Stadtgeschichte München

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Karl Josef Kraft (* 9. Februar 1903 in München-Sendling; † 6. Februar 1978 in Augsburg) war ein deutscher Organist und Komponist. Er entstammte einer traditionsreichen oberbayerischen Familie. Seine Mutter, Franziska Kraft geb. Pachmayr, gehörte zur Gründerfamilie der bekannten Münchner Brauerei. Schon früh zeigte sich sein musikalisches Talent, weshalb er Unterricht in Klavier, Violine, Cello und später auch Orgel erhielt.

Obwohl er keine formale Hochschulreife besaß, wurde er 1919 an der Akademie der Tonkunst in München aufgenommen. Dort studierte er bis 1922 unter anderem bei Gottfried Rüdinger, einem Schüler von Max Reger. Seine Ausbildung umfasste Klavier, Orgel, Harmonielehre und Komposition. Bereits in jungen Jahren machte er sich als herausragender Organist einen Namen.

1923 erhielt Kraft die prestigeträchtige Position des Domorganisten an der Marienkathedrale in Augsburg, die er mit kurzer Unterbrechung über fünf Jahrzehnte ausübte. Seine Improvisationen an der Orgel waren legendär und zeichneten sich durch Virtuosität und Kreativität aus. Neben seiner Tätigkeit als Organist komponierte er zahlreiche Werke für Orgel und Chormusik.

Karl Kraft war für seinen feinen Humor, seine kritische Haltung gegenüber Autoritäten und seine ausgeprägte Musikalität bekannt. Sein Wirken hinterließ einen prägenden Einfluss auf die Kirchenmusik seiner Zeit. Er verstarb am 6. Februar 1978, nur wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag, in Augsburg. Seine Werke und sein einzigartiger Stil leben in der Musikwelt weiter.