Münchner Sagen & Geschichten

Die Kindsmarter. 1345

Mayer - Münchner Stadtbuch (1868)


Am 26. Mai 1345 wurde zwischen den Neuhauser- und Unseres Herrn Thor ein todtes Knäblein mit ungefähr sechzig Wunden bedeckt gefunden. Der Hergang dieses Mordes blieb unbekannt, aber im Volke entstand der Glaube, dieses Kind sei von den Juden so schändlich gemartert und getödtet worden, daher man es mit großer Prozession in die Stadt zum Begräbnisse auf den Freithof brachte. Auf dem Platze aber, wo dasselbe gefunden wurde, errichtete man eine Veitkapelle, zu der dann ein ungeheurer Zulauf geschah und bei dieser Gelegenheit eigene Hütten Essen und Trinken errichtet wurden. Kaiser Ludwig jedoch, der Unfug nicht duldete, befahl die Kapelle Am 26. Mai 1345 wurde zwischen den Neuhauser- und Unseres Herrn Thor ein todtes Knäblein mit ungefähr sechzig Wunden bedeckt gefunden. Der Hergang dieses Mordes blieb unbekannt, aber im Volke entstand der Glaube, dieses Kind sei von den Juden so schändlich gemartert und getödtet worden, daher man es mit großer Prossesinin die Stadt zum Begräbnisse auf den Freithof brachte. Auf dem Platze aber, wo dasselbe gefunden wurde, errichtete man eine Veitkapelle, zu der dann ein ungeheurer Zulauf geschah und bei dieser Gelegenheit eigene Hütten Essen und Trinken errichtet wurden. Kaiser Ludwig jedoch, der Unfug nicht duldete, befahl die Kapelle


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