Münchner Friedhofsportal

geboren 25.01.1884 (Czernowitz; damals Österreich-Ungarn, heute Ukraine)
gestorben 24.02.1965 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Maler
Personenverzeichnis Olszewski Karl Ewald 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Lage 202-W-13
Wikipedia Karl_Ewald_Olszewski
Karl Ewald Olszewski wurde 81 Jahre alt.

Karl Ewald Olszewski (sprich: Olschewski) war das dreizehnte von vierzehn Kindern. Sein Vater Karl war ein angesehener Handwerksmeister, der zuerst den Beruf eines Schmiedes erlernt hatte und später in seiner großen Werkstatt altösterreichische Postkutschen herstellte, die er auch selbst mit verschiedenen Landeswappen und Landschaftsbildern bemalte. Vor Karl Ewalds Geburt lebte die Familie im bukowinischen Wiznitz, 80 Kilometer westlich von Czernowitz am Fluss Tscheremosch gelegen, wo sein Vater auch Bürgermeister war. Das Bemalen der Postkutschen hat sicherlich einen prägenden positiven Einfluss auf den heranwachsenden Jungen. Den größten Anteil an seiner künstlerischen Entwicklung hatte aber sein um 20 Jahre älterer Bruder Anton Olszewski, der ebenfalls Maler werden wollte, aber dann die Laufbahn eines Forstbeamten aufnahm. Frühzeitig erkannte er die künstlerische Veranlagung seines Bruders für Zeichnung und Malerei und förderte ihn in jeder erdenklichen Weise.

So ermöglichte er ihm zuerst das Studium an der Wiener Akademie der Bildenden Künste und brachte ihn 1904 nach München, wo er an der Akademie der Bildenden Künste bei den Professoren Ludwig von Herterich und Hugo von Habermann studierte. Dieser Ausbildung folgten weitere Studien in Paris. In seiner Anfangszeit, also noch vor dem Akademiebesuch in München, widmete sich Karl Ewald besonders Bukowiner Motiven, arbeitete für den Simplicissimus und beschäftigte sich mit Porträtmalerei, wobei ihm seine Mutter Karoline (geb. Kandl) und seine Nichte Margarethe Lehner, geb. Olszewski (Tochter des Bruders Anton Olszewski) bevorzugte Modelle waren.

Aber er wusste auch um den Wert der Satire. Als am 1. Oktober 1914 in London der Struwwelpeter als „Swollen-headed William“ erschien, eine äußerst erfolgreiche englischsprachige Parodie, welche binnen Wochenfrist drei Auflagen erlebte, hinter der sich aber eine gepfefferte antideutsche Kriegspropaganda verbarg, reagierte Deutschland in gleicher Weise: So erschien 1915 der „Kriegs-Struwwelpeter“ von Karl Ewald Olszewski. Auf insgesamt 24 Blättern wurden darin die Entente-Mächte zum Gegenstand der Karikatur und spöttischer Verse. Heute ist dieser Band ein gesuchtes Sammlerstück. Die Erfolge blieben nicht aus. Im Münchner Glaspalast und in vielen anderen Ausstellungen waren Arbeiten Olszewskis vertreten. Vor allem der Münchner Hanfstaengl-Verlag hat mit seinen Farblichtdrucken sehr zur weltweiten Verbreitung von Olszewskis Bildern beigetragen. Anfang der 1930er-Jahre ernannte die Königliche Gesellschaft für Kunst in London Karl Ewald Olszewski in Würdigung seiner künstlerischen Arbeit zum Mitglied („Fellow of the Royal Society of Arts“).

Auf den Internationalen Jagdausstellungen sowohl 1937 in Berlin als auch 1954 in Düsseldorf wurde Karl Ewald Olszewski mit einer goldenen Kunstmedaille ausgezeichnet. Er pflegte insbesondere die Aquarellmalerei, welche ihm zu seinem großen Durchbruch verholfen hatte. Das Malen in Öl, die Radierung und die Bleistiftzeichnung wurden zwar nicht vernachlässigt, traten aber in den Hintergrund.

Karl Ewald Olszewski war in vielen Künstlervereinigungen tätig. Renommierte Galerien haben seine Bilder erworben. So besitzen die Städtische Galerie in München, die Bayerische Staatsgemäldesammlungen und das Staatliche Museum Schwerin Werke von ihm.

Bei den Nationalsozialisten war Olszewski wohl gelitten. Er war von 1938 bis 1944 auf allen Großen Kunstausstellungen in München, fast ausschließlich mit stimmungsvollen Bildern mit Seevögeln, vertreten. Bilder von ihm wurden in der Kunstzeitschrift Kunst dem Volk veröffentlicht, die von dem Hitler-Vertrauten und Fotografen Heinrich Hoffmann herausgegeben wurde. Für Adolf Hitler übernahm Olszewski die Ausstattung mehrerer Räume auf dessen Yacht Aviso Grille. Sein Bild „Mit Wind und Wolken“ hing im Salon des Schiffes; heute befindet es sich in Privatbesitz.

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Literatur


I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant