Münchner Friedhofsportal

geboren 01.03.1895 (München)
gestorben 15.06.1960 (München)
Berufsgruppe Bildhauer (Kunst und Kultur)
Beruf Bildhauer
Personenverzeichnis Romeis Karl 
Friedhof Friedhof Bogenhausen
Lage 3-3-53/54
Wikipedia Karl_Romeis
Karl Romeis wurde 65 Jahre alt.

Karl Romeis war ein deutscher Bildhauer.

Romeis wurde als Sohn des seit 1886 an der Königlichen Kunstgewerbeschule München als ordentlicher Professor lehrenden Architekten Leonhard Romeis (1854–1904, Hauptwerk: katholische Pfarrkirche St. Benno München) geboren. Er besuchte die Realgymnasien in Wasserburg am Inn und München. Am 1. Weltkrieg nahm er als Kriegsfreiwilliger teil. Er wurde zunächst als Artillerist, später als Flieger und Staffeloffizier verwendet. Bei einem Luftkampf wurde er schwer verwundet. Diese Verwundung führte zu einem dauerhaften Gehörverlust auf einem Ohr.

Nach Kriegsende setzte er seine bereits während seiner Gymnasialschulzeit begonnenen Studien an der Kunstgewerbeschule München bei Hans Schwegerle und Heinrich Waderé fort. In der Klasse von Schwegerle lernte er auch seine spätere Frau Maria Laura Johanna Theodolinde von Bomhard (* 4. Mai 1898 in München; ⚭ 1923; † 1. November 2002 ebenda) kennen, die eine Enkelin des Verwaltungsjuristen Ludwig von Bürkel und eine Ur-Enkelin des Genremalers Heinrich Bürkel war. Von 1921 bis 1928 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München im Fach Bildhauerei zunächst bei Balthasar Schmitt und später bei Hermann Hahn, der ihn maßgeblich beeinflusste.

Seine ersten Werke, wie beispielsweise der weibliche Kopf Malayin (1920), zeigen noch eine Unentschiedenheit zwischen Idealismus und Realismus. 1920/21 entstand die Porträtbüste von Mia Orff, der Schwester des Komponisten Carl Orff. Die Terrakotta-Büste steht heute in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus. Sie wurde 1962 vom Bruder des Künstlers angekauft, der in den 1920er Jahren das Geld für den Gipsabguss vorstreckte und als Gegenleistung einen Abguss erhielt.

Gleich zu Beginn des 2. Weltkriegs wurde Romeis als Offizier der Reserve zum Kriegsdienst zum Luftgau VII nach Frankreich eingezogen. Er war von 1940 bis August 1944 als Kartenzeichner im Stab von Generalfeldmarschall der Luftwaffe Hugo Sperrle tätig. Sperrle war Romeis freundschaftlich verbunden. Romeis schuf 1939 ein Porträt des Generalfeldmarschalls in Bronze. Sperrle vermittelt Romeis auch einen Auftrag für Hermann Göring. Romeis sollte eine Kopie der monumentalen Jeanne d’Arc-Figur in der Kathedrale von Reims anfertigen. Am Kriegsende geriet er in englische Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft kehrte er in sein unzerstörtes Atelier in der Ismaninger Str. 76 in München zurück. Bereits im April 1946 erhielt er eine vorläufige Arbeitsgenehmigung. Er arbeitet überwiegend für private Auftraggeber und hielt sich mit anderen kleinen dekorativen Arbeiten über Wasser. 1953 erhielt er den Auftrag für das Kriegerdenkmal in Feldafing am Starnberger See, das er als verwundeten bayerischen Bronzelöwen ausgestaltete. Seine letzten großen Auftrag, die Kreuzwegstationen für die Katholische Pfarrkirche St. Augustinus in Hameln, erhielt er 1958. Allerdings verschlechterte sich Anfang 1960 sein Gesundheitszustand rapide, so dass er nur sieben der geplanten vierzehn Stationen selber vollenden konnte. Er starb am 18. Juni in München an einem Herzinfarkt. Er liegt auf dem Bogenhausener Friedhof begraben.

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Adressen in München

Straßevonbis
Ismaninger 76

Literatur

Werke in München

Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 6

Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 6
Stephansplatz


I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant