Münchner Friedhofsportal

geboren 22.5.1848 (Wolkenberg, Schwaben)
gestorben 25.2.1911 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Maler
Personenverzeichnis Uhde Fritz 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Straßenbenennung Uhdestraße *0
 Uhdestraße *1954
19. Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln - Solln
KünstlerBermann Cipri Adolf
Lage 46-W-1 EWG-Waldgr
Wikipedia Fritz_von_Uhde
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Fritz von Uhde wurde 63 Jahre alt.
Nach Fritz von Uhde wurde die Straße Uhdestraße benannt.

Fritz von Uhde (gebürtig Friedrich Hermann Carl Uhde) war ein sächsischer Kavallerieoffizier und Maler. Sein Stil lag zwischen Realismus und Impressionismus. Er malte auch religiöse Bilder.

1876 reiste Uhde nach Wien zu Hans Makart, der ihn als Schüler ablehnte und an Karl Theodor von Piloty nach München verwies. Im Sommer 1877 siedelte Uhde nach München über, zunächst als Offizier à la suite seines Regiments. Der sächsische Kriegsminister Alfred von Fabrice (1818–1891) persönlich hatte empfohlen, als Militärattaché zu seinem Bruder an die Gesandtschaft nach München zu gehen. 1878 beendete Uhde als Dreißigjähriger seine aktive militärische Laufbahn und als charakterisierter Rittmeister der Reserve im Karabiner-Regiments. Aus dieser Zeit stammen zwei Uniformfotos vom Atelier Franz Werner in München, um die dortige Kunstakademie zu besuchen. Es gelang ihm weder bei Piloty noch bei Wilhelm von Diez oder Lindenschmit als Schüler unterzukommen. Er begann auf Anraten Franz von Lenbachs das Studium der alten Meister in der Pinakothek. Eine besondere Vorliebe entwickelte Uhde für die alten Niederländer, welche er in München eifrig studierte.

Beim sächsischen Gesandten in München, Oswald von Fabrice (1820–1898), traf er den ungarischen Maler Michael Munkacsy der in der Hauptstadt Frankreichs berühmt geworden war und anregte, im Herbst 1879 zu ihm nach Paris zu kommen. Hier malte Uhde einige Wochen in dessen Atelier, setzte im Übrigen aber seine Studien der Niederländer fort. Unter ihrem Einfluss stehen seine ersten Bilder: Die Sängerin, Die gelehrten Hunde, Das Familienkonzert und Die holländische Gaststube.

Eine im Sommer 1882 nach Holland unternommene Reise bestärkte Uhde in seinen koloristischen Grundsätzen, in welche er inzwischen auch diejenigen der Pariser Hellmaler aufgenommen hatte. Seine nächsten Bilder Die Ankunft des Leierkastenmanns (Erinnerung aus Zandvoort) und Die Trommelübung bayrischer Soldaten, waren jedoch nur die Vorbereitung zu denjenigen Aufgaben, welche er sich als das Hauptziel seiner Kunst gestellt hatte.

Mit „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ schuf Uhde 1884 sein erstes religiöses Gemälde. Auf Grund seiner neuen koloristischen Anschauung und seiner naturalistischen Formenbildung wollte er die Geschichte des Neuen Testaments in enge Beziehungen zur Gegenwart setzen und mit starker Hervorhebung der unteren Volksklassen zu einer neuen, tief und schlicht empfundenen Darstellung bringen. Sein Motiv des Arme-Leute-Jesus wurde letztlich in der expressionistischen Kirchenmalerei wieder aufgenommen. Beispielsweise im Bild Heiland des 20. Jahrhunderts von Peter Hecker. Lange Zeit war die naturalistische Kunstrichtung in der Kirche verpönt, da es nicht anging, dass Personen oder Begebenheiten der Heilsgeschichte lediglich als geschichtliches Ereignis angesehen oder sogar profaniert dargestellt wurden. Fritz von Uhde war somit einer der Vorläufer der modernen Kirchenkunst des 20. Jahrhunderts. 1892 wurde er Vorsitzender der secessionistischen Freien Vereinigung der XXIV

1896, zehn Jahre nach dem Tod seiner Frau, erwarb Uhde ein Landhaus in Percha am Starnberger See, wo er meistens den Sommer zubrachte. Hier malte er seine drei Töchter „In der Gartenlaube“ mit impressionistischen Elementen, die er bereits 1892 in „Zwei Mädchen im Garten“ nutzte. Vom Hofphotographen M. Obergaßner hat sich ein Foto aus dem Jahr 1899 von Uhde mit seinen Töchtern Sophie, Amalie, Anna und dem Hund Kitsch im Garten am Starnberger See erhalten. In München an der Theresienstrasse hatte Uhde, Hugo von Habermann und Eduard Zimmermann ihre Ateliers.

Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug.

Uhde wurde in München der Titel königl. Prof. verliehen und er wurde mit einem Lehrauftrag an der Kunstakademie betraut. In der gemeinsamen X. Ausstellung der Münchener Sezession: Der deutsche Künstlerbund 1904 in München, war Fritz von Uhde bereits Mitglied der Jury beider Künstlervereinigungen; er stellte dort ein weiteres Bild mit dem Titel Im Hausgarten aus. Zwei Jahre später ist er dann auch als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes verzeichnet.

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Literatur

Uhde Fritz von
Fritz von Uhde
Bildrechte: Atelier Franz Werner, München, Fritz-Uhde-1880er, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant