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Gaswerk am Kirchstein und Baumkirchen

Historische Ansicht: Gaswerk am Kirchstein und Baumkirchen

In der Mitte des Bildes sind die Schlote des Gaswerkes zu sehen. Oberhalb steht noch einsam die Kirche St. Stefan von Baumkirchen. Auch durchziehen die Geleise der Eisenbahn das Bild und unterhalb sieht man den fortschreitenden Urbanisierungsgürtel der Stadt.

Orginal


Titel Gaswerk am Kirchstein und Baumkirchen
Zeit 1917
Ort München
Stadtteil Berg am Laim
Kategorie Pläne Luftbilder
Suchbegriff Gaswerk Kirchstein Luftbild Baumkirchen Berg am Laim

Nachbar Residenzstadt. Aus der Luft besehen sind die Zeichen der Verstädterung unübersehbar: Wie Jahresringe wachsen vierstöckige Wohnblocks vom Zentrum der Residenzstadt nach außen. Die Schlote des Gaswerks am Kirchstein und der Industrieanlagen entlang der Bahn sind die neuen Zeichen der Zeit und haben der Bedeutung des Kirchturms von St. Stephan den Rang abgelaufen. Die Bahnlinie trennt und verbindet die 1913 eingemeindete Stadtrandgemeinde Berg am Laim mit der wachsenden Gro�stadt. Der Proze� der Urbanisierung bedeutete f�r das Dorf Berg am Laim ein Leben in zwei Geschwindigkeiten, hie� es doch, dass sich die einzugemeindenden Ortschaften mit ihren bisherigen là ¤ndlichen Verhältnissen zufrieden geben müßten. So baute die Stadt in den Jahren 1881 - 83 wegen ihres Großen Energiebedarfs auf Gemeindegebiet ein großes Gaswerk, das sie viele Jahre vor der Eingemeindung in städtischen Besitz überführte. Erst 1915 erhielt Berg am Laim die ersten Gaslampen, als im Zentrum längst das elektrische Licht im Vormarsch war. Die Lage im Osten der Stadt München führte mit zunehmender Industrialisierung zu einer Minderung der Lebensqualität, bliesen die Schlote wegen der vorherrschenden Windrichtung doch an 300 Tagen im Jahr Rauch und Ruß nach Berg am Laim. Zum Ausgleich plante die Stadt bereits um 1900 einen großen Ostpark. Verwirklicht wurde dieser Plan allerdings erst 70 Jahre später. Andererseits brachte die nahe Großstadt die Stadtrandgemeinde in Bewegung: Berg am Laim bot günstiges Wohnen, die Stadt ein breites Arbeitsplatzangebot. Schließlich kamen die Berg am Laimer sogar in ihrem Dorf in den Genuß modernen Stadtlebens: Eine Modistin eröffnete 1911 ihren Hutladen und brachte den Mut zum Hut und ein Tanzinstitut sorgte für den richtigen Schwung.

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