Ausstellungen in München

Kunst und Kapitalverbrechen

Veit Stoß, Tilman Riemenschneider und der Münnerstädter Altar

1502 fälschte der Nürnberger Bildhauer Veit Stoß einen Schuldschein. Die kriminelle Tat wurde  aufgedeckt, der Künstler eingekerkert und gebrandmarkt. Er verlor Ehre wie öffentliches Ansehen und floh aus Furcht vor noch härterer Bestrafung nach Münnerstadt am Rand der Rhön. Dort bemalte er die Flügel des 1490/92 vom Würzburger Bildschnitzer Tilman Riemenschneider für die Stadtpfarrkirche geschaffenen Altarretabels. Farbenprächtig schildern diese Szenen die Legende des  heiligen Kilian. Sie gelten als die einzigen Gemälde von Stoß.

In der gleichen Zeit schuf er eine Reihe eindrucksvoller Kupferstiche. Wie die Malereien sind sie einzigartige künstlerische Zeugnisse der von der kriminellen Verfehlung überschatteten Phase seines Lebens, in der Aufträge ausblieben.

Veit Stoß zählt zu den bedeutendsten Meistern der süddeutschen Spätgotik. Mit den genannten Gemälden, sämtlichen seiner graphischen Blätter, Arbeiten fränkischer Zeitgenossen sowie Objekten der Rechtsgeschichte und der Alltagskultur – vom Folterwerkzeug bis zum kostbaren Schmuck – erzählt die Ausstellung die spannende Geschichte des Münnerstädter Altars. Sie bietet den Genuss hochrangiger Kunst und lenkt den Blick auf den Zusammenhang von Verbrechen und künstlerischer Praxis.

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Das Ausstellungsprojekt wird gefördert von der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Louise Blackborne-Stiftung sowie der Lebkuchen-Schmidt GmbH & Co.KG.


Datum 01.01.2020 - 01.08.2021
Öffnungszeiten 10:00 - 17:00
Veranstalter Bayerisches Nationalmuseum
Ort Bayerisches Nationalmuseum
Plz / Stadt 80538 München
Straße Prinzregentenstraße 3
Preis 10,00 €
Internet Kunst und Kapitalverbrechen
Personen Stoß Veit, Riemenschneider Tilmann

Literatur

Kunst und Kapitalverbrechen