Münchner Friedhofsportal

geboren 01.11.1781 (Mainz)
gestorben 09.04.1858 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Kunstmaler
Personenverzeichnis Stieler Joseph Karl 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Lage M links--248/249
Wikipedia Joseph_Karl_Stieler
Joseph Karl Stieler wurde 77 Jahre alt.

Joseph Karl Stieler war ein deutscher Maler und von 1820 bis 1855 Hofmaler der bayerischen Könige. Zu den bedeutendsten Werken Joseph Stielers zählen die weltberühmte Schönheitengalerie König Ludwigs I. von Bayern sowie anderer hochrangiger Mitglieder der Herrscherhäuser Europas und des geistig-kreativen „Adels“ wie etwa Goethe, Schiller, Beethoven oder Alexander von Humboldt.

Stielers Gesamtwerk umfasst über 500 Porträts, die sich durch hohes technisches Können und eine deutliche idealisierende Tendenz auszeichnen. Stilistisch entwickelte sich seine Darstellungsweise ausgehend von der barocken Miniatur, erhielt ihre besondere Prägung durch den Klassizismus französischer Schule und nahm im Alterswerk zuletzt noch frührealistische Elemente auf.

Joseph Stieler war ein erfolgreicher und in seiner Zeit sehr berühmter Porträtmaler, der insbesondere durch seine Arbeiten für das bayerische und preußische Königshaus sowie zahlreiche weitere Regenten und bedeutende Persönlichkeiten in die Kunstgeschichte eingegangen ist.

Die zeitgenössische Allgemeine Deutsche Biographie beurteilt dies aus geringem Abstand für die Zeit um 1820 so: „Jetzt wurde [Stieler] ‚Mode‘ in der Haute volée und es gehörte zum guten Ton, sich von [ihm] abconterfeien zu lassen. Es entstanden zahllose Bildnisse von Staatsmännern, Heerführern, Gelehrten, Künstlern (darunter beispielsweise Fürst Wrede, General von Pappenheim), von erlauchten und hohen Frauen, welche meist noch der Regierungszeit König Max’ I. angehören.“

Spätere Epochen kritisierten oft seine idealisierende Darstellungsweise und seine Auffassung des Porträts, die ihnen gegenüber eigenen Ansprüchen als zu „traditionell“ erschien, stellten aber sein technisches Können als Maler nicht infrage. Auch Stieler selbst erkannte dementsprechend gegen Ende seiner Laufbahn die Wichtigkeit eines Wandels. Allerdings stützt sich diese kritische Auseinandersetzung oft nur auf einen relativ kleinen, öffentlich zugänglichen Teil des Werks.

Mit zunehmendem zeitlichen Abstand tritt zwar eine differenzierte Kritik an die Stelle von Pauschalwertungen und Abgrenzungsversuchen, jedoch stoßen Werk und Maler nur begrenzt auf fundiertes Interesse. Weitere Forschung ist zudem durch die schwierige Überlieferungssituation und insbesondere die weiträumige Verteilung der Werkstandorte erschwert.

Trotzdem erschien 1971 im Rahmen der Dissertation der Stielerforscherin Ulrike von Hase das bisher umfassendste Werkverzeichnis des Malers. Seitdem sind eine große Zahl weiterer Arbeiten bekannt geworden, die der Öffentlichkeit noch nicht bekannt waren. Die Forscherin verfügt dazu über weiterführendes Material, dessen Veröffentlichung in einer überarbeiteten Fassung des Werkverzeichnis für 2024 geplant ist.

Laut Grabbuch sind in dem Grab ebenfalls begraben zwei seiner Söhne:

  • Maximilian Stieler (* 16.02.1825 - † 23.06.1897); Maler und Dichter
  • Eugen von Stieler (* 19.09.1845 - † 09.10.1922); Genremaler

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Literatur

Stieler Joseph Karl
Joseph Karl Stieler
Bildrechte: Franz Hanfstaengl creator QS:P170,Q647812, Josef Stieler, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Stieler Joseph Karl
Joseph Karl Stieler
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Joseph Karl Stieler, CC BY-NC 4.0

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