Was seit der Stunde Null geschah...

1988

Baustopp der WAA Wackerdorf

Der Baustopp der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf erfolgte aufgrund massiver öffentlicher Proteste, rechtlicher Herausforderungen und eskalierender Kosten. Diese Entscheidung symbolisierte den starken Widerstand der Bevölkerung gegen die Atomenergie, besonders verstärkt nach der Katastrophe von Tschernobyl. Dieser Erfolg der Anti-Atomkraft-Bewegung markierte einen signifikanten Wendepunkt in der deutschen Umweltpolitik.

Wiederhertellung der Rasenflächen auf dem Königsplatz

12. Juli

Hagel richtet Schaden in Millionenhöhe an

Ein verheerender Hagelsturm traf München und das Umland, besonders die südöstlichen Stadtteile und Gemeinden wie Trudering, Riem und Haar. Hagelkörner, teils so groß wie Tennisbälle, richteten immense Schäden an: Über 70.000 Gebäude und 200.000 Fahrzeuge wurden beschädigt, Flugzeuge auf den Flughäfen Riem und Oberpfaffenhofen zerstört, und Ernten vernichtet. Eine bis zu 20 cm dicke Hagelschicht sorgte für massive Behinderungen im Verkehr. Feuerwehr und Rettungskräfte verzeichneten über 3800 Einsätze. Der Gesamtschaden betrug etwa 3 Milliarden DM, von denen nur die Hälfte versichert war. Hunderte Menschen wurden verletzt, Todesopfer gab es indirekt.

28. August

Flugschaukatastrophe von Ramstein

Bei einer Flugschau auf der US-Air-Base Ramstein kam es zu einer der schwersten Katastrophen in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Während einer Vorführung der italienischen Kunstflugstaffel Frecce Tricolori kollidierten drei Jets in der Luft, ein brennendes Flugzeug stürzte in die Zuschauermenge. Das Unglück forderte 70 Todesopfer, rund 1.000 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Die Katastrophe führte zu breiter Kritik an Sicherheitsvorkehrungen und brachte eine deutliche Verschärfung der Regeln für Flugschauen in Deutschland.

17. Dezember

Brandanschlag in Schwandorf

In Schwandorf verübte ein junger Neonazi einen schweren Brandanschlag auf ein Wohnhaus, in dem vor allem Gastarbeiterfamilien lebten. Vier Menschen verloren ihr Leben: Osman Can, Fatma Can, ihr Sohn Mehmet und der Nachbar Jürgen Hübner. Neun weitere Personen wurden verletzt. Die Tat machte die tödliche Dimension rechtsextremer Gewalt in Bayern deutlich. Am Ort erinnert heute ein Mahnmal an die Opfer, zudem finden regelmäßig Gedenkveranstaltungen statt, um das Geschehen im kollektiven Gedächtnis wachzuhalten.