Münchner Friedhofsportal

geboren 25.4.1911 (München)
gestorben 19.11.1978 (München)
Berufsgruppe Musiker (Kunst und Kultur)
Beruf Musikerin Pädagogin Pianistin
Suchbegriffe Gottbegnadeten-Liste 
Personenverzeichnis Schmid Rosl 
Friedhof Ostfriedhof
Lage 22-18-17
Wikipedia Rosl_Schmid
Rosl Schmidt wurde 67 Jahre alt.

Rosl Schmid, auch Rosel Schmid war eine deutsche Pianistin und Professorin an der Musikhochschule München.

Rosl Schmid erhielt mit vier Jahren und bis 1926 Klavierunterricht bei Stefanie Hudnik. Nach dem Besuch des Lyzeums wurde sie 1927 Studentin an der Staatlichen Akademie der Tonkunst München bei Walther Lampe (1872–1964) (Klavier) und bei Joseph Haas (Komposition).

Als 16-Jährige übernahm sie den Organistendienst an der Münchner Theatinerkirche, wobei sie sich Anerkennung speziell in der musikalischen Improvisation erwarb. Ihr Abschlussexamen an der Hochschule ging einher mit dem Felix Mottl Musikpreis der Bayerischen Staatsregierung (1931). Als bereits im In- und Ausland konzertierende Pianistin studierte sie 1938 ein weiteres Jahr bei Robert Teichmüller in Leipzig, der leider schon 1939 starb.

Seit 1941 wohnte sie im durch „Arisierung“ frei gewordenen Hildebrandhaus in München, in welchem sie Privatunterricht erteilte. Mit ihr wohnte schon seit 1934 Wolfgang Ruoff im Hildebrandhaus, ebenfalls Klavier-Professor der Musikakademie. Hinzu kamen die Bildhauer Ernst Andreas Rauch, Wilhelm Nida-Rümelin und Theodor Georgii. Letzterer war der Schwiegersohn Adolf von Hildebrands, des Erbauers des Hauses.

Schmid stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.

Ab 1948 unterrichtete sie an der Musikhochschule, 1954 übernahm sie als außerordentliche Professorin eine Klavier-Meisterklasse. 1957 wurde sie dort zur Ordentlichen Professorin ernannt.

Rosl Schmids pianistischer Höhepunkt fiel in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nach Kriegsende zog sie sich bald aus dem Konzertleben zurück und widmete sich ihrem Schülerkreis. Bekannt von diesen wurden beispielsweise Maria João Pires, Karl-Hermann Mrongrovius, Begoña Uriarte, Michaela Pühn, Peter Sauermann, Yasuko Matsuda, Siegfried Mauser und Michael Leslie.

Rosl Schmids Repertoire reichte von Johann Sebastian Bach bis Aram Chatschaturjan und Karl Höller. Ihr besonderes Interesse galt der Musik der spätromantischen Epoche. So zählt sie zu den wenigen Interpreten des Klavierkonzertes in Es-Dur von Hans Pfitzner. Besonders bekannt wurde ihre Ton-Aufnahme der Burleske d-Moll für Klavier und Orchester von Richard Strauss des Bayerischen Rundfunks mit Joseph Keilberth und den Bamberger Sinfonikern.

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Neben dem Schulunterricht am Roscher-Lyzeum in München-Schwabing erhielt S. 1915-26 Klavierstunden bei Stephanie Hudnik. 1927 begann sie ein Musikstudium an der Münchner Akademie der Tonkunst, das nicht nur die pianistische Ausbildung bei Walther Lampe (seit 1928) einschloß. sondern auch ein Kompositionsstudium bei Josef Haas. So konnte sie bereits als Sechzehnjährige den Organistendienst an der ehemaligen Theatiner-Hofkirche übernehmen und ihre Fähigkeiten auf dem Gebiet der musikalischen Improvisation unter Beweis stellen. Zum Abschluß ihres Akademiestudiums 1931 erhielt sie den Felix-Mottl-Preis, 1937 den Berliner Musikpreis. Trotz dieser herausragenden Anfangserfolge unterzog sich S. 1938 noch einmal einem Klavierstudium bei dem Pianisten und Musikpädagogen Robert Teichmüller (1863–1939) in Leipzig.

Als Pianistin im In- und Ausland gleichermaßen geschätzt, erreichte S. in den 30er und 40er Jahren den Höhepunkt ihres Ruhms. Neben dem Konzertieren erteilte sie auch Unterricht, zunächst auf privater Ebene, seit 1948 dann als Lehrerin und Leiterin einer Meisterklasse an der Hochschule für Musik in München (ao. Prof. 1954, o. Prof. 1957).

S.s Repertoire umfaßte die großen Werke der Klavierliteratur von Bach über Beethoven bis zu Romantik und Spätromantik, wobei die Klavierkonzerte von Schumann, Grieg und v. a. Pfitzner ihre besondere Domäne waren. Nach Kriegsende bezog sie auch die bis dahin den Deutschen vorenthaltene Musikliteratur ein und spielte Prokofjew, Chatschaturian, Hindemith und Bartók.

Zwei Eigenschaften kennzeichneten ihr Klavierspiel und stellten S. – im Unterschied zur neuen internationalen Pianistengeneration – in die dt. Musiktradition eines Edwin Fischer oder Wilhelm Furtwängler: ihre außergewöhnlich spontane Musikalität und ihre sehr bewußt disponierende Gestaltungskraft. Da ihr „vieles an der heutigen Musikentwicklung im Großen wie im Kleinen […] sehr zuwider“ war (Schieri), zog sie sich immer mehr vom Konzertpodium zurück und widmete sich vorwiegend ihrer pädagogischen Tätigkeit.

Quelle: Schlötterer-Traimer, Roswitha, "Schmid, Rosl" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 154-155 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117500674.html#ndbcontent

Literatur

Prof.
Schmidt Rosl
Rosl Schmidt
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Rosl Schmidt, CC BY-NC 4.0

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