Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 29.05.1896 (Hannover) |
gestorben | 30.09.1973 (Fischbachau) |
Berufsgruppe | Literaten (Kunst und Kultur) |
Beruf | Komponist Musikschriftsteller |
Personenverzeichnis | Abendroth Walter |
Friedhof | Waldfriedhof - Alter Teil |
Lage | 455-U-584 |
Wikipedia | Walter_Abendroth |
Walter Abendroth wurde 77 Jahre alt. |
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Walter Fedor Georg Abendroth (* 29. Mai 1896 in Hannover; † 30. September 1973 in Fischbachau) war ein deutscher Komponist, Redakteur, Musikkritiker und Musikschriftsteller. Walter Abendroth wuchs, zusammen mit einer älteren Schwester und einem jüngeren Bruder, zunächst in Hannover, dann ab 1907 in Berlin als Sohn eines Landvermessers auf. Hier wirkte bei Aufführungen des Parsifal als Chorknabe bei den Grals- und Karfreitagsszenen mit, die ihn sehr beeindruckten und in ihm den Entschluss Musiker zu werden, reifen ließen. Noch als Schüler begegnete er Rudolf Steiner, dessen Anthroposophie ihn von da an begleitete und für die er in verschiedenen Zusammenhängen wirkte. In München studierte er ab 1914 erst Malerei und Musik. Ein Empfehlungsschreiben aus Berlin eröffnet ihm den Zugang zum anthroposophischen Kreis um Pauline von Kalckreuth und Sophie Stinde. Er tritt der anthroposophischen Gesellschaft bei und hörte Vorträge von Michael Bauer, Ernst Uehli, Felix Peipers und Rudolf Steiner. Er machte seine ersten Kompositionsversuche: Präludienartige Klavierstücke, zwei Chöre, die in der St. Joseph aufgeführt wurden. Seine Operndichtung Lichtgeburt wurde von Alexander von Bernus in der Zeitschrift Das Reich gedruckt. Die Aufführungen der Werke Hans Pfitzners beeinflussen ihn sein ganzes Leben lang. 1916 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Er war zwei Jahre Soldat, aber nur selten an der Front. Bei Kriegsende kommt er bei anthroposophischen Freunden in Berlin unter. Hier wohnte er kurze Zeit bei Eliza von Moltke (1859–1932), der Witwe Helmuth Johannes Ludwig von Moltkes. Er wurde musikalischer Adlatus der Eurhythmystin Natalie von Papoff. Er trat bald in ein persönlicheres Verhältnis zu Rudolf Steiner und dessen Frau Marie. 1919 nahm er mit Natalie von Papoff an mehrwöchigen Eurhythmiekursen in Stuttgart teil. Er lernte Emil Molt und war Zeuge der ersten Dreigliederungsaktivitäten und der entscheidenden Gespräche zur Gründung der ersten Waldorfschule in dessen Haus. Nach einem Engagement Ende 1920 als Musiker auf Schloss Siebeneichen bei der Freifrau von Miltitz verließ nach einer Tournee durch das östliche Sachsen und Oberschlesien mit der Haaß-Berkow-Truppe die anthroposophische Gesellschaft. Nun führten ihn seine „Wanderjahre“ zunächst nach Göttingen, wo er 1920 heiratete. 1923 folgte die Übersiedlung nach Hamburg. Nach einem kurzen Engagement als Geigen- und Kompositionslehrer wurde Musikkritiker an verschiedenen Hamburger und Altonaer Zeitungen. Er hielt Vorträge im Volksbildungswesen und gründete das Kammerorchester Collegium musicum. Sein offizielles opus 1, das Streichquartett C-Dur, entstand in dieser Zeit. Kurze Zeit war er in Köln Kritiker der Allgemeinen Musikalischen Zeitung. Dort traf er mit Hans Pfitzner und Reinhold Schneider zusammen. Im Jahr 1930 übernahm er die Redaktion der Allgemeinen Musikzeitung. Diese Position hatte er bis 1934 inne, nebst redaktioneller Arbeiten beim Berliner Lokalanzeiger. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er von 1934 bis 1944 Redakteur beim Berliner Lokalanzeiger. Er schrieb Artikel für die Zeitschrift Deutsches Volkstum und wurde 1939 bis 1941 verantwortlicher Schriftleiter bei der Monatsschrift für das deutsche Geistesleben. Bereits am 6. Januar 1933 forderte er die Beachtung der Rassenfrage in der Musik. Verschiedene antisemitische Artikel in Übereinstimmung mit der nationalsozialistischen Kulturpolitik folgten. 1934 äußerte er sich in der Zeitschrift Die Musik über die Neue Musik als „Fäulnisbazillus, den volksfeindlicher Zersetzungswille mit Witz und Berechnung dem Kulturkörper eingeimpft hatte“. Am 6. März 1936 stellte er fest, dass "das musikalische Judentum sich [...] innerhalb der romanischen Kulturkreise bei weitem nicht so wesenszersetzend auswirken [konnte], wie in Deutschland. 1939 bezeichnete in der Zeitschrift Deutsches Volkstum die Intellektualität der Juden als „bloßes Mittel zum Zweck der Herrschaftsausübung“ und „wirksames Zersetzungswerkzeug, ein Sprengstoff zur Aufteilung der beherrschten Völker in machtlose Klassen“ bezeichnete. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Abendroth – zum zweiten Mal verheiratet, mit Hilde geb. Schlegl – wieder in Hamburg, dann ab 1955 in München. Nach Jahren als freien Schaffens war er von 1948 bis 1955 war er zunächst Redakteur der Zeitung Die Zeit später Leiter deren Feuilletonredaktion. 1955 ging er als Korrespondent der Zeitung nach München. Speziell hervorgetan hat er sich als Biograf (1935), Nachlassverwalter und Herausgeber von Werken Hans Pfitzners. Dieser Text basiert auf dem Artikel Walter_Abendroth aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |