Rambaldi(1894) - Himbselstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 265. Himbselstraße. Läuft am englischen Garten nördlich der Prinzregentenstraße als erste Parallelstraße derselben. Zur Ehrung des Johann Ulrich Himbsel *), K. Baurates und vieljährigen Baurates der Lokalbaukommission, geb. am 30. Januar 1787 zu Neukirchen bei Sulzbach in der Oberpfalz als Sohn eines Landbaumeisters, gest. zu München am 27. April 1860. An die Namen Fraunhofer, Reichenbach, Utzschneider, Ertl, Maffei und Manhard reiht sich in technischer Beziehung der Name Himbsel ebenbürtig an. Derselbe schwang sich durch Fleiß und Energie empor. Sein Geschmack beurkundet sich glänzend durch ein von ihm 1827 erbautes Landhaus am Starnbergersee, mehrere von ihm erbaute Wohnhäuser, von denen das am Karlsplatze befindliche sich nunmehr im Besitze des Hauptmanns Lusst befindet, und andere größere Bauten, z. B. des Bazars unter den Hofgartenarkaden. Die von ihm 1820, 1827—29 erbauten Schulhäuser zeichneten sich ebenso sehr durch ihr würdevolles Aeußere als durch edle Einfachheit und Zweckmäßigkeit aus. Als im Jahre 1840 auf Anregung augsburgischer Kapitalisten und des verdienstvollen Joh. von Maffei der Bau einer Eisenbahn von München nach Augsburg als Privatunternehmen beschlossen war, erhielt Himsbel die Ausführung derselben. Angeregt von der herrlichen Lage des Starnbergersees und von dem Wunsche beseelt, den Bewohnern Münchens dessen Ufer zugänglich zu machen, wurde von ihm am 11. Mai 1851 dortselbst das erste Dampfschiff und im November 1854 die von ihm aus Privatmitteln erbaute Bahn nach Starnberg in Betrieb gesetzt. Wie Himbsel als Fachmann thätig und nützlich war, so war sein Wirken als Mensch gleich wohlthätig und nützlich, denn er gab mit offener Hand und oft in reichem Maße, doch im Stillen. Himbsel erbaute auch einen Kreuzweg, der in 14 Stationen von Leoni bis Aufkirchen sich erstreckt. Die Straße trägt Himbsels Namen seit 6. Ott· resp. 8. Nov. 1890.

*)Stumpf, Denkwürdige Bayern, S. 430.


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