Kunst & Kultur

Name Propyläen
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel
Stadtbezirksteil Kreuzviertel
Übergabe 1862
Eigentum Stadt München
Künstler:innen Klenze Leo von
Rubrik Bauwerk Denkmal 
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Die Propyläen, ein Prachtthor im dorischen Style, bilden westlich von der Glyptothek und dem Ausstellungsgebäude den Abschluß des Königsplatzes mit der Briennerstraße. Der Grundstein wurde im April 1834 gelegt, und sofort nach L. v Klenze's Plan der Bau begonnen, welcher größtentheils ausI Untersberger Marmor hergestellt ist. Sie bestehen aus einemH geöffneten Giebelbau'mit breiter Durchfahrt, von Aussen mü dorischen, von innen mit korinthischen Säulen. Reben den Seitenräumen des Giebelbaues steigen zwei 110 Fuß hohe Thürme empor, in welchen eiserne Treppen zu den Balkons führen. Das westliche Giebelfeld des Mittelbaues versinnlichet in Rundbildern von Marmor den Befreiungskampf Griechenlands, das östliche die neue Epoche des verjüngten Staates, dessen Mittelpunkt König Otto bildet, während sich auf der Westseite die Streiter um die Hellas gruppiren. Die Skizzen zu diesen Statuengruppeu fertigte noch L. v. Schwanthaler, die Ausführung im Großen leitete aber Xaver Schwanthaler, der Vetter und vieljährige Gehülfe desselben, X. Schwanthaler führte auch einen Theil der Statuen in Marmor'aus; es waren aber noch nicht beide Giebelzierden vollendet, als er starb. Die Reliefs unter den Balkons der Thürme mit fast 7 Fuß hohen Gestalten stellen Momente der Erhebung Griechenlands, Land- und Seekämpfe dar, und schließen mit dem Bürgerkriege, in welchem Irene den Kampfenden als versöhnendes Symbol den bayerischen Königsthron zeigt. Die Zeichnungen zu diesen Reliefs fertigte Professor I. G. Hiltensperger, und der Bildhauer I. Schefzky führte sie in einer Höhe von nur vier Zoll aus. Dieses Prachtthor passirte zuerst die Reiterstatue des Königs Ludwig auf dem Transporte nach dem Odeonsplatz, den 30. Oktober 1862 wurde es aber vollständig geöffnet. König Ludwig ließ die Propyläen zur Verherrlichung Griechenlands erbauen, und die Griechen vertrieben seinen Sohn vom Throne. Am Tage nach der Eröffnung der Propyläen kam König Otto aus Griechenland in München an. König Ludwig hatte 718,810 st. auf diesen Bau verwendet, 616,010 fl. speziell auf den architektonischen Theil, 102,800 fl. auf die Giebelgruppen einschließlich der Modelle.

Nagler - Acht Tage in München (1863)

Ausführliche Darstellung

Propyläen
© Gerhard Willhalm, Königsplatz, CC BY-NC 4.0

   

Wikipedia

Die Propyläen an der Westseite des Münchner Königsplatzes wurden von Leo von Klenze im Auftrag von König Ludwig I. in Form eines Tempeleingangs (Propylon) errichtet. Sie sind neben dem Obelisken am Karolinenplatz das einzige Bauwerk Leo von Klenzes, das Ludwig I. der Stadt München übereignete.

Bereits 1816 wurde überlegt, die Propyläen zu bauen, doch es dauerte 30 Jahre bis der Auftrag hierzu erteilt wurde. Klenze malte noch vor dem Bau ein Bild der Propyläen, um für sein Projekt zu werben. Als dann König Ludwig I. 1848 abdanken musste, war das Projekt erneut in Frage gestellt – nicht zuletzt, weil München zu diesem Zeitpunkt hier kein Stadttor mehr benötigte, da die Stadt ohnehin schon weit über den Königsplatz hinweg angewachsen war.

Klenzes Gemälde unterstrich deutlich die städtebauliche Bedeutung des Baus: Blickt man durch den Säulengang der Propyläen, sieht man die neu entstandene Achse der Brienner Straße, die über den Karolinenplatz mit dessen Obelisken zum Hofgartentor, zum Odeonsplatz und zur Ludwigstraße stößt. Damit sind die Propyläen mit dem Siegestor Teil eines damals neu entstandenen Koordinatensystems, das die Königsresidenz in den Mittelpunkt Münchens rückte.

Schließlich wurden die Propyläen dann aus privaten Mitteln von Ludwig I. erbaut – als Zeichen der Freundschaft zwischen Griechenland und Bayern sowie als Denkmal für den Freiheitskampf Griechenlands von 1821 bis 1829, den wittelsbacher König und Sohn Ludwigs Otto von Griechenland und die bayerische Armee. Daher finden sich an den Wänden der Hauptdurchfahrt Namen griechischer Freiheitskämpfer. Nachdem 1854 mit dem Bau begonnen wurde, konnten die Propyläen 1862 noch kurz vor dem Sturz des griechisch-bayerischen Königs Otto eingeweiht werden.

Letztlich wurden die Propyläen zum repräsentativsten Stadttor Münchens, der Hauptstadt des neuen Königreichs Bayern. Ihr Name bezieht sich auf die „Propylaia“, den Vorbau am Aufgang zur Akropolis im antiken Athen, die als Tempelbezirk unter Perikles ausgebaut wurde. In München war es der Königsplatz, der einen vergleichbaren Vorbau erhalten sollte. Damit wollte der klassizistische Architekt, Maler und Stadtplaner Leo von Klenze ein Bild des reinen Hellenismus nach Bayern verpflanzen.

Von 1862 bis 1928 dienten die Portale und das Haupttor der Propyläen als Durchgänge für den Verkehr. 1928 wurden diese dann aber für den Verkehr gesperrt und die Fahrbahnen seitlich verlegt.

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