Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 03.08.1785 (Wertingen (Schwaben)) |
gestorben | 05.10.1856 (München) |
Berufsgruppe | Politiker (Politiker) |
Beruf | Staatsminister |
Personenverzeichnis | Zenetti Johann |
Friedhof | Alter Südlicher Friedhof |
Lage | M rechts--206/207 |
Wikipedia | Johann_Baptist_von_Zenetti |
Johann Baptist Zenetti wurde 71 Jahre alt. |
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Johann Baptist Zenetti, ab 1837 Ritter von Zenetti war ein bayerischer Verwaltungsbeamter und Politiker, Regierungspräsident von Niederbayern und der Pfalz, 1847 kommissarischer Leiter (im Ministerrang) des Bayerischen Innenministeriums sowie 1848/49 Abgeordneter des Paulskirchenparlaments. Im November 1837 berief Minister Karl von Abel Zenetti als Referatsleiter für Bildungs- und Schulangelegenheiten ins Innenministerium. Beide hatten ein vertrauensvolles Verhältnis und lagen in vielen politischen und weltanschaulichen Dingen auf der gleichen Linie. 1846 erhielt Johann Baptist von Zenetti das Komturkreuz des bayerischen Verdienstordens vom Heiligen Michael und wurde im Mai 1846 als Regierungspräsident von Niederbayern nach Landshut versetzt. Acht Monate später rief ihn König Ludwig I. nach München zurück und betraute ihn mit der kommissarischen Leitung des Innenministeriums. Doch der aufrechte Zenetti zog sich Anfeindungen aus dem Umkreis von Lola Montez zu und musste seinen Ministerposten schon Ende November 1847 wieder räumen. Er kehrte wieder in sein Amt nach Landshut zurück. Da im Paulskirchenparlament zu Frankfurt am Main auch gediegene antirevolutionäre Abgeordnete sitzen sollten, ermutigte ihn der König, sich um ein Mandat zu bewerben. Johann Baptist von Zenetti gewann im April 1848 die Wahl im Stimmkreis Landshut und zog ins Frankfurter Parlament ein. Er wurde bei Hof denunziert, dass er es dort angeblich mit den Liberalen halte und resignierte daher freiwillig am 8. Januar 1849 von seinem Abgeordnetenposten. Tatsächlich nahm er im Mai des Jahres an einer Versammlung teil, welche die Annahme der Paulskirchenverfassung forderte. Obwohl er dort nur teilnahm und nicht sprach, erwog man, ihn vorzeitig in den Ruhestand zu versetzen. Man besann sich jedoch darauf, ihm die gerade freie Stelle eines Regierungspräsidenten der von Aufruhr brodelnden Pfalz zu übertragen, da man dort ohnehin alles für verloren hielt und Zenetti fast unausweichlich scheitern musste. Der Beamte erhielt am 4. Juli 1849 die Ernennung zum Regierungspräsidenten – also zum höchsten Zivilbeamten – der Pfalz, als Nachfolger von Franz Alwens, den man vorzeitig in den Ruhestand versetzt hatte. Es war dort gerade ein Aufstand niedergeschlagen worden und Fürst Karl Theodor von Thurn und Taxis[4] beherrschte das Gebiet als oberster Militärkommandant. Zenetti regierte umsichtig und maßvoll zugunsten der Bevölkerung, soweit es seine eingeschränkten Befugnisse zuließen. Überliefert ist sein resignierender Ausspruch: Den Ministern kann ich nicht einschneidend genug sein. Ich soll einen Vulkan stillen und darauf einen Garten bauen. Am 2. April 1850 wurde Johann Baptist von Zenetti von König Maximilian II. schließlich ohne ein Wort des Dankes oder eine sichtbare Anerkennung in den Ruhestand versetzt. Tief gekränkt bat er um eine Audienz bei dem Fürsten, der sich sehr abweisend verhielt und ihn beschuldigte, Meinungen zu vertreten, die dem monarchischen Prinzip zuwiderliefen. In Ungnade gefallen zog sich der Regierungspräsident zu seiner Familie nach München zurück und starb 1856 mit 71 Jahren, von der Öffentlichkeit bereits vergessen. Auch bei seinem Tode erfolgte keine offizielle Würdigung. Dieser Text basiert auf dem Artikel Johann_Baptist_von_Zenetti aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |