Münchner Friedhofsportal

geboren 1.3.1842 (Sklavochori auf Tinos)
gestorben 4.1.1901 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Maler Genremaler Monumentalmaler
Friedhof Alter Nördlicher Friedhof
Wikipedia Nikolaus_Gysis
Nikolaus Gysis wurde 59 Jahre alt.
Nach Nikolaus Gysis wurde die Straße Gysisstraße benannt.
Gysis wurde als Sohn eines Zimmermannes, Onoufrios und seiner Ehefrau Margarita, geb. Psalti, geboren. Ab 1850 besuchte er die Volksschule von Karamanos in der Athenerstraße, mit besonderer Vorliebe für Zeichenstunden. Nach der Überredung des Vaters durch Mutter und Nachbarschaft besuchte er das Polytechneion (Polytechnische Schule) vier Jahre lang, ohne jedoch wegen seines jugendlichen Alters offiziell eingeschrieben zu sein. Mit zwölf Jahren kam er 1854 an das Polytechnikum als eingeschriebener Schüler. Seine Lehrer waren u. a. Philippos und Georgios Margaritis, Agathangelos Triantaphyllou und Ludwig Thiersch. Am 21. Mai 1865 erhält Gysis vom Evangelistria-Kloster in Tinos ein Stipendium. Auf den Rat Nikiphoros Lytras, eines Malerkollegen, der bei Karl von Piloty in München studiert hatte, beschloss Gysis ebenfalls dorthin zu wechseln. München war zu dieser Zeit neben Paris aufgrund des hervorragenden Rufs seiner Akademie der Bildenden Künste München im Allgemeinen, und Lehrern wie Piloty im Besonderen, die bedeutendste und wichtigste Kunstschmiede Europas. Viele junge griechische Kunststudenten, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in München eintrafen, wurden durch die Kulturpolitik Ludwigs I. in der bayerischen Metropole sehr gefördert. Unter den Griechen, die an der Münchener Akademie studierten, war Nikolaus Gysis einer der bedeutendsten. Am 1. Juni 1865 begann die Reise nach München über Tinos, Syra, Triest, Wien und Salzburg. Im Oktober desselben Jahres erfolgte seine Aufnahme an der Akademie in die Antikenklasse von Hermann Anschütz. Ebenfalls 1865 fertigte sein Studienfreund Max Fürst ein Ölgemälde von Nikolaus Gysis an. Nach vorbereitendem Unterricht bei Anschütz und Alexander Wagner nahm ihn Piloty 1868 in sein Meisteratelier auf, das er bis 28. März 1871 besuchte. 1869 kam Gustave Courbet nach München, um bei der I. Internationalen Kunstausstellung teilzunehmen. Es war damals nicht nur für Leibl und seinen Kreis eine Bestätigung und Offenbarung, auch Gysis und andere Münchener Künstler bekamen von Courbets Werk wichtige Impulse. 1872 ging Gysis nach Athen, wo er von seinen Landsleuten schon als bekannter Künstler gefeiert wurde, und bereiste 1873 mit Nikiphoros Lytras Kleinasien, kehrte aber im folgenden Jahr nach München zurück. Seine Heimat besuchte er noch zweimal, blieb aber sein Leben lang in München, wo er ab 1882 bis zu seinem Tod an der Akademie unterrichtete. Seit seinem Aufenthalt in München war Nikolaus Gysis mit Franz von Defregger befreundet, mit dem er in den 1870er Jahren auch Reisen unternahm. 1878 wurden drei Werke von ihm auf der Pariser Weltausstellung gezeigt, eines errang eine Medaille dritter Klasse. Am 16. Oktober wurde er zum Professor berufen und unterrichtete fortan an der Akademie der Bildenden Künste in München, es folgte die Ernennung zum „ordentlichen Akademieprofessor“ am 1. Juni 1888. Im Jahr 1900 wurde ihm ein sechsmonatiger Urlaub wegen Krankheit gewährt. In seiner Abwesenheit wurde er durch einen seiner Schüler unter der Aufsicht von Professor Ludwig von Löfftz vertreten. Nikolaus Gysis starb am 4. Januar 1901 in seiner Wohnung in der Münchner Luisenstraße 50 an den Folgen einer Leukämieerkrankung.

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Nikolaus Gysis (1842–1901) war ein bedeutender griechischer Genre- und Monumentalmaler, der den Großteil seines Lebens in München verbrachte. Nach ersten Studien in Athen wechselte er 1865 an die Akademie der Bildenden Künste München, wo er unter Karl von Piloty studierte und später selbst als Professor lehrte. Gysis unternahm zahlreiche Reisen, unter anderem nach Kleinasien, blieb jedoch in München ansässig. Er war Teil der Münchener Kunstszene und beeinflusste viele junge Künstler. Gysis starb 1901 in München an Leukämie und wurde auf dem Alten Nördlichen Friedhof beigesetzt.

Adressen in München

Gysis Nikolaus
Nikolaus Gysis
Bildrechte: Unknown authorUnknown author, Nikolaos Gyzis (1842–1901), als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Gysis Nikolaus
Nikolaus Gysis
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grabstein - Nikolaus Gysis, CC BY-NC 4.0

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