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Herzog Wilhelm V. ließ sich im Anschluß an das Antiquarium 1581 — 1586 von Friedrich Sustris einen Vierflügelbau mit reich ausgestattetem Binnengarten errichten. Trotz späterer Veränderungen atmet dieses »Geheime Lust- und Residenzgärtlein« noch immer den heiteren Geist südlicher Renaissance-Giardini.
Fassaden
Der ursprüngliche Aufriß der Anlage mit je einer Bogenhalle an den beiden Schmalseiten ist nur mehr im Osttrakt (in dem der Besucher steht) erhalten. Im Erdgeschoß Arkaden, deren sieben Bögen von schlanken toskanischen Säulen aus Adneter Marmor getragen werden. Im Obergeschoß zwischen den Fenstern Nischen mit Nachgüssen von Standbildern der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts (vgl. Raum 8). Diesem Obergeschoß entspricht das des Westtraktes, dessen Dach zusätzlich einen Zwerchgiebel trägt. Unter Francois Cuvillies d. Ä. erhielten die Längswände des Hofes um 1730 neue Fassaden vorgeblendet; gleichzeitig wurde die Bogenhalle des Westtraktes geschlossen und, den Wänden der Längsseiten entsprechend, durch Pilaster gegliedert.
Bronzeskulpturen im Garten
Perseusbrunnen: München um 1590, von Hubert Gerhard. Vorentwurf von Friedrich Sustris.
Vier Putten mit Fabeltieren: Carlo Pallago zugeschrieben, München um 1570/80(?).
Halle
Die Grottenhalle wurde 1944 weitgehend zerstört. 1956—1958 wurden die Stützen und Wölbungen, außerdem die stuckierten Rahmenstäbe nach altem Vorbild ergänzt und die zum Teil erhalten gebliebenen Malereien nur in den Bogenfeldern wiederhergestellt (Gesamtentwurf Friedrich Sustris, ausgeführt wohl 1586 — 1589 hauptsächlich durch Alessandro Paduano, Antonio Maria Viani, Peter Candid und Antonio Ponzano). - Die Grottenanlage mit Tuffstein, Kristallen, farbig gefaßten Muscheln usw. verdeckt die hier einschneidende Nordwestecke des Antiquariums. In dem von Karyatiden getragenen Rundbogen eine Brunnennische. Sie wird oben von dem von Mohren gehaltenen bayerischen Herzogswappen abgeschlossen.
Skulpturen
Bronzestatue: Merkur (vergoldet), 1587/88, Hubert Gerhard zugeschrieben.
Marmorbüsten in den Nischen: Satyrn, Panisken, ein Silen, eine Allegorie des Schlafes und eine Allegorie des Herbstes; in der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstandene Nachbildungen antiker Skulpturen.