Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 27.2.1906 (München) |
gestorben | 27.8.1967 (München) |
Beruf | Menschenfreund Widerstandskämpfer |
Personenverzeichnis | Wörl Ludwig |
Friedhof | Waldfriedhof - Alter Teil |
Straßenbenennung | Ludwig-Wörl-Weg *1995 20. Hadern - Neuhadern |
Lage | 3-W-15 |
Wikipedia | Ludwig_Wörl |
Ist als Berühmtengrab der Stadt München eingetragen | |
Ludwig Wörl wurde 61 Jahre alt. Nach Ludwig Wörl wurde die Straße Ludwig-Wörl-Weg benannt. |
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Ludwig Wörl (* 28. Februar 1906 in München; † 27. August 1967 ebenda) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Funktionshäftling in den Konzentrationslagern Dachau und Auschwitz. Der parteipolitisch ungebundene Schreinergehilfe engagierte sich früh gegen das NS-Regime und nahm 1934 an einer Flugblattaktion teil, die über die Missstände im KZ Dachau aufklärte. Aufgrund einer Denunziation wurde er von der Gestapo verhaftet und nach Dachau gebracht. Dort überstand er monatelange Dunkelhaft und wurde später in der Lagerschreinerei und im Häftlingskrankenbau (HKB) eingesetzt, wo er sich autodidaktisch medizinische Kenntnisse aneignete. 1942 wurde Wörl nach Auschwitz verlegt, wo er die Häftlingsnummer 60.363 erhielt. Er war maßgeblich am Aufbau der medizinischen Versorgung im HKB von Auschwitz-Monowitz beteiligt und wurde später Lagerältester im Stammlager. Trotz fehlender ärztlicher Ausbildung versorgte er Mithäftlinge, versteckte Kranke vor Selektionen und rettete jüdische Ärzte vor der Vergasung, indem er sie im Häftlingskrankenbau einsetzte. Aufgrund von Intrigen wurde er mehrfach inhaftiert und schließlich ins Außenlager Günthergrube versetzt. Während der Evakuierung des KZ Auschwitz unterstützte er Häftlinge bei der Flucht. Nach der Befreiung durch die US-Armee im KZ Mauthausen kehrte er nach München zurück. Wörl litt unter den Folgen seiner Haft und war zu 70 % erwerbsunfähig. Er betrieb einen Zeitschriftenkiosk und engagierte sich für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Als Vorsitzender der Organisation Ehemaliger Auschwitzhäftlinge trug er zur juristischen Verfolgung von NS-Tätern bei und sagte im Frankfurter Auschwitz-Prozess aus. Dort konfrontierte er den Angeklagten Wilhelm Kaduk emotional mit dessen Taten. Trotz gesundheitlicher Probleme blieb Wörl aktiv im Gedenken an die Opfer der Konzentrationslager bis zu seinem Tod 1967. |