Kunstgeschichte


Ereignis Iphigenie auf Taurus
von/bis 1779
Künstler Goethe Johann Wolfgang
Nation Deutschland
Wikipedia Iphigenie_auf_Tauris

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Iphigenie auf Taurus (Goethe Johann Wolfgang)

Iphigenie auf Tauris ist ein Bühnenstück von Johann Wolfgang von Goethe nach der Vorlage von Euripides’ Iphigenie bei den Taurern. 1779 schrieb der Dichter eine Prosafassung, die er während seiner Italienreise ab 1786 in ein Versdrama umformte.

Den Titel wählte Goethe in falscher Analogie zur latinisierten Version des Titels der Euripidestragödie Iphigenia in Tauris (griechisch Ἰφιγένεια ἐν Ταύροις, Iphigenie bei den Taurern). Der griechische Originaltitel bezieht sich auf das mythische barbarische Volk der Taurer, der deutsche Titel evoziert eine Landschaft namens Tauris.

Beschreibung

Der Halbgott Tantalus war einst bei den Göttern wegen seiner Klugheit beliebt und wurde zu ihnen eingeladen. Er feierte mit ihnen, wurde jedoch schnell übermütig, prahlte und stahl den Göttern Nektar und Ambrosia, welches ihnen Unsterblichkeit verlieh. Bei einer Gegeneinladung setzte Tantalus den Göttern seinen eigenen Sohn, Pelops, als Mahl vor, um ihre Allwissenheit auf die Probe zu stellen. Die Götter bemerkten den Betrug jedoch, verstießen Tantalus aus ihrer Gemeinschaft in den Tartaros zu ewiger Qual und verfluchten seine Familie. Unter den folgenden Generationen der Tantaliden kam es dadurch zu innerfamiliären Morden aus Rache und Hass.

So sollte Agamemnon, ein Heerführer und Urenkel des Tantalus, der Göttin Diana/Artemis (römisch/griechisch) seine älteste Tochter Iphigenie opfern, um die von der Göttin bewirkte Windstille zu überwinden, die ihn an der Seefahrt von Aulis zum Krieg gegen Troja hinderte. Diana entführte Iphigenie jedoch auf die Insel Tauris und machte sie dort zu ihrer Priesterin. Im Glauben, Iphigenie sei tatsächlich tot, ermordete deren Mutter Klytämnestra mit Hilfe ihres Liebhabers Ägisth ihren Ehemann Agamemnon, der ihr gemeinsames Kind augenscheinlich hatte töten lassen. Die verbliebenen Geschwister Iphigenies, Orest und Elektra, hegten wegen des Mordes an ihrem Vater einen Groll gegen die Mutter. Schließlich ermordete Orest seine Mutter mit Elektras Hilfe. Auch er wurde damit unrein und verfiel dem Fluch. Er flüchtete vor dem drohenden Schicksal, nun selbst der Rache anheimzufallen und wegen seiner Untat getötet zu werden. Apollons Orakel verwies ihn nach Tauris, von wo er „die Schwester“ holen solle: Dies sei die einzige Möglichkeit, den Fluch zu lösen. Da Orest seine Schwester Iphigenie für tot hielt, glaubte er, es würde von Apollons Zwillingsschwester, der Göttin Diana, sprechen. Deren Statue wollte er deshalb aus dem taurischen Tempel rauben. So landete er auf seiner Flucht zusammen mit seinem alten Freund Pylades an der Küste von Tauris.

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