Münchner Friedhofsportal

geboren 01.06.1815 ( Schloss Mirabell in Salzburg)
gestorben 26.07.1867 (Bamberg)
Berufsgruppe Wittelsbacher (Adel)
Beruf König
Friedhof Gruft St. Kajetan
Wikipedia Otto_(Griechenland)
Otto Prinz von Bayern König von Griechenland wurde 52 Jahre alt.

Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach war ein bayerischer Prinz und von 1832 bis 1862 erster König von Griechenland.

Da er bei Regierungsantritt noch nicht volljährig war, erhielt Otto zunächst einen Regentschaftsrat, der aus dem Finanzexperten Joseph Ludwig von Armansperg, dem Juristen Georg Ludwig von Maurer, dem Verwaltungsfachmann Karl von Abel und Generalmajor Karl Wilhelm von Heideck bestand. Die Regentschaft schuf die administrativen Grundlagen eines modernen Staates. Die Gesetzgebung orientierte sich an deutschen Vorbildern, selbst das bayerische Reinheitsgebot für Bier war in Griechenland gültig. Die Mitglieder des Regentschaftsrates zerstritten sich jedoch bald. Während Armansperg sich mit der russischen Partei verband, setzten Maurer und Abel auf Frankreich, bei dem sie die geringsten Eigeninteressen erwarteten. Beide Seiten appellierten an König Ludwig. Da der Gesandte Armanspergs zuerst beim König eintraf, fiel die Entscheidung gegen Maurer und Abel, die entlassen und durch Ägid von Kobell und Johann Baptist von Greiner ersetzt wurden. Unter Ottos Herrschaft kamen viele Deutsche nach Griechenland, nicht nur Beamte und Hofpersonal, sondern auch Akademiker und Handwerker. Ludwig Steub berichtet, dass die Athener Deutschen den zugereisten Abenteurern nicht wohlgesinnt waren. Die Vorstellung, dass es unter einem bayrischen König jeder Deutsche in kurzer Zeit zu Ansehen und Wohlstand bringen könne, erwies sich jedoch als Trugschluss. Infolgedessen berichteten gescheiterte Heimkehrer abfällig über das Land. Erfolgreich tätig waren hingegen der Botaniker Carl Fraas, der Brauer Karl Fuchs (dessen Sohn die Athener Brauerei FIX gründete) und Gustav Clauss, Gründer des Weinguts Achaia Clauss. Die Immigration von Deutschen setzte sich auch nach Ottos Entthronung fort. Auch unter Ottos Nachfolgern machten nicht wenige Deutsche im jungen Staat Karriere: beispielsweise Ernst Ziller, der Hofarchitekt König Georgs I., oder der Jurist Stefanos Streit und dessen Sohn, der Außenminister Georgios Streit.

Otto kehrte 1862 mit seiner Frau nach Bayern zurück, wo sie bis zu ihrem Tode in der ehemals fürstbischöflichen Residenz in Bamberg lebten. Jeden Tag hatten sie als Erinnerung an ihre Zeit in Griechenland eine Griechischstunde, in der sie sich ausschließlich auf Griechisch unterhielten. Jeden Abend zwischen sechs und acht wird nur griechisch gesprochen. Der aus 50 Personen bestehende Hofstaat war in griechische Trachten gekleidet.

Neben Gästen aus Griechenland wurde der Hof auch vom Hochadel besucht, unter anderem von Königin Amalie Auguste von Sachsen, einer Halbschwester des Vaters von Otto, Königin Sophie der Niederlande und Gustav Prinz von Wasa.

Trotz Sparhaushalt finanzierte er 1866 mit seiner gesamten Jahresapanage eine Waffenlieferung an die Kreter, die sich gegen die osmanische Herrschaft aufgelehnt hatten.

1867 erlag Otto einer schweren Maserninfektion. Ottos letzte Worte waren laut Zeitzeugen Griechenland, mein Griechenland, mein liebes Griechenland. Die Sarkophage König Ottos und Königin Amalia, die ihn um acht Jahre überlebte, befinden sich in der Gruft der Theatinerkirche München, eine von mehreren Begräbnisstätten des Wittelsbacher Königshauses.

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Literatur

von Griechenland Otto Prinz von Bayern König
Otto Prinz von Bayern König von Griechenland
Bildrechte: Carl Rahl, King Otto of Greece in national costume, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant