maximilians-Stiftung aufgenommen.

Auf Vorschlag des amtierenden Oberbürgermeisters Karl Scharnagl wurde Fingerle 1945 von der amerikanischen Militärregierung zum 1. Münchner Stadtschulrat ernannt. Bis 1976 hatte er das Amt inne. 1947 führten unter seiner Federführung Verhandlungen mit den zuständigen US-Dienststellen zur Gründung des Education Service Centers im Amerikahaus. Daraus entwickelte sich die Idee für ein Pädagogisches Institut, das am 2. Juli 1969 gegründet wurde[3]. Während seiner 30-jährigen Amtszeit rief Fingerle Einrichtungen wie beispielsweise die Schuljugendberatung, den Schulpsychologischen Dienst, den Internationalen Lehrer- und Schüleraustausch, den Kreisjugendring München-Stadt, das Jugendkulturwerk ins Leben. Ferner war er aktiv an der Gründung der Internationalen Jugendbibliothek, dessen Vorsitzender er von 1958 bis 1970 war, sowie des Zweckverbands Bayerische Landschulheime beteiligt. Daneben erschuf er erfolgreiche Einrichtungen des sogenannten zweiten Bildungswegs: das Abendgymnasium und das Münchenkolleg und war ab 1968 Honorarprofessor für Klassische Philologie und Didaktik der alten Sprachen an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Des Weiteren war er aktiv an der Gründung (9. Juli 1948) der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit beteiligt. München war die erste deutsche Stadt, in der sich solch eine Allianz bildete.

Fingerle war Vater von fünf Töchtern. Am 12. November 1976 erlitt er in der Eingangshalle der Universität auf dem Weg zur Vorlesung einen Herzinfarkt, dem er erlag. Mehr als zweitausend Trauergäste begleiteten ihn am 17. November 1976 zu seiner letzten Ruhestätte im Münchner Nordfriedhof (Grablage: 136-A-88).

Im Münchner Stadtteil Giesing trägt eine Bildungseinrichtung mit mehreren Schulzweigen seinen Namen[9]. Zu seinem 100. Geburtstag wurde dem Schulpolitiker und Pädagogen vom Referat für Bildung und Sport der Stadt München eine Ausstellung, Eröffnung am 23. April 2012, gewidmet[10]. Im selben Jahr verlieh die CSU München erstmals den Dr.-Anton-Fingerle Bildungspreis.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Anton_Fingerle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Literatur


I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant