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Münchner Zeitensprünge

4. 5 1919 - Die Perlacher Pastoren-Ehefrau fühlte sich von Kommunisten bedroht

Perlach * Am Abend erklärt Korpskommandeur Hans von Lützow Major Walter Schulz, dass er einen telefonischen Hilferuf von Frau Betty Hell, der Ehefrau des evangelischen Pfarrers von Perlach, erhalten habe. Die Pastorenfrau fühlte sich von Perlacher Kommunisten bedroht.

Die Bedrohung beruhte darauf, dass die genannten Rotgardisten Kartoffeln beschlagnahmten, die ursprünglich für die Herstellung von Schnaps in der Schnapsfabrik Wolfram vorgesehen waren.

Bei den sogenannten Rotgardisten handelt es sich zum Teil um Mitglieder des Perlacher Arbeiterrates, der sich auch um Versorgnungs- und Wohnungsfragen kümmerte oder zur Überwachung des Personen- und Warenverkehrs, auch zur Eindämmung des Schwarzmarktes, Reisende am Bahnhof kontrollierte. Das Verbrechen bestand demzufolge darin, dass sie die Kartoffeln zur Ernährung und nicht zur Herstellung von Spirituosen verwenden wollten.

Schulz beauftragt den als „energischen Mann“ bekannten Leutnant Georg Pölzing mit der Durchführung der Hilfeleistung. Dieser rückte sofort mit zwei Lastwagen und etwa vierzig Mann aus. Leutnant Pölzing ist im Besitz einer Liste, auf der die „gefährlichen Kommunisten“ aufgeführt sind. 

1. 5 1919 - Das Freikorps Lützow zieht ins Perlacher protestantische Pfarrhaus

Perlach * Als das Berliner Freikorps Lützow einzieht, gewährt der ehemalige Feldgeistliche, Robert Hell, der Pastor der evangelischen St.-Paulus-Kirche in Perlach, Hans von Lützow und seinen Offizieren Quartier im protestantischen Pfarrhaus. 

Pfarrer Hell schreibt: „In Perlach selbst wurden nach dem Wegzug der Regierungstruppen von Anhängern der Roten Armee gegen die Leute, welche ‚die Preußen‘ im Quartier gehabt, Drohungen ausgestoßen […]“

Bis 1900 - Es gibt nur eine einzige evangelische Gemeinde in München

München - München-Haidhausen - Perlach * Es gibt nur eine einzige evangelische Gemeinde in München. Danach wird für alle östlich der Isar gelegenen Stadtteile die Kirchengemeinde St. Johannes, mit der Notkirche in der Haidhauser Preysingstraße, gebildet.

Auch in Perlach gibt es viele evangelische „Linksrheiner“; doch diese gehören damals noch nicht in den Burgfrieden Münchens.

Schneckestraße 17
0.08 km 
Gaststätte Perlacher Bahnhofswirtschaft, mit Nebengebäude, 1904-05; im Bereich des Perlacher Bahnhofs, vgl. Stephensonplatz 1.

Bahnhof Perlach

Baustil: Jugendstil
Erstellung: 1904
Stephensonplatz 1
0.13 km 
Bahnhof Perlach, Hauptpavillon und Nebenpavillon mit Verbindungstrakt, Jugendstil, 1904.

Evang.-Luth. Pfarrhaus

Erstellung: 1903
Sebastian-Bauer-Straße 23
0.44 km 
Evang.-Luth. Pfarrhaus, 1903 von Theodor Fischer; z. T. verändert.

Evang.-Luth. Kirche St. Paul

Baustil: neugotisch
Sebastian-Bauer-Straße 21
0.45 km 
Evang.-Luth. Kirche St. Paul, neugotischer Bau mit Giebelreiter, 1848-49 von Georg Friedrich Ziebland.

Sebastian-Bauer-Straße 24
0.48 km 
Ehem. Bauernhaus, erdgeschossig, 19. Jh.

Sebastian-Bauer-Straße 18
0.50 km 
Wohnhaus, traufseitig, 19. Jh.

Sebastian-Bauer-Straße 17
0.50 km 
Stattlicher Bauernhof, 19. Jh.