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München und seine Bauten

Entwicklung der Stadt

Hofbauten

Bäckerladen um 1800

Bäckerladen um 1800
Aus Baumgartners Polizeyübersicht von 1805

die Kosmographen Hartmann Schedel und Sebastian Münster mit ähnlichen Worten bestätigt. Ein so großes Brandunglück wie das von 1327 blieb München weiterhin erspart, doch hören wir von Feuersbrünsten im Tal und der Graggenau 1417, im Hackenviertel 1429, der Prannersgasse 1434, ungerechnet verschiedene kleinere. Auf die Bewegung der Einwohnerzahl als wichtiges Moment zur Beurteilung der Bedeutung eines Gemeinwesens sei kurz hingewiesen. Als Sandtners Modell fertig war, hatte die kleine Landstadt etwa 20000 Seelen, die bis 1620 sich auf etwa 22 000 vermehrten, während zur gleichen Zeit Straßburg etwa 30000, Nürnberg 40—50000, Augsburg noch darüber zählte. Dann füllt die Einwohnerzahl während und nach dem großen Kriege, um erst gegen 1680 die frühere Höhe wieder zu erreichen; um 1700 sind es bereits 24000, um 1780 37000 und zu Beginn des 19. Jahrhunderts etwa 40 000. Bis zum Beginne des 20. Säkulums hat sich die Einwohnerzahl, die bisher 220 Jahre zur Verdoppelung gebraucht hatte, verzwölffacht und noch immer geht das Wachstum in progressivem Tempo weiter. 

Hofbauten

Während in den späteren Zeiten die Bauwerke des Hofes die wichtigste Stelle im Stadtganzen einnahmen, spielen im München der Gotik die Bauten der Herzöge eine ziemlich bescheidene Rolle, da nach der Zeit des Aufschwungs unter Ludwig dem Bayern die Fürsten unter mannigfacher Teilung des Landes meist in anderen Städten, wie Ingolstadt, Landshut und Burghausen, Hof hielten, und erst, als die Renaissance schon vor der Türe stand, wird München wieder die dauerndeResidenz 52

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