Historisches Adressbuch

Internierungslager - Clemens-August-Straße 9

Das Sammellager Berg am Laim (im offiziellen NS-Sprachgebrauch „Heimanlage für Juden in Berg am Laim“) war ein Sammel- und Durchgangslager für Juden in München zwischen 1941 und 1943. Das Sammellager wurde im Juli 1941, wenige Monate nach der Errichtung des Sammellagers in Milbertshofen, in einem Teil des Klosters der Barmherzigen Schwestern in Bayern, an der Sankt-Michael-Straße 16 im Münchner Stadtteil Berg am Laim eingerichtet. Dorthin wurden anfangs überwiegend alte und kranke Personen jüdischer Herkunft gebracht. Dennoch waren die meisten Insassen zu körperlich schwerer Zwangsarbeit verpflichtet und mussten dabei täglich lange Wege zu ihren Arbeitsstätten zurücklegen. Zusätzlich mussten sie für die Unterbringung und Verpflegung im Lager bezahlen. Den Schwestern des Klosters war der Kontakt zu den Insassen verboten, was aber zum Teil ignoriert wurde. Im Lager waren bis zu 320 Personen in 38 Zimmern auf zwei Stockwerken untergebracht. Die organisatorische Leitung wurde jüdischen Personen übertragen: Heimleiter war Curt Mezger, Wirtschaftsleiterin Else Rosenfeld, Lagerarzt Julius Spanier. Ab November 1941 begannen die Deportationen der Juden in die Vernichtungslager. Die meisten Insassen waren sich ihrer Situation bewusst und die Anzahl der Suizide im Lager nahm zu. Im April 1942 wurden die Kinder des Antonienheims zunächst nach Berg am Laim gebracht, bevor sie weitertransportiert wurden, wenige Monate später auch die verbliebenen Gefangenen des aufgelösten Lagers in Milbertshofen. Im März 1943 wurde das Lager in Berg am Laim aufgelöst. Der Klosterflügel, in dem sich das Lager befand, wurde in den 1980er Jahren abgerissen. Dieser Text basiert auf dem Artikel Sammellager Berg am Laim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Name Internierungslager
Straße Clemens-August-Straße 9
von/bis 18.8.1941 - 1945
Stadtbezirk 14. Berg am Laim
Stadtteil Josephsburg
Kategorie Nationalsozialismus

Denkmal

Mahnmal - Sammellager für jüdische Mitbürger

Mahnmal - Sammellager für jüdische Mitbürger
Clemens-August-Straße

Heimlager

Beschreibung

Das Sammellager Berg am Laim (im offiziellen NS-Sprachgebrauch „Heimanlage für Juden in Berg am Laim“) war ein Sammel- und Durchgangslager für Juden in München zwischen 1941 und 1943. Das Sammellager wurde im Juli 1941, wenige Monate nach der Errichtung des Sammellagers in Milbertshofen, in einem Teil des Klosters der Barmherzigen Schwestern in Bayern, an der Sankt-Michael-Straße 16 im Münchner Stadtteil Berg am Laim eingerichtet. Dorthin wurden anfangs überwiegend alte und kranke Personen jüdischer Herkunft gebracht. Dennoch waren die meisten Insassen zu körperlich schwerer Zwangsarbeit verpflichtet und mussten dabei täglich lange Wege zu ihren Arbeitsstätten zurücklegen. Zusätzlich mussten sie für die Unterbringung und Verpflegung im Lager bezahlen. Den Schwestern des Klosters war der Kontakt zu den Insassen verboten, was aber zum Teil ignoriert wurde. Im Lager waren bis zu 320 Personen in 38 Zimmern auf zwei Stockwerken untergebracht. Die organisatorische Leitung wurde jüdischen Personen übertragen: Heimleiter war Curt Mezger, Wirtschaftsleiterin Else Rosenfeld, Lagerarzt Julius Spanier. Ab November 1941 begannen die Deportationen der Juden in die Vernichtungslager. Die meisten Insassen waren sich ihrer Situation bewusst und die Anzahl der Suizide im Lager nahm zu. Im April 1942 wurden die Kinder des Antonienheims zunächst nach Berg am Laim gebracht, bevor sie weitertransportiert wurden, wenige Monate später auch die verbliebenen Gefangenen des aufgelösten Lagers in Milbertshofen. Im März 1943 wurde das Lager in Berg am Laim aufgelöst. Der Klosterflügel, in dem sich das Lager befand, wurde in den 1980er Jahren abgerissen. Dieser Text basiert auf dem Artikel Sammellager Berg am Laim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


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