Münchner Friedhofsportal

geboren 17.2.1826
gestorben 3.2.1896
Berufsgruppe Wissenschaftler (Wissenschaftler)
Beruf Wissenschaftler Metallurg
Personenverzeichnis Stölzel Karl 
Friedhof Alter Nördlicher Friedhof
Lage 1-1-4
Wikipedia Karl_Stölzel
Deutsche Biographie sfz10886
Karl Stölzel wurde 70 Jahre alt.

Die Kindheit verbrachte Karl Stölzel in Eibenstock. Für das Abitur wechselte er nach Zwickau. Danach war er Praktikant im Eisenwerk Schönheiderhammer. Diese Gießerei, die später die berufliche Ausrichtung Karl Stölzels prägen sollte, war bis 1945 im Besitz der Familie von Querfurth. Kriegsbedingt wurde das nachfolgende Maschinenbaustudium ab 1940 in Dresden und Stuttgart mehrfach unterbrochen.

Als russischer Kriegsgefangener kam er nach Nowotscherkassk am Don und musste in einem Steinbruch arbeiten. Später konnte sich er als Techniker melden, die für ein riesiges Lokomotivwerk in der Nähe gesucht wurden. Karl Stölzel kam in die schützende Obhut des Hauptmetallurgen und kommissarischen Direktors Michael Jurewitsch Baitscher. Baitscher war Jude und wusste um die Gräueltaten der Deutschen an seinem Volk. Er war für Stölzel ein exzellenter akademischer Lehrer.

Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft begann im November 1949 die Laufbahn im VEB Eisenwerk Schönheiderhammer. 1951 wurde er technischer Leiter. Karl Stölzel forcierte 1960 die Umstellung von weißem auf schwarzen Temperguss. Er entwickelte eine Auspack- und Sortiertrommel. Das „Verfahren und Verrichtung zum Reinigen und Putzen von Gussteilen“ wurde 1958 patentiert. Karl Stölzel fand ferner anhand einer historischen Karte eine wichtige Lagerstätte für Erz.

Nach dem Wechsel 1960 an die Bergakademie Freiberg wurde er 1963 zum Professor mit Lehrstuhl, 1966 zum Direktor des Gießereiinstitutes berufen. Die Erkenntnisse der systematischen Durchdringung des Gießereiprozesses legte Stölzel in seinem Lehrbuch „Gießereiprozesstechnik“ nieder, sie fanden mit seiner „Freiberger Schule“ internationale Anerkennung.

In den 1970er Jahren begründete Karl Stölzel eine Sammlung von Kunstgussplatten.

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Literatur

Stölzel Karl
Karl Stölzel
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Carl Stölzel, CC BY-NC 4.0

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant