Münchner Friedhofsportal

geboren 21.04.1892 (München)
gestorben 19.02.1963 (München)
Grabanlage Dom-Vikare
Berufsgruppe Geistliche (Geistliche)
Beruf Priester Pfarrer Widerstandskämpfer
Personenverzeichnis Muhler Emil 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Straßenbenennung Emil-Muhler-Torweg *1969
2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt - Am Schlachthof
Lage 142a-I-108
Wikipedia Emil_Muhler
Emil Muhler wurde 71 Jahre alt.
Nach Emil Muhler wurde die Straße Emil-Muhler-Torweg benannt.

Emil Muhler besuchte das Münchner Luitpoldgymnasium und studierte in München und Innsbruck Theologie. Ab 1911 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung Langobardia im CV. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Freiwilliger teil. Nach seiner Kriegsrückkehr, einem Studium in Berlin und der Priesterweihe wurde er 1924 in Volkswirtschaft zum staatswissenschaftlichen Thema Die Idee des gerechten Lohnes nach katholischer Auffassung mit besonderer Berücksichtigung des Familienlohnes promoviert. 1924 wurde er Stadtpfarrer der neuen Pfarrei St. Andreas in der Münchner Isarvorstadt, einem Arbeiterbezirk in München. Als Mitglied der Bayerischen Volkspartei saß Muhler von 1930 bis zur nationalsozialistischen „Machtergreifung“ im Münchner Stadtrat.

1933 wurde er aufgrund seiner Zusammenarbeit mit kommunistischen Gemeindemitgliedern denunziert. Bei Hausdurchsuchungen wurden zahlreiche sozialistische Schriften gefunden, die er als Literaturquellen für seine Studien brauchte. Die Gestapo stellte ihn unter „Schutzhaft“. Nach seiner Entlassung äußerte er weiterhin Kritik am NS-Regime, dies auch gegen entsprechende Anweisungen des Generalvikariates, des Domkapitulars Johannes Neuhäusler und des Kardinals Faulhaber. 1940 wurde er erneut von der Gestapo verhaftet, bei erneuten Hausdurchsuchungen fand man seine Schrift „Erlebtes und Erlittenes“ mit Kritik am Nationalsozialismus, an der zögernden Haltung der Kirche und an dem Gerichtsverfahren gegen ihn in den 1930er Jahren. Er wurde in Schutzhaft genommen und monatelang verhört. Unter dem Druck der Verhöre schrieb er eine „Entschuldigung“ an das Sondergericht, was seine Freilassung gegen Ende 1940 bedingte. Er war jedoch weiterhin gegen den Nationalsozialismus engagiert, wie beispielsweise 1943 bei der Information der Auflösung der Klöster im Elsass an den Rösch-Kreis. Die Auflösung konnte verhindert werden.

Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Muhler im Pfarrerblock des KZ Dachau inhaftiert, obwohl er mit dem Attentat nichts zu tun hatte. Dort lernte er u. a. Leonhard Roth kennen. Muhler konnte Ende April 1945 auf einem der Todesmärsche fliehen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat Muhler der CSU bei, gehörte dem Landesvorstand der CSU an und engagierte sich wieder rege in Politik und Publizistik. Er blieb auch in der Kirche weiterhin ein streitbarer Mann, bedingt durch seine Erfahrungen in der NS-Zeit.

Von 1947 bis 1963 war Muhler Mitglied des Bayerischen Senats.

Ab 1953 war Muhler erster Stadtpfarrer in der neu errichteten Kirche St. Andreas in der Zenettistraße, nachdem der zuvor benutzte Kirchenraum (vom Tanzsaal zur Kirche St. Andreas umgebaut) in der Adelzreiterstraße 1944 von Bomben zerstört worden war.

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Emil Muhler ist an einem Wandrelief am Eingang von St. Andreas in München dargestellt.

Literatur

Muhler Emil
Emil Muhler
Bildrechte: HubertSt, Muhler-Emil-Wandrelief-St-Andreas-Muenchen, CC BY-SA 4.0
Muhler Emil
Emil Muhler
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Emil Muhler, CC BY-NC 4.0

Weitere Bilder

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