Alte Bücher

 Seite 48


München und seine Bauten

Entwicklung der Stadt

Stadtbrände und Bauordnungen

<a title=Lodererbräu href=../../suchen/suchen.php?suchen=Lodererbräu>Lodererbräu</a> am <a title=Oberanger href=../../suchen/suchen.php?suchen=Oberanger>Oberanger</a>

Lodererbräu am Oberanger, dem ehemaligen Roßmarkt, erbaut im 17. Jahrhundert
Phot. Aufnahme von Architekt Martin Baur

Beruf des Besitzers anzeigen. Die Metzger wurden an die Stadtbäche beim Heiliggeistspital verwiesen, allenthalben bildeten sich bestimmte Gewerbestraßen aus, wie die Schäffler- und Sporergasse, zumal da seit der ersten Bauordnung von 1315 eine strenge Aufsichtsbehörde nach und nach alle „lärmenden und sudelnden Handwerker" aus dem dichtbewohnten Stadtzentrum verwies. So mußten selbst die Garköche und die Hutmacher weiter hinausziehen.

Stadtbrände und Bauordnungen

Die furchtbare Geisel der mittelalterlichen Städte, das Feuer, hat das Stadtbild außerordentlich beeinflußt, da es oft zu Neuherstellung ganzer Straßenzüge nötigte und Hauptveranlassung für baupolizeiliche Vorschriften wurde. Vor dem großen Stadtbrand von 1327 dürfen wir uns München als eine größtenteils hölzerne Stadt mit Dächern aus Stroh oder den steinbeschwerten Legschindeln des Gebirgshauses vorstellen, in dessen Grenzgebiet München gerade noch fällt. Am besten geben die Herbergsviertel der Au und Haidhausens, die sich in Bruchstücken bis zur Gegenwart herübergerettet haben, von den urältesten Wohn- und Besitzverhältnissen in ihrem regellosen Durcheinander eine Vorstellung. In der Nacht auf den 14. Februar des genannten Jahres brach im Angerkloster Feuer aus und verzehrte, von einem Föhnsturm angefacht, binnen wenigen Stunden ein gutes Drittel der Stadt, nämlich alles was südlich und östlich von

 Seite 48