Der »März« Geschichte und Profil einer Rundschauzeitschrift
Ein Beitrag zur Kulturpublizistik des Deutschen Kaiserreichs
»Der März wird die Revue großen Stils sein, die man in Deutschland bisher vermisste« mit dieser selbstbewussten Ankündigung tritt die Rundschauzeitschrift 1907 an die Öffentlichkeit. Die prominenten Gründungsmitglieder Hermann Hesse, Ludwig Thoma und Albert Langen möchten auf diese Weise ein internationales Forum für die großen Geister des europäischen Kulturlebens schaffen. Mit dem Programm »Nur Positives bringen, und freiheitlich sein« soll die Krise der Moderne überwunden und eine einheitliche deutsche Kultur im Kontext eines in Frieden vereinten Europas installiert werden. Katharina Osterauer setzt sich mit der Rundschauzeitschrift als eigenem Format auseinander, beschreibt die soziale Verankerung des März in der Gesellschaft und die kulturelle Bedeutung für Süddeutschland.
Vorwort
- Einleitung
1.1 Gegenstand der Untersuchung und Fragestellungen
1.2 Forschungsstand und Quellenlage 1
1.2.1 Die Zeitschrift als Forschungsgegenstand
1.2.2 Historische Presseforschung und ihr Interesse an der Kulturpublizistik des Deutschen Kaiserreichs
1.2.3 Forschungsstand und Quellenlage zur Zeitschrift März
1.3 Aufbau und methodischer Ansatz
1.3.1 Aufbau und Struktur
1.3.2 Zeitschriftenforschung und Interdiskurstheorie
- Die Rundschauzeitschrift
2.1 Topographie des Zeitschriftenmarktes im Deutschen Kaiserreich
2.2 Zur Problematik des Begriffs »Rundschaupublizistik«
2.3 Genese, gesellschaftliche Verortung und ideengeschichtliche Relevanz der Rundschauzeitschriften im Deutschen Kaiserreich
2.4 Die Rundschauzeitschrift als diskursives Medium der Reintegration
2.5 Der März; Eine Rundschauzeitschrift der Jahrhundertwende
- Geschichte und Phasenentwicklung der Zeitschrift März
3.1 Die Gründungsphase der Zeitschrift (1906-1909)
3.1.1 Die Konzeptionsphase (1906)
3.1.2 Das Programm: »Nur Positives bringen, und freiheitlich sein. Politisch keiner Partei dienen, aber ungefähr die Stimmung der guten 48er halten.«
3.1.3 Der März in den ersten Jahrgängen (1907-1909)
3.2 Jahre des Umbruchs (1909-1912)
3.2.1 Redaktionswechsel (1909)
3.2.2 Albert Langens Tod und dessen Folgen für den März (1909)
3.2.3 Umwandlung zur Wochenschrift (1911) und GmbH-Gründung (1912)
3.2.4 Finanzielle Probleme und Konsolidierungsversuche (1912)
3.3 Zwischen »Anarchie« und »Renaissance«: Der neue Stil (1913)
3.3.1 Wilhelm Herzog als Journalist und leitender Redakteur
3.3.2 Partizipation an linksliberalen und expressionistischen Diskursen
3.3.3 Interne Differenzen
3.3.4 Übernahme der redaktionellen Leitung durch Theodor Heuss
3.4 Der März im Ersten Weltkrieg (1914-1917)
3.4.1 Theodor Heuss als Journalist und leitender Redakteur
3.4.3 Interne Diskrepanzen
3.4.4 Die Auflösung der Zeitschrift (1917)
3.5 Zwischenfazit
- Inhaltsanalyse und publizistisches Profil der Zeitschrift März
4.1 Politik - »Fortschrittlichkeit« als Diskursintegral
4.1.1 Innenpolitik: Kritik am Wilhelminischen Deutschland als Korrelat für Demokratisierungs- und Liberalismusbestrebungen
4.1.1.1 »Süddeutsche Selbstbehauptung« contra »preußische Vorherrschaft«
4.1.1.2 Kritik an der wilhelminischen Gesellschaft, an Klerus und Kirche
4.1.1.3 Befürwortung der demokratischen Entwicklung
4.1.1.4 Sozialpolitische Ideen
4.1.2 Außenpolitik: Kritik an Militarismus und Chauvinismus als Korrelat für Friedensbestrebungen und Völkerverständigung
4.1.2.1 Kritik an den nationalistischen und chauvinistischen Kräften in Europa
4.1.2.2 Deutsch-französische Freundschaft als Grundlage für ein vereintes Europa
4.1.2.3 Pazifistische Grundhaltung und Friedenspolitik
4.2 Wissenschaft - Diskurse der Wissensintegration und der Weltanschauung
4.2.1 Die Bedeutung der wissenschaftlichen Beiträge für das publizistische Profil
4.2.2 Die thematische Breite der wissenschaftlichen Beiträge
4.3 Kunst und Kultur - Diskurse der Moderne
4.3.1 Literatur
4.3.1.1 »Keine Kritik, als die der Auswahl«: Der literarische Teil unter Hermann Hesses Leitung
4.3.1.2 »Agitatorische Kritik«: Expressionistische Tendenzen unter Wilhelm Herzog
4.3.1.3 Das literarische Profil in den Kriegsjahren: »Damit auch außer dem Radau und Säbelklirren etwas hörbar wird«
4.3.2 Bildende Kunst und Musik: Die gescheiterte Moderne
4.4 Zwischen fazit
- Zwischen Modernität und Tradition: Bildungsbürgerliche Konflikte und Bewältigungsstrategien in der »Krisenzeit«
5.1 Die Moderne als krisenhafte Phase des Übergangs
5.2 Diskursive Rückkoppelung an Traditionsbestände als Bewältigungsstrategie
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Namensregister