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Der im späten 16. Jahrhundert als Gartenhalle des Großen Residenzgartens angelegte Raum wurde 1726—1730, wahrscheinlich noch unter der Leitung von Joseph Effner, zu einer Ahnengalerie umgebaut und prunkvoll ausgestattet. Vergoldete Schnitzarbeit der Wandvertäfelung von Wenzeslaus Miroffsky 1729—1730. Die in die Vertäfelung eingesetzten 121 Darstellungen der in Bayern regierenden Herrscher - vor allem der Wittelsbacher und ihrer Verwandten - sind z. T. Varianten älterer Vorbilder (aus der Werkstatt von Jacopo Amigoni), zeitgenössische Bildnisse um 1730 (aus der Werkstatt von George Desmarees) und Porträts von etwa 1760 bis etwa 1913. In der Mitte drei größere Gemälde der Werkstatt Jacopo Amigonis, die den legendären ersten bayerischen Herzog Theodo sowie Kaiser Karl den Großen und Kaiser Ludwig den Bayern zeigen. In der Mitte der Fensterseite gezeichneter Stammbaum von 1730/31. Über der mit Konsolen gegliederten Hohlkehle Tonnengewölbe mit vergoldeten Stukkaturen von Johann Baptist Zimmermann (1728 — 1730) und ein mittleres Deckengemälde von Balthasar Augustin Albrecht (um 1730): Erneuerung des Georgiritterordens durch Kurfürst Carl Albrecht 1729. Die beiden seitlichen Deckenbilder (Kaiserkrönung Ludwigs des Bayern 1328 in Rom, Belehnung Theodos mit dem Herzogtum Bayern nach 508) sind zerstört. Insgesamt führt das Programm der Ahnengalerie Carl Albrechts Anspruch auf die Kaiserkrone vor Augen.