Alte Quellen

Die Vasensammlung

Quelle Nagler - Acht Tage in München (142)
Jahr 1863

Die Vasensammlung des Königs Ludwig ist im Erdgeschosse des westlichen Flügels der Pinakothek in fünf mit Copien der Grabgemälde zu Cvrneto und altgriechischen Ornamenten geschmückten Sälen aufgestellt. Die großentheils mit Figuren und Arabesken gezierten Gefässe wurden in Grabkammern griechischer und alfitalienischer Städte gefunden, und wurden selbe bei den Todtenopfern gebraucht. Als Weih- und Festgeschenke dienten sie aber auch zum Schmuck der Wohnungen, und ein Theil selbst zum häuslichen Gebrauche. Die Zeit der Entstehung läßt sich nicht genau bestimmen, doch weist die Form der Buchstaben in In- schriften bis auf 600 Jahre vor Christus hinauf. Man findet hier aus allen Perioden der Vasenfabrikation die schönsten Exemp- lare. Eine Menge sind einzig, nicht nur was ihre Form, sondern auch was die bildliche' Darstellung betrifft. Mehrere hundert Gesässe kommen aus Griechenland, welche meistens schwarze oder braunrothe Figuren auf weißem Grunde zeigen. Ueber 1800 Vasen stammen aus den Gräbern von Tarquinii, Vulci, Corneto, Montalto, Girgenti, Canosa, Basilicata rc. Es sind die Sammlungen der Gräfin Lipona mit Prachlgefäsien aus neapolitanischen Museen, des Ciantes Paniteri von Girgenti u. s. w. vereiniget, im Ganzen mehr denn 3000 Stücke. Den Fußboden des großen Ecksaales ziert ein antikes Mosaikgemälde: Helios im Thierkreise mit der Gea und den Horen. Auch Wandgemälde aus Pompeji sind vorhanden. Der Eintritt wird nur ausnahmsweise mit Billeten gestattet, welche von den Herren Conservatoren der Pinakothek ausgegeben werden.


Vasensammlung

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