Bayerns Herrscher

Knilling Eugen Ritter von

Name Knilling Eugen Ritter von
Regierungsereich
Titel Ministerpräsident

Eugen von Knilling (*1. August 1865 in München; †20. Oktober 1927 ebenda) war ein konservativer bayerischer Politiker und Ministerpräsident des Freistaates Bayern von 1922 bis 1924. Zuvor hatte er verschiedene Ämter im Justiz- und Kultusministerium inne und war zeitweise Staatsminister für Unterricht und Kultus. Knilling, ein promovierter Jurist, vertrat national-konservative und monarchistische Positionen.

Seine Amtszeit fiel in eine politisch äußerst instabile Phase nach dem Ersten Weltkrieg, geprägt von politischen Unruhen, wirtschaftlichen Krisen und extremistischen Umtrieben von rechts und links. Als Ministerpräsident führte er 1923 den sogenannten „Ausnahmezustand“ („Notverordnungsrecht“) ein, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen. Er ernannte Gustav von Kahr zum Generalstaatskommissar, was zur Errichtung einer autoritären Regierung in Bayern führte, die insbesondere gegen linksgerichtete Kräfte, aber auch gegen republikfeindliche Bestrebungen vorging.

In diese Zeit fiel auch Adolf Hitlers gescheiterter „Hitlerputsch“ im November 1923, bei dem Knilling jedoch keine zentrale Rolle spielte. Dennoch zeigte seine Amtszeit deutlich, wie stark der bayerische Staat damals von autoritären Tendenzen geprägt war.

Knillings Politik war letztlich geprägt von dem Versuch, Bayern politisch zu stabilisieren, allerdings mit begrenztem Erfolg. Er trat 1924 zurück und starb drei Jahre später in München.